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Wohlfühlen im Fitnessstudio: Das hilft gegen Gym Anxiety

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Foto: CC0 / Pixabay / Pexels

Gym Anxiety ist eine Form von Angst, die Betroffene im Fitnessstudio empfinden. Warum sie auftritt und was du gegen sie tun kannst, erfährst du hier.

Du willst heute endlich mal wieder ins Fitnessstudio gehen und freust dich schon, dich mal wieder richtig auszupowern. Doch als du losgehen möchtest, überkommt dich ein mulmiges Gefühl. Was, wenn du von anderen Personen beobachtet und für dein Aussehen beurteilt wirst? Was, wenn andere sehen, dass du eine Übung nicht ganz richtig ausführst? Und was ist, wenn es einfach wieder viel zu überfüllt ist?

Hast du auch schon einmal ähnliche Gedanken und Gefühle gehabt? Dann bist du nicht allein. Gefühle von Angst und Scham, die mit dem Fitnessstudiobesuch zusammenhängen, werden auch als „Gym Anxiety“ oder „Gymtimidation“ bezeichnet.

Die gute Nachricht: Es gibt Strategien, mit denen du den Angstgefühlen begegnen kannst.

Was löst Gym Anxiety aus?

Gym Anxiety kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. So tritt sie laut Medical News Today bei manchen Personen auf, wenn sie bereits im Fitnessstudio sind und Sport machen. Bei anderen entsteht sie schon beim bloßen Gedanken daran.

Auch der genaue Auslöser für die Angst unterscheidet sich: Einige haben Angst, für ihr Aussehen verurteilt zu werden. Andere haben grundsätzlich Angst davor, vor anderen Menschen Sport zu machen oder sorgen sich darum, dass andere ihre Fähigkeiten bewerten könnten.

Je nachdem, worauf sich die Gym Anxiety im Einzelfall bezieht, gibt es laut Healthline unterschiedliche Trigger, die das Angstgefühl auslösen:

  • Du bist Anfänger:in. Wenn du das erste Mal ins Fitnessstudio gehen möchtest, fühlst du dich vielleicht schnell eingeschüchtert. Was, wenn andere merken, dass du das erste Mal hier bist? Sind nicht alle anderen viel sportlicher als du? 
  • Du weiß nicht genau, wie du bestimmte Geräte benutzen und bedienen sollst. Das kann sowohl Anfänger:innen als auch Fortgeschrittene betreffen. Vielleicht stehst du vor einem neuen Gerät oder willst mal eine Maschine ausprobieren, die du bislang immer gemieden hast. Wenn du dann merkst, dass du nicht richtig weißt, wie du dich positionieren oder wie du die richtigen Gewichte einstellen sollst, fühlst du dich eventuell schnell eingeschüchtert und beschämt.
  • Du fühlst dich unwohl, wenn du dich vor anderen umziehst. Dann ist es besonders die Umkleidekabine, die dir Unbehagen bereitet.
  • Du bist als weiblich gelesene Person im Fitnessstudio. Einige Bereiche im Fitnessstudio werden typischerweise von männlich gelesenen Personen dominiert, wie etwa der Freihantelbereich. Besonders, wenn du als einzige nicht-männliche Person diesen Bereich betrittst, könntest du dich unwohl oder eingeschüchtert fühlen.

Neben diesen Auslösern gibt es noch eine Reihe von weiteren möglichen Triggern. Einige Menschen fühlen sich laut Medical News Today unwohl, wenn sie vor anderen schwitzen oder sorgen sich darum, wie sie bei einer sportlichen Übung aussehen.

So begegnest du der Gymxiety-Angst

Gym Anxiety kann entstehen, wenn du gerade erst mit dem Sport anfängst und Angst hast, beim Workout Fehler zu machen.
Gym Anxiety kann entstehen, wenn du gerade erst mit dem Sport anfängst und Angst hast, beim Workout Fehler zu machen.
(Foto: CC0 / Pixabay / 12019)

Um Gym Anxiety zu bewältigen, ist es grundsätzlich hilfreich, wenn du deiner Angst auf den Grund gehst. Was genau bereitet dir Unbehagen? Was macht dir Angst? Schreibe dir deine persönlichen Trigger am besten auf. So machst du die Angst greifbarer und kannst sie genauer identifizieren, wenn sie dich zu überwältigen droht.

Zudem merkst du vielleicht, dass sich viele Ängste nicht auf Fakten, sondern nur auf Vermutungen beziehen. Was ist, wenn andere Personen gar nicht so genau auf dein Aussehen oder deine Fähigkeiten achten, sondern in erster Linie mit sich selbst beschäftigt sind?

