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Rewe: Eier ohne Kükenschreddern und Schnabelkürzen ab sofort deutschlandweit

Rewe Eier Kükenschreddern
Fotos: REWE; CC0 Public Domain / Pixabay - SanduStefan

Bei Rewe gibt es ab sofort deutschlandweit Eier zu kaufen, bei denen auf zwei grausame Praktiken der Eierindustrie verzichtet wurde: Den Legehennen werden die Schnäbel nicht gekürzt, außerdem werden die männlichen Küken am Leben gelassen.

Update [Juni 2019]: In diesen Supermärkten gibt es Eier ohne Kükenschreddern

In zwei Bundesländern gibt es die Eier der Marke „Spitz & Bube“ schon seit 2016 vergangenen Jahr zu kaufen – jetzt weitet Rewe das Angebot bundesweit aus. Das Besondere an diesen Eiern: Die Tierproduzenten verzichten darauf, die Schnäbel der Legehennen zu kürzen. Außerdem dürfen die männlichen Küken am Leben bleiben – normalerweise werden sie geschreddert.

Die männlichen Küken sind nämlich nicht gewinnbringend: Sie legen keine Eier und setzen nicht genug Fleisch an, sodass sich eine Aufzucht als Masthuhn wirtschaftlich nicht lohnt. Jedes Jahr werden deshalb in Deutschland Millionen männliche Küken geschreddert.

Rewe will die Haltungsbedingungen verbessern

In der konventionellen Eierproduktion werden Legehennen auf engstem Raum gehalten. Damit sie sich nicht gegenseitig verletzen oder totpicken, kürzen die Züchter ihre Schnäbel – für die Hennen ist das sehr schmerzhaft.

Rewe will sich davon nun Schritt für Schritt entfernen. Schon seit vergangenem Jahr waren die „Spitz & Bube“-Eier in Rewe-Filialen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erhältlich. Nachdem die Testphase erfolgreich war und die Eier bei den Kunden offenbar gut ankamen, gibt es sie ab sofort deutschlandweit in allen Rewe-Märkten zu kaufen.

Bald größeres Angebot bei Rewe

Bislang sind die „Spitz & Bube“-Eier allerdings nur als Freilandeier zu haben. Dabei soll es jedoch nicht bleiben: Ab Anfang September will Rewe „Spitz & Bube“-Eier in Bio-Qualität in 200 Märkten in Bayern anbieten. In Thüringen und Sachsen soll es entsprechende Bodenhaltungseier geben.

Darüber hinaus unterstützt Rewe derzeit Forschung zu einem Verfahren, mit dem das Geschlecht des Huhns schon im Ei bestimmt werden soll. Steht fest, dass ein Küken in einem Ei männlich wird, soll es gar nicht erst ausgebrütet werden – das industrielle Kükentöten soll damit ein Ende finden. Mehr Informationen dazu in unserem Beitrag „Das Kükenschreddern könnte in wenigen Jahren vorbei sein“.

Rewe ist nicht allein

Seitdem die erschreckenden Haltungsbedingungen in der Eier- und Geflügelindustrie immer mehr ans Licht kommen, versuchen verschiedene Initiativen Wege zu finden, vor allem das Kükenschreddern zu umgehen. Der Bio-Supermarkt Alnatura bietet deutschlandweit auch Eier von Legehennen an, deren männliche Geschwister weiter aufgezogen werden. Gleiches gilt für dieregionalen Bio-Supermarktketten  SuperBioMarkt und BioCompany.

Utopia meint: Kükenschreddern ist eine Praxis, die man als bewusster Konsument nicht hinnehmen kann und es ist gut, dass Rewe ein Zeichen dagegen setzt. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass auch die „Bruder-Hähne“, die nun mit aufgezogen werden, Nutztiere sind. Sie dürfen ein paar Wochen länger leben als bisher, werden aber am Ende auch getötet. Wer gegen Kükenschreddern ist, sollte das zum Anlass nehmen, unseren Umgang mit Tieren als Produkte insgesamt zu hinterfragen.

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