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Schwarzer Tee bei Öko-Test: Als Testsieger überzeugen nur Bio-Tees

Schwarzer Tee: Nicht alle Hersteller können eine faire Produktion nachweisen.
Fotos: CC0 Public Domain / Unsplash - aboodi vesakaran, Manki Kim

Wenn es draußen kalt ist, ist eine Tasse Tee eine kleine Wohltat. Doch sind alle Tees zu empfehlen? Öko-Test ließ Schwarztee im Labor prüfen und kam zum klaren Ergebnis: Bio-Tee ist die bessere Wahl, in allen konventionellen schwarzen Tees steckten giftige Pestizide wie Glyphosat. Aldi Nord nahm seinen Schwarztee nach den Testergebnissen aus dem Verkauf. Das sind die Testsieger von Öko-Test bei schwarzem Tee.

Kaffee oder Tee? Schwarztee ist eine besonders beliebte Alternative zum Kaffee. Öko-Test hat sich schwarze Tees zuletzt für die Ausgabe 11/2023 genauer angesehen und 24 Marken ins Labor geschickt, davon zehn Bio-Tees. Das Ergebnis reicht von zwei “sehr guten” Testsiegern bis zu fünf “ungenügenden” Schlusslichtern, die im Schwarztee-Test durchfallen.

Öko-Test Testsieger: Nur zwei Schwarztees sind „sehr gut“

Die Bio-Tees im Test schnitten eindeutig besser ab als die konventionellen Schwarztees. Die beiden “sehr guten” Testsieger sind zwei Bio-Marken:

  • Lebensbaum Assam Schwarztee Broken kräftig-malzig, lose (4,79 Euro/100 Gramm), online z.B. erhältlich bei Bioaufvorrat oder Amazon
  • Tee Gschwendner Darjeeling FTGFOP1 Pussimbing First Flush, lose (13,80 Euro/100 Gramm), online direkt beim Hersteller erhältlich

Die beiden Testsieger sind frei von Pestiziden oder anderen bedenklichen Inhaltsstoffen. Die Lieferketten legten die beiden Anbieter gegenüber Öko-Test offen und können faire Arbeitsbedingungen auf den Teeplantagen nachweisen.

Schwarzer Tee im Test: Öko-Test findet Pestizidcocktail in einigen Tees

Öko-Test prüfte alle schwarzen Tees auf breites Spektrum an Pestiziden sowie auf Anthrachinon und Nikotin. Beide Stoffe sind inzwischen verbotene Pestizide, die als Rückstände auf den Teeblättern vorhanden sein könnten. Das möglicherweise krebserregende Anthrachinon könnte laut Öko-Test aus der Kohleverbrennung beim Trocknen des Tees stammen; Nikotin vom Tabakanbau in den Teeregionen. In allen getesteten Schwarztees waren die beiden Stoffe allenfalls in Spuren enthalten.

Ebenfalls auf der Prüfliste der Tester:innen standen schädliche Pflanzengifte und Chlorat, das aus Reinigungsmitteln stammen und über einen längeren Zeitraum konsumiert die Schilddrüse schädigen kann. Öko-Test wollte zudem wissen, woher der Schwarztee stammt und unter welchen Bedingungen die Arbeiter:innen auf den Teeplantagen arbeiten. Hierfür schickten die Prüfer:innen Fragebögen an die Hersteller und forderten Belege an.

Fairer Teeanbau? Öko-Test kritisiert einige Hersteller

Immerhin kann mehr als die Hälfte der Teehersteller ihre gesamte Lieferkette belegen und war gegenüber Öko-Test transparent. Doch vollständig überzeugt war Öko-Test nach eigener Aussage nur von den beiden genannten Testsiegern. Lebensbaum und Tee Gschwendner können für ihre schwarzen Tees eine Strategie für existenzsichernde Löhne nachweisen sowie faire und sichere Arbeitsbedingungen gewährleisten.

Vier weitere Bio-Tees im Test schneiden gut ab und bekommen lediglich Punktabzug, weil sie ihre unternehmerischen Sorgfaltspflichten zwar „überwiegend“ oder „teilweise“, aber eben nicht lückenlos belegen können. Zu den „guten“ Bio-Tees zählen unter anderem:

  • Alnatura Darjeeling Blatt Blumig-Feinherb, lose (4,36 Euro/100 Gramm)
  • Gepa Darjeeling Schwarztee Bio Fair, lose (4,99 Euro/100 Gramm), online erhältlich bei Gepa
  • Teekanne Bio Schwarzer Tee Klassik feinaromatisch, 20 Beutel (5,69 Euro/100 Gramm), online erhältlich bei Rewe

Öko-Test Schwarzer Tee: Alle Testergebnisse als E-Paper kaufen

Schwarztee-Test: Glyphosat in jedem konventionellen Tee

Bei den konventionellen Tees im Test sieht es schlechter aus: Kein Schwarztee war besser als „befriedigend“, fünf Tees fielen sogar mit „ungenügend“ durch. Das liegt einerseits an fehlenden Nachweisen zur Lieferkette und den Arbeitsbedingungen in Indien, Sri Lanka, Kenia und anderen afrikanischen Staaten.

Zum anderen fand Öko-Test in jedem konventionellen Schwarztee Rückstände des Spritzgiftes Glyphosat. Das Unkrautvernichtungsmittel steht seit Jahren in der Kritik, die EU erteilte 2023 dennoch eine Zulassung für weitere zehn Jahre.

Bester schwarzer Tee? Teil lebensgefährliche Pestizide gefunden

Insgesamt wies Öko-Test zwölf verschiedene Pestizide in Schwarztee nach, fast alle sind vom Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) als „hochgefährlich“ eingestuft und einige Spritzgifte in der EU bereits verboten. Doch wenn die gefährlichen Pestizide längst verboten sind, wie landen sie dann in unseren Teetassen? Nun: In den Anbaugebieten sind die Pestizide weiterhin erlaubt. Das schädigt die dortige Pflanzen- und Tierwelt, aber auch die Arbeiter:innen vor Ort.

Schwarzer Tee bei Öko-Test: Wer ist Testsieger?
Der beste Schwarztee? Bei Öko-Test kommt schwarzer Tee nur teilweise gut weg – Bio-Tees können überzeugen. (Foto: CC0 / Pixabay / langll)

Die meisten Pestizide stecken im „Cornwall Ceylon-Assam Schwarzer Tee“ von Norma, zwei der sieben nachgewiesenen Spritzgifte sind in der EU für den Anbau verboten. Der Tee fiel mit einer „ungenügenden“ Gesamtnote durch.

Öko-Test ordnete die Pestizidfunde in schwarzem Tee insgesamt folgendermaßen ein: Alle gemessenen Pestizidrückstände bewegen sich weit unterhalb der gesetzlich zugelassenen Mengen. Sie sind nicht akut giftig. Doch für die Arbeiter:innen vor Ort sind die Pestizide lebensgefährlich: Diese Menschen arbeiten oft ohne Schutzkleidung, sie können schwere Vergiftungserscheinungen davon tragen. Öko-Test gibt an, dass weltweit jedes Jahr 11.000 Menschen an Pestizidvergiftungen sterben.

Öko-Test Schwarzer Tee: Aldi Nord nimmt Schwarztee aus dem Verkauf

Im „Westminster Tea Schwarztee- Mischung, 50 Beutel“ von Aldi Nord steckte neben Glyphosat auch schädliches Chlorat. Die Gesamtnote lautete „ungenügend“. Aldi Nord reagierte auf die Testergebnisse und möchte den Tee nicht mehr anbieten. Keine der Discounter- und Supermarkt-Eigenmarken konnte im Schwarztee-Test von Öko-Test wirklich überzeugen.

Alle Testergebnisse kannst du in der Ausgabe 11/23 oder auf ökotest.de nachlesen.

Utopia meint: Auch vergangene Untersuchungen von schwarzem Tee führten zu unschönen Ergebnissen: In vielen untersuchten Schwarztees steckten giftige Pestizide und die Arbeitsbedingungen in den Teeanbaugebieten waren intransparent.

Um zu vermeiden, dass Arbeiter:innen und Umwelt bei der Produktion von Tee leiden, solltest du fair gehandelten Tee mit Bio-Siegel kaufen. Wenn du Tee lose kaufst, sparst du zudem Verpackung ein.

Einige empfehlenswerte Produkte findest du in unserer Bestenliste:

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