ok-power-plus: strenges Label für Ökostromanbieter

ok-power-plus Siegel Ökostrom Teaser
Siegel © Energievision e.V.

Anders als ok-power ist ok-power-plus kein Produktsiegel, sondern ein spannendes Label, dass etwas über den gesamten Stromanbieter aussagt.

Das ok-power-plus-Siegel ist die erweiterte Auszeichnung des bekannten ok-power-Labels. Während das klassische ok-power einzelne Ökostromtarife zertifiziert, geht „plus“ einen entscheidenden Schritt weiter: Es zeichnet Anbieter aus, die ihre gesamte Absatzmenge an Haushalts- und Kleingewerbekunden nach den strengen Kriterien von ok-power zertifizieren lassen. Nicht nur Utopia empfiehlt es, auch das Umweltbundesamt und Verbraucherzentralen. Es ist daher auch Zugangskriterium für die Utopia-Bestenliste Ökostromanbieter.

Hinter dem Label steht – wie beim klassischen ok-power-Label – der gemeinnützige Verein EnergieVision e.V. mit Sitz in Freiburg, getragen vom Öko-Institut e.V. und dem HIR Hamburg Institut Research gGmbH.

Kriterien des ok-power-plus-Siegels

ok-power-plus-Siegel
(© ok power / EnergieVision e.V.)

Die Kriterien von ok-power-plus entsprechen grundsätzlich den Vorgaben des klassischen ok-power-Siegels, gehen aber in einem entscheidenden Punkt weiter: Nicht nur einzelne Tarife, sondern der gesamte Anbieter wird bewertet.

Es ist also ein kombiniertes Produkt- und Anbietersiegel:

  • Sämtliche Tarifkund:innen – (unterhalb eines Limits, also Privat- und Kleingewerbekunden) – werden ausschließlich mit ok-power-zertifiziertem Ökostrom beliefert.
  • Es garantiert damit, dass ein Stromanbieter kein einziges fossiles oder konventionelles Produkt mehr im Portfolio führt.
  • Damit steht ok-power-plus für ein vergleichsweise hohes Maß an Glaubwürdigkeit: Ein Stromanbieter, der dieses Label trägt, verkauft ausschließlich echten Ökostrom und unterstützt aktiv die Energiewende.
  • Anbieter verzichten damit außerdem auf einen „Belastungsausgleich“ durch erleichterte Anforderungen bei Wahlpflichtkriterien.

Unterschiede zu ok-power

  • ok-power:
    Zertifiziert einzelne Ökostromtarife. Kund:innen können sicher sein, dass ihr Tarif die Kriterien erfüllt – andere Produkte des Anbieters können aber konventionell sein
  • ok-power-plus:
    Zertifiziert den gesamten Tarifkunden-Bestand eines Anbieters. Alle Haushalts- und Kleingewerbekunden erhalten ausschließlich Strom, der die ok-power-Kriterien erfüllt

Kurz gesagt: Dieses Label ist die Erweiterung des Labels vom einzelnen Tarif auf den gesamten Anbieter.

Kontrolle und Überprüfung

Auch hier überprüft der EnergieVision e.V. jährlich die Einhaltung aller Kriterien. Anbieter müssen umfangreiche Nachweise erbringen, die durch unabhängige Gutachter:innen geprüft werden. Bei Verstößen drohen Sanktionen bis hin zum sofortigen Entzug des Siegels.

Kritik am ok-power-plus-Label

Dieses Siegel wird seltener vergeben als das klassische ok-power, weil nur wenige Anbieter ihre gesamte Produktpalette auf ok-power-Ökostrom umstellen. Gerade deshalb gilt es als besonders glaubwürdiges Nachhaltigkeitssiegel.

Es gibt aber auch Kritik an ok-power-plus:

  • Unabhängigkeit von fossilen Energien: Anbieter fürfen keine „wesentlichen“ Beteiligungen an Atom- oder Kohlekraftwerken haben – diese Definition wird zuweilen als zu weich kritisiert.
  • Zusätzlichkeitsbeitrag: Anbieter können das Kriterium der Zusätzlichkeit durch Investitionen von 0,3 Cent pro Kilowattstunde in Energiewendeprojekte erfüllen. Grüner Strom Label fordert hier mehr: mindestens 0,5 Cent/kWh.
  • Abhängigkeit von Herkunftsnachweisen: Theoretisch kann bei ok-power auch Graustrom mit Zertifikaten als Ökostrom ausgewiesen werden – die Zusätzlichkeit bewirkt aber natürlich dennoch einen Mehrwert für die Energiewende.

Wichtig: Das ist Kritik auf hohem Niveau. Man muss sich immer auch klarmachen, dass der größte Teil der Anbieter gar keine Kriterien erfüllt oder viel schlechtere. Bei aller Kritik gehört es zu den Siegeln, die utopia.de, das Umweltbundesamt und Verbraucherzentralen empfehlen.

Alternativen zum Siegel ok-power-plus

Das Label setzt hohe Maßstäbe und zählt zu Recht zu den besten Siegeln. Alternativen:

  • Bei ok-power gelten starke Kriterien, aber nur für den einen damit zertifizierten Tarif.
  • Bei Grüner Strom Label dürfen die Energieversorger ebenfalls keine Atom- und Braunkohlekraftwerke besitzen. Stromlieferung und HKN müssen außerdem aus derselben Anlage/demselben Vertrag stammen (physische Kopplung), was man als etwas strenger als bei ok-power auslegen darf. Das Siegel wird außerdem von bedeutenden Naturschutzverbänden getragen. Aber: Grüner Strom ist ein Label für Tarife, ok-power-plus für den gesamten Anbieter.

Für utopia.de gehört es gemeinsam mit Grüner Strom zu den derzeit empfehlenswertesten Ökostrom-Siegeln.

Verbreitung des Ökostromlabels ok-power-plus

Bekannte Anbieter mit ok-power-plus sind u.a.:

Der Utopia-Stromvergleich listet Ökostromanbieter mit einem der drei Siegel ok-power, ok-power-plus oder Grüner Strom Label. Gib einfach deine Postleitzahl ein und vergleiche die Preise:

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Utopia-Fazit: ok-power-plus

ok-power-plus Siegel
(Siegel © Energievision e.V.)

Das ok-power-plus-Siegel ist die konsequente Weiterentwicklung des klassischen ok-power. Es macht Anbieter sichtbar, die nicht nur einzelne Tarife zertifizieren lassen, sondern ihr gesamtes Geschäft auf Ökostrom ausrichten. Damit ist es ein gehobenes Siegel für Ökostrom – und für Verbraucher:innen eine vergleichsweise gute Wahl, wenn es um Transparenz und konsequente Energiewende geht.

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