Hast du dies einmal festgestellt, kann es dir auch leichter fallen, die Anxiety-Gedanken im Fitnessstudio als solche zu bemerken und in einen zuversichtlichen inneren Monolog umzuwandeln. Statt: „Die Person auf dem Laufband neben mir sieht jetzt bestimmt, wie wenig Ausdauer ich habe“, kannst du dir bewusst den Satz ins Gedächtnis rufen: „Die Person neben mir ist wahrscheinlich in erster Linie mit ihrem eigenen Workout beschäftigt und auf ihre eigene Ausdauer fokussiert“. 

6 Tipps gegen Gym Anxiety

Um Gym Anxiety zu begegnen, können dir zudem die folgenden Tipps helfen:

  • Beginne mit einer Orientierungstour: Nimm dir vor deinem ersten richtigen Training Zeit, das Gym zu erkunden. Viele Studios bieten eine Einführung an, bei der dir die Geräte gezeigt werden und du Fragen stellen kannst. So kannst du dich mit der Atmosphäre vertraut machen und herausfinden, wo alles ist, bevor du mit dem Training beginnst.
  • Setze dir kleine, erreichbare Ziele: Anstatt sofort mit intensiven Workouts zu starten, beginne mit einfachen Übungen und kurzen Trainingseinheiten. So baust du nach und nach Selbstvertrauen auf und vermeidest Überforderung. Dein Ziel könnte zum Beispiel sein, erst einmal nur 15 bis 20 Minuten zu trainieren oder dich auf ein bestimmtes Gerät zu konzentrieren.
  • Trainiere zu ruhigeren Zeiten: Vermeide die Stoßzeiten, wenn viele Menschen im Fitnessstudio sind. Weniger Trubel kann dir helfen, dich wohler zu fühlen und dich besser auf dein Training zu konzentrieren.
  • Finde eine:n Trainingspartner:in oder Trainer:in: Um deine Unsicherheit zu reduzieren, kannst du mit einer Begleitung ins Fitnessstudio gehen. Ein:e Trainer:in oder eine erfahrende befreundete Person kann dir bestimmte Übungen vormachen, Geräte erklären und dich bei deinem Workout unterstützen.
  • Mache dir einen Workout-Plan: Überlege dir, welche Übungen du genau machen möchtest, bevor du ins Fitnessstudio gehst. Dann fällt es dir leichter, dich auf dich und dein Workout zu konzentrieren.
  • Tief atmen: Wenn du von Gym Anxiety überwältigt wirst, mache einen Moment Pause. Wenn es möglich ist, schließe am besten die Augen und atme tief in den Bauch ein. Halte den Atem für ein paar Sekunden an und atme langsam durch den Mund wieder aus. Nimm ein paar weitere tiefe Atemzüge, bis du wieder ruhiger wirst. Hier können dir Atemübungen helfen.

Alternativen zum Fitnessstudio

Ist die Angst heute zu groß fürs Fitnessstudio? Dann kannst du stattdessen eine Runde draußen joggen gehen.
Ist die Angst heute zu groß fürs Fitnessstudio? Dann kannst du stattdessen eine Runde draußen joggen gehen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Pexels)

Grundsätzlich gilt: Je öfter du ins Fitnessstudio gehst, umso sicherer wirst du mit deinem Workout, der Umgebung und den anderen Sportler:innen und umso mehr wird wahrscheinlich auch deine Angst sinken. Doch an manchen Tagen kann es sein, dass die Gym Anxiety schon vor dem Sport zu groß geworden ist, um sich ihr zu stellen. Das ist überhaupt nicht schlimm. Ermutige dich selbst dazu, kleine Schritte zu gehen und führe dir vor Augen, dass Fortschritt nicht immer linear verläuft und kleine Rückfälle dazugehören.

Doch damit du trotz Gym Anxiety Sport machen kannst, ist es sinnvoll, dir Alternativen zum Fitnessstudio zu überlegen:

  • Du kannst viele Übungen auch einfach zu Hause durchführen. Auch mit dem eigenen Körpergewicht kannst du deine Muskeln beanspruchen. Alternativ kannst du dir Hilfsmittel wie Kurzhanteln oder Fitnessbänder besorgen und für deine Home-Workouts verwenden. Inspirationen dafür findest du hier: Workout zu Hause: 4 Ideen für Sport in den eigenen vier Wänden.
  • Du willst deine Ausdauer verbessern? Dafür musst du nicht ins Fitnessstudio. Stattdessen kannst du auch eine Runde im Park oder Wald joggen gehen oder Fahrrad fahren

Wird deine Gym Anxiety nicht kleiner oder verstärkt sich sogar mit der Zeit? Das kann auch am Fitnessstudio liegen. Probiere in diesem Fall kleinere Studios aus, in denen du dich wohler fühlst. Für weiblich gelesene Personen gibt es auch Frauen-Fitnessstudios, in denen männlich gelesene Personen nicht trainieren dürfen.

Bei jeder Art von Anxiety kann es zudem hilfreich sein, sich professionelle Hilfe (etwa in Form einer Psychotherapie) zu suchen.

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