Diskussionen über die richtige Ernährung gehören bei vielen Tischgesprächen heute mit dazu. Wer kein Fleisch isst oder wie Veganer gänzlich auf Tierprodukte verzichtet, der hat garantiert nicht nur einen dieser Sprüche schon gehört.
1. „Was kannst du denn dann noch essen?“
Ein ofenwarmes Brötchen mit Butter, Käse oder Salami, dazu noch ein Ei und der Kaffee mit Milch: So sieht für viele ein klassisches deutsches Frühstück aus. Kein Wunder, dass sich Nicht-Veganer erst einmal fragen, was denn auf dem „veganen Frühstückstisch“ noch übrigbleibt.
Die Antwort: eine ganze Menge! Man muss nur umdenken und Lust haben, neue Sachen auszuprobieren. Vegane Aufstriche aus Kichererbsen, roter Bete oder Erbsen kann man nicht nur schnell selbst machen, sondern auch fertig in Supermärkten und Discountern kaufen. Wie wäre es mit einem Rührei aus Tofu oder veganem Hack aus Zwiebeln, Tomatenmark und Reiswaffeln? Die Veggie-Ernährung ist garantiert mindestens genauso vielfältig wie die „normale“ Ernährung – alleine schon deshalb, weil die intensive Beschäftigung mit der eigenen Ernährung viele neue Ideen und Alternativen eröffnet.
2. „Ich könnte nie auf Fleisch verzichten …“
Okay, leben und leben lassen. Ein kleiner aber wichtiger Schritt ist es jedoch (Rat an alle Fleischesser), qualitativ hochwertiges Bio-Fleisch zu kaufen und den Fleischgenuss auf besondere Tage wie eine Feier oder das Wochenende zu beschränken.
Zudem ist es auch schön, sich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiterzuentwickeln. Oder anders gesagt: Wer wenig Wissen über die Problematiken rund um den enormen Fleischverbrauch hat (Tierhaltung, Umweltschäden, Klimawandel…), der wird wohl beim bisherigen Ernährungsstil bleiben.
Dokus wie „We Feed the World“ oder „10 Milliarden – wie werden wir alle satt?“ erklären Zusammenhänge und sensibilisieren für das Thema. Und das sind nur zwei fesselnde Filme von unserer Liste der 15 Dokus, die man gesehen haben muss. Gerne weitersagen und weiterleiten!
3. „Aber Wiener oder Hühnchen gehen doch, oder?“
Ähm, nein danke, das ist auch Fleisch. Wer keine toten Tiere essