Trockenheitsresistente Stauden sind pflegeleicht und tragen als insektenfreundliche Pflanzen zur Erhaltung der Biodiversität bei. In diesem Artikel erfährst du, welche sechs Stauden deinen Garten auch bei Trockenheit schmücken können.
Die Sommer werden heißer und so wird das Wassersparen auch im eigenen Garten zum Thema. Wer auf trockenheitsverträgliche Stauden setzt, schont Ressourcen und unterstützt die Artenvielfalt. Dabei muss es keineswegs bei graugrüner Zierde bleiben – viele Stauden blühen farbenfroh und üppig, manche von ihnen gelten sogar als nützliche Futterquellen für Insekten und Heilpflanzen. Mit der richtigen Auswahl lässt sich auch in heißen Sommern ein lebendiger und pflegeleichter Garten gestalten.
Lavendel – das mediterrane Kraut
Lavendel (Lavandula angustifolia) ist eine Heilpflanze mit langer Tradition und ist vor allem für ihre beruhigende Wirkung bekannt. Sie stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum, vor allem aus Regionen wie Südfrankreich, Italien oder Spanien. Dort ist das Klima heiß und trocken, weshalb Lavendel sehr sonnenliebend ist und Trockenheit gut verträgt. Der seifig-würzige Lavendelduft zieht Bienen und andere Bestäuberinsekten magnetisch an.
Um Lavendel zu pflanzen, eigenen sich auch sehr trockene und sonnige Standorte. Er ist eine Pflanze, die kalkhaltigen Boden braucht und auch in Steingärten oder auf einer Trockenmauer üppig wachsen kann. So sehr er die Sonne liebt, so zuwider ist ihm Staunässe. Der Standort sollte also gut wasserdurchlässig sein. Lavendelblüten gibt es übrigens nicht nur im bekannten Violett, sondern auch in Weiß, Hellblau und Rosa.
Sonnenhut – ein Igelkopf fürs Immunsystem
Der Sonnenhut ist eine gute Ergänzung für Ziergarten mit trockenheitstoleranten Stauden. Er gehört zu den Korbblütlern, einer Familie insektenfreundlicher Pflanzen. Die Blüte mit den leuchtenden Farben ist für viele Insekten in deinem Garten wie Schmetterlinge oder Hummeln attraktiv.
Der Sonnenhut, auch „Igelkopf“ genannt, hat die heilsame Fähigkeit, das körpereigene Immunsystem zu stärken und die Vermehrung weißer Blutzellen anzuregen. Er braucht einen sonnigen Standort und einen nährstoffreichen und durchlässigen Boden. Der Sonnenhut ist eine winterharte Staude. Die Jungpflanzen solltest du am besten zwischen Ende September und Ende November in die Erde setzen.
Johanniskraut – eine traditionsreiche Staude
Johanniskraut (Hypericum perforatum) hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Die mehrjährige Staude ist mit vielen Bräuchen verbunden, wie beispielsweise der Sonnwendfeier, der Johannisnacht und dem Tanz um das Johannisfeuer. Die Blütezeit des heilsamen Sonnenkrauts ist von Juni bis August, wobei der Blühbeginn um den Johannistag, dem 24. Juni ist. Der Tag steht in enger Verbindung mit der Sommersonnenwende weshalb das Johanniskraut auch den Namen Sonnenwendkraut trägt. Die mehrjährige Staude soll gegen vielerlei Beschwerden helfen wie Hexenschuss, Ischias oder Rheuma und eignet sich zur Behandlung von offenen Wunden und leichten Verbrennungen, wie einem Sonnenbrand.
Achtung: Johanniskraut kann auf Menschen und Tiere phototoxisch wirken. Phototoxische Pflanzen (auch: photosensibilisierende Pflanzen) sind Pflanzen, deren Inhaltsstoffe in Kombination mit Sonnenlicht Hautreizungen oder Entzündungen verursachen können.
Kugeldistel – ein Insektenliebling
Die Kugeldistel (Echinops ritro) ist zwar keine klassische Heilpflanze – dafür aber ein echter Blickfang im Garten. Mit ihren markanten, kugelrunden Blütenständen in leuchtendem Blau-Violett bringt sie Struktur und Farbe ins Beet. Dabei überzeugt sie nicht nur optisch: Als robuste und trockenheitsverträgliche Staude kommt sie auch mit wenig Wasser gut zurecht. Besonders wertvoll ist sie für die heimische Tierwelt: Ihre reichhaltigen Blüten locken im Sommer zahlreiche Bestäuber an, darunter Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Kein Wunder, dass Imker:innen die Kugeldistel gerne in der Nähe ihrer Bienenstöcke pflanzen. Auch Vögel fressen gerne die Samenstände. Die zweijährige Pflanze bevorzugt sonnige, durchlässige Standorte und benötigt kaum Pflege.
Hier erfährst du mehr über die Kugeldistel: Kugeldistel: So pflanzt und pflegst du den Insektenliebling
Rundblättrige Glockenblume – die zierliche Schmuckstaude
In der Natur findest du die rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) vom Juni an in mageren und sauren Böden wie Wiesen, Weiden, Heiden, trockeneren Bereichen von Mooren, Waldrändern und in lichten Wäldern. Da sie ein kleine, zarte Pflanze ist, wird sie laut Nabu nach und nach von kräftigeren Konkurrenten verdrängt, die unter der Nährstoffanreicherung unserer Böden vermehrt sprießen. Neben ihrer schmucken Erscheinung ist die Glockenblume eine wichtige Nahrungsquelle für viele Insekten, womit es schon zwei Gründe für ihre Anpflanzung gibt. Je nach Sorte eignen sich die Blumen für das Beet, den Steingarten oder für Wildstaudenpflanzungen.
Fette Henne – eine leuchtend pinke Sukkulente
Die Fette Henne (Sedum) ist ein wahrer Überlebenskünstler im Garten. Ihre sukkulenten Blätter speichern Wasser, wodurch sie selbst lange Trockenphasen mühelos überstehen. Die pflegeleichte Staude liebt sonnige, magere Standorte und gedeiht besonders gut in Steingärten, auf Dächern oder in naturnahen Beeten. Ihre Blütenfarben reichen von knallig pink, strahlend weiß zu leuchtend gelb und locken von Sommer bis in den Herbst zahlreiche Insekten an. Besonders beliebt sind hochwachsende Sorten wie die Pracht-Fetthenne oder Herbstfreude, aber auch niedrige Arten wie Mauerpfeffer bilden farbenfrohe Polster.
Hier erfährst du mehr über die Anpflanzung und Pflege der Fette Henne: Fette Henne: Pflanzen, schneiden und vermehren.
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