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So viel Strom kostet dich die Weihnachtsbeleuchtung und so sparst du

Lichterketten sehen zu Weihnachten schön aus, verbrauchen aber Strom.
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Dzenina Lukac

Jetzt in der Vorweihnachtszeit strahlen Lichterketten und Co. von zahlreichen Fenstern, Balkonen und Gärten. Das kostet viel Strom – oder? Wir haben gemeinsam mit einem Experten nachgerechnet und verraten dir, wie du bei der Weihnachtsbeleuchtung sparen kannst.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – gilt das in Zeiten der Energiekrise noch oder sollte die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr besser ausgeschaltet bleiben? Wir haben nachgefragt, wie viel Strom Lichterketten und andere festliche Beleuchtungen verbrauchen und wo du sparen kannst.

Weihnachtsbeleuchtung verbraucht viel Strom

Die Weihnachtsbeleuchtung sorgt für stimmungsvolles Licht, doch frisst auch viel Strom. Der BUND gibt an, dass Lichterketten und Co. zur Weihnachtszeit in Deutschland so viel Strom verbrauchen wie eine mittelgroße Stadt im gesamten Jahr.

In Zeiten der Energiekrise und der Sorge vor einem möglichen Blackout wiegt dies schwer. Die Deutsche Umwelthilfe forderte deshalb bereits vor einigen Wochen, dass Städte und Privathaushalte in diesem Jahr auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Stattdessen könnte es einen beleuchteten Baum pro Stadt und Gemeinde geben.

Einige Kommunen zogen bereits Konsequenzen: Im Stuttgarter Rathaus leuchten dieses Jahr keine Weihnachtslichter, Bremen beleuchtet statt Ende Oktober erst seit dem 20. November und in Wolfsburg werden weniger Lichter angebracht. Zudem stellen einige Städte auf eine sparsame LED-Beleuchtung um.

Und wie sieht es im eigenen Zuhause aus – wie viel Strom verbraucht eine Lichterkette?

Weihnachtslichter für Zuhause: 6 Euro Stromkosten pro Lichterkette

Der BUND rechnet vor: Eine leuchtende Lichterkette mit alten Glühlämpchen kostet in der Adventszeit bei täglich zwölf Stunden Betrieb mehr als sechs Euro, entsprechende LED-Modelle dagegen weniger als einen Euro. Mit drei alten Lichterketten verbrauchst du somit knapp zwanzig Euro Stromkosten.

Die Verbraucherzentrale gibt an, dass Lichterketten oder -schläuche mit LED-Lampen im Vergleich zu konventionellen Glüh- oder Halogenlampen nur rund ein Zehntel des Stroms benötigen. Zudem sollen sie rund 100-mal länger halten. Das Öko-Institut sagte der Deutschen Presseagentur (dpa), LED-Lichterketten bräuchten rund 80 Prozent weniger Strom als andere Lichterketten.

Martin Brandis, Referent bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale, stellt gegenüber Utopia folgende Rechnung an: „LED-Lichterketten haben einen geringen Stromverbrauch. Bei einer Lichterkette mit 50 Lämpchen, einer Leistung von 6 Watt und einer Leuchtdauer in der Adventszeit von 300 Stunden kommt man mit einem Stromverbrauch von 1,8 Kilowattstunden auf Kosten von 70 Cent bis 1,20 Euro.“

Insgesamt sei es schwer, die exakten Kosten zu ermitteln, da der Strompreis und die genaue Beleuchtungsdauer schwanken.

Sollte ich auf eine Beleuchtung verzichten?

Entscheidend sind aber nicht nur die zusätzlichen Kosten, die deine Weihnachtsbeleuchtung verursacht, sondern auch der Stromverbrauch. Wir alle sind zum Energiesparen aufgerufen. Eine üppige Beleuchtung nur für die Weihnachtszeit passt da schwer ins Bild.

Wenn du jedoch nicht auf eine schöne Lichterkette verzichten willst, kannst du beim Neukauf auf das Energielabel (A bis G) achten. Dieses wurde vergangenes Jahr überarbeitet. Die bisher beste Energieklasse A+++ gibt es nicht mehr, sie entspricht nun in etwa Energieklasse D. Moderne LED-Leuchten sind am sparsamsten. Die elektrische Leistungsaufnahme in Watt ist eine weitere wichtige Kennzahl beim Kauf; je niedriger die Watt-Angabe auf der Verpackung, desto geringer ist der Stromverbrauch.

