Die Wespenspinne unterscheidet sich nicht nur durch ihre schwarz-gelbe Musterung von anderen Spinnenarten. Hier erfährst du alles rund um die Merkmale und Besonderheiten der Wespenspinne.
Wespenspinne: Lebensraum und Verbreitung
Die Wespenspinne ist auffällig groß und durch ein markantes schwarz-gelbes Muster gekennzeichnet. Diese wespenähnliche Zeichnung gab der Spinne ihren Namen. Unter anderem ist die Wespenspinne auch als
- Zebraspinne
- Tigerspinne
- oder Seidenbandspinne
bekannt.
Merkmale der Männchen:
- Größe: wenige Zentimeter
- Färbung: bräunlich
- Zeichnung: schwach
Merkmale der Weibchen:
- Größe: bis zu 2,5 Zentimetern
- Färbung: schwarz-gelb
- Zeichnung: sehr deutlich, Hinterleib und Beine
Lebensraum:
- viel Sonne und halbhoher Vegetation
- trockene bis leicht feuchte Wiesen
- ursprünglich Mittelmeerraum
- Ausbreitung nach Nordafrika, Asien und Europa
Verhalten und Eigenschaften der Wespenspinne
Neben der markanten schwarz-gelben Musterung ist auch das Netz der Wespenspinne sehr auffällig. Ihre Spinnennetze sind für gewöhnlich nahe über dem Boden zu finden. Wespenspinnen befestigen die Spinnfäden an stabilen Gräsern, Sträuchern oder Kräutern in weniger als einem Meter Höhe. Diese taktische Position benötigt die Wespenspinne, um sich Nahrung zu erbeuten. Charakteristisch für das Netz der Wespenspinne ist das vertikal verlaufenden Zickzackmuster.
Im Gegensatz zu anderen Spinnenarten, wie zum Beispiel der Kreuzspinne, baut sich die Wespenspinne kein Versteck für den Rückzug. Sie lauert kopfüber inmitten ihres Spinnennetzes und wartet darauf, dass sich ihre Beute in den Spinnfäden verfängt. Mit ihrem bodennahen Netz hat es die Wespenspinne vor allem auf springende Beutetiere abgesehen. Dazu zählen:
- in erster Linie Heuschrecken,
- aber auch andere Insekten wie Bienen, Wespen und Fliegen bis hin zu Schmetterlingen und Libellen.
Die Paarung der Wespenspinne findet Ende Juli bis Anfang August statt. Das erfolgreich befruchtete Weibchen beginnt ab Mitte August mit dem Bau eines Geleges. Dafür verlässt die Wespenspinne ihr Netz und spinnt bräunliche, kugelförmige Kokons. Dort legt sie Ende August ihre Eier ab und stirbt kurz danach. Die Jungtiere überwintern in den sicheren Kokons bis zum Frühjahr. Ab Mai schlüpfen die kleinen Spinnen und suchen sich ihren eigenen Standort. Bis zum Sommer werden sie sich mehrmals häuten. So erhalten sie als ausgewachsene Spinnen die charakteristische schwarz-gelbe Musterung.
Wespenspinne im Garten: Was tun?
Wespenspinne können zwar beißen und sind auch giftig, aber nicht für den Menschen. Das bestätigen zum Beispiel der NABU und die Süddeutsche Zeitung. Ihr Gift dient ausschließlich dazu, ihre Beute zu töten. In Gegenwart des Menschen zeigen sie sich wenig angriffslustig und beißen nicht ohne Grund. Zudem sind ihre Mundwerkzeuge zu schwach, um die menschliche Haut zu durchdringen.
Sollte dich eine Wespenspinne wirklich beißen, ist das trotzdem kein Grund zur Sorge. Die Symptome sind ähnlich wie bei gewöhnlichen Wespenstichen. Die betroffene Stelle rötet sich meistens und beginnt anzuschwellen. Genau wie ein normaler Stich kann das natürlich auch weh tun. Sollte der Biss übermäßig anschwellen oder schmerzen, kann es allerdings sein, dass du allergisch auf das Spinnengift reagierst. Dann solltest du umgehend zum Arzt gehen und den Biss behandeln lassen.
Hast du Wespenspinnen im Garten, solltest du dich freuen. Genau wie alle anderen Lebewesen sind Spinnen ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Sie fressen kleinere Insekten und auch Schädlinge und halten somit deren Population gering.
Wenn du dich aber durch die große Spinne gestört fühlst, kannst du sie vorsichtig entfernen. Achte dabei darauf, das Tier nicht zu verletzen und es an einer geeigneten Stelle wieder freizulassen.
Gut zu wissen: Die Wespenspinne ist in Deutschland weit verbreitet. Die Rote Liste stuft das Tier deshalb als ungefährdet ein.
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