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Winterreifen im Sommer: Deshalb solltest du es vermeiden

winterreifen im sommer
Foto: CC0 / Pixabay / HutchRock

Winterreifen im Sommer? Keine gute Idee! Wir erklären die verschiedenen Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen und welche Nachteile es hat, auf den Wechsel zu verzichten.

Von O(ktober) bis O(stern) – in dieser Zeit soll das Auto mit Winterreifen fahren. In den anderen Monaten ist es Zeit für die Sommerreifen. Gesetzlich vorgeschrieben ist aber nur, dass du auf jeden Fall Winterreifen benutzen musst und die Profiltiefe mindestens 1,6 mm sein muss. Doch reicht das wirklich aus?

Unterschiede von Sommer- und Winterreifen

Sommer- und Winterreifen haben unterschiedliche Eigenschaften, welche der jeweiligen Saison angepasst sind. 

Eigenschaften von Winterreifen

  • Grundsätzlich sind Winterreifen auf die niedrigen Temperaturen in der kalten Jahreszeit ausgerichtet.
  • Das Gummi hat einen hohen Kautschukanteil und ist dadurch weicher und anpassungsfähig.
  • So haben Winterreifen auf einem frostigen Boden noch eine gute Bodenhaftung und genug Grip.
  • Außerdem hat das Reifenprofil tiefere und breitete Profilrillen. Sie sorgen dafür, dass der Schnee darin haftet und dein Auto den sicheren Kontakt zur Fahrbahn behält.
  • Die Rillen verhindern auch Aquaplaning, da sie Wasser bei starkem Regen ableiten.

Eigenschaften von Sommerreifen

  • Sommerreifen sind für höhere Temperaturen ausgelegt. Das Gummi ist härter und wird deshalb auch auf aufgeheiztem Untergrund nicht so weich.
  • Obendrein haben sie weniger und feinere Profilrillen. 
  • Sommerreifen haben eine feine Mikroverzahnung, die für einen guten Fahrbahnkontakt bei hohen Temperaturen sorgt.

Was ist mit Allwetterreifen?

  • Allwetterreifen bzw. Ganzjahresreifen sind ein Kompromiss beider Reifentypen.
  • Sie sind für alle Witterungsbedingungen geeignet, aber eben für keine Jahreszeit perfekt optimiert. Es handelt sich sozusagen um Winterreifen, die auch für den Sommer geeignet sind.
  • Der Abrieb ist im Sommer höher als der von Sommerreifen und die Bremswege sind im Winter länger als bei echten Winterreifen.
  • Der Vorteil von diesen Reifen ist, dass du nur einen Satz benötigst und dir den Wechsel sparst. Diese Reifen kannst du verwenden, wenn du wenig fährst und hauptsächlich in der Stadt unterwegs bist.

Schlechte Fahreigenschaften und höhere Umweltbelastung

Winterreifen haben tiefere und breitere Profilrillen als Sommerreifen.
Winterreifen haben tiefere und breitere Profilrillen als Sommerreifen.
(Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

Im Sommer mit Winterreifen zu fahren ist keine gute Idee und sogar gefährlich:

  • Verlängerter Bremsweg: Die weicheren Winterreifen werden bei hohen Temperaturen noch weicher. Dies führt dazu, dass sich dein Bremsweg gefährlich verlängert und deine Unfallgefahr höher ist.
  • Hoher Verschleiß und Abrieb: Winterreifen haben im Sommer einen deutlich höheren Verschleiß. Die Lebensdauer der Reifen verkürzt sich deutlich.
  • Mehr Umweltbelastung: Durch den erhöhten Abrieb des Gummis entsteht noch mehr Feinstaub, als bei korrekter Bereifung. Laut Umweltbundesamt fallen allein durch Reifenabrieb rund 100.000 Tonnen Mikroplastik pro Jahr an.
  • Erhöhter Benzinverbrauch: Da die weicheren Winterreifen auf trockener, aufgeheizter Fahrbahn eine größere Reibung erzeugen, steigt der Spritverbrauch – und somit die Umweltbelastung und deine Kosten.
  • Schlechterer Grip: Wenn draußen kein Eis und keinen Schnee liegt, verschlechtern die Lamellen und Rillen der Winterreifen eher das Fahrverhalten, als dass sie es verbessern. Das Auto fährt sich „schwammig“.

Fazit: Fahre im Sommer nicht mit Winterreifen. Prüfe außerdem regelmäßig den Luftdruck und die Reifenprofiltiefe. Deine Sommerreifen sollten mindestens 3 mm Profiltiefe aufweisen, die Winterreifen mindestens 4 mm.

Wichtig: Autoreifen bestehen aus gesundheits- und umweltbelastender Materialien. Entsorge alte Autoreifen deshalb fachgerecht. Gebe sie dazu beim Reifenhandel ab.

Umweltbewusst Auto fahren – geht das?

Wann immer es geht, fahre lieber mit dem Rad.
Wann immer es geht, fahre lieber mit dem Rad.
(Foto: CC0 / Pixabay / jill111)

Auto fahren ist immer eine Belastung für die Umwelt. Die Abgase belasten unsere Luft und der Reifenabrieb produziert eine beachtliche Menge an Mikroplastik. Für die Herstellung und Entsorgung von Autos– und Autoteilen werden Unmengen an Ressourcen und Energie verbraucht. Die Liste der Nachteile ist lang. Egal wie man es dreht und wendet — Auto fahren ganz ohne die Umwelt zu belasten, geht nicht.

Deshalb gilt: wann immer es geht, verzichte aufs Auto und nutze stattdessen ein Fahrrad, den öffentlichen Verkehr oder gehe zu Fuß. Wenn du nicht ganz auf ein Auto verzichten kannst, bilde Fahrgemeinschaften oder nutze Carsharing Angebote.

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Überarbeitet von Lena Kirchner

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