Wie kann ich bei der Weihnachtsbeleuchtung sparen?

Beleuchtung am Weihnachtsbaum
Am Weihnachtsbaum ist eine Lichterkette die bessere Wahl als Kerzen. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Jeswin Thomas)

Mit den folgenden Tricks kannst du bei deiner Weihnachtsbeleuchtung noch mehr Stromkosten sparen:

  • Weniger ist mehr: Statt den gesamten Vorgarten in ein leuchtendes Winterwunderland zu verwandeln, kannst du mit einer einzelnen Lichterkette einen schönen Akzent setzen.
  • Schlichte Beleuchtung statt „Bling-bling“: Zusatzfunktionen wie ein Farbwechsel oder blinkende Lichter können den Energieverbrauch erhöhen.
  • Kürzer leuchten lassen: Je kürzer deine Weihnachtslichter leuchten, desto weniger Strom verbrauchen sie. Du kannst die Beleuchtung einschalten, wenn du zuhause bist und es dunkel ist. Vor dem Schlafengehen solltest du die Lichter wieder ausschalten. Von der kürzeren Beleuchtungsdauer profitiert nicht nur dein Geldbeutel, sondern auch nachtaktive Tiere, die durch künstliches Licht in ihrem Rhythmus gestört werden.
  • Zeitschaltuhr: Martin Brandis rät zu einer Zeitschaltuhr zwischen Steckdose und Lichterkette; diese trennt die Lichter vom Netz und sorgt dafür, dass du das Ausschalten nicht vergisst.
  • Aus heißt aus: Beim Abschalten der Beleuchtung den Stecker aus der Steckdose ziehen. Andernfalls riskierst du bei einigen Lichterketten einen unnötigen Stromverbrauch im Standby-Betrieb.
  • Auf LED umstellen: Laut BUND verbrauchen LED bis zu 90 Prozent weniger Strom als herkömmliche Lichterketten. Auch Martin Brandis hat uns gesagt: „Wenn schon eine Adventsbeleuchtung, dann mit LED. Inzwischen geben LED-Lämpchen ein sehr ähnliches Licht wie herkömmliche Glühlämpchen.“
  • Batterie oder Steckdose? Kaufe keine batteriebetriebenen Lichterketten, Batterien verursachen Müll und halten vergleichsweise kurz.

Lichterkette durch echte Kerzen ersetzen?

Wenn batteriebetriebene Lichterketten unnötigen Müll produzieren und künstliche Lichter Strom verbrauchen, rückt eine natürliche Alternative in den Blick: echte Kerzen.

Am Weihnachtsbaum solltest du besser keine echten Kerzen anzünden. Die Brandgefahr ist hier sehr hoch, da sich die trockenen Zweige des Baums leicht entzünden können. Für die Beleuchtung am Weihnachtsbaum haben wir bessere nachhaltige Ideen für dich gesammelt. Halte dich auch den batteriebetriebenen LED-Kerzen fern, sie sind ein Stromfresser am Weihnachtsbaum.

In der Zeit vor Weihnachten kann Kerzenlicht dagegen Lichterketten und Co. gut ersetzen. Lasse brennende Kerzen dabei nie unbeaufsichtigt und bedenke, dass viele brennende Kerzen die Luftqualität verschlechtern. Regelmäßiges Lüften ist dann besonders wichtig.

Martin Brandis gibt zudem zu bedenken, dass echte Kerzen „keine Energie oder Geld sparen“. Die Herstellung verbraucht viel Energie und fossile Rohstoffe.

Wir bei Utopia raten davon ab, Kerzen aus Paraffin (ein Nebenprodukt von Erdöl) oder Stearin (meist aus Palmöl) zu kaufen. In unserem Kerzen-Ratgeber zeigen wir dir bessere Kerzen aus Biomasse, Soja- oder Bienenwachs. Du kannst sie zum Beispiel im Avocadostore** oder bei Waschbär** kaufen.

Auch bei Teelichtern solltest du genauer hinschauen und Teelichter ohne Aluminium kaufen. Schöne DIY-Ideen: Kerzen selber ziehen oder eine Duftkerze im Glas selber machen. Auf einen Teelicht-Ofen kannst du verzichten.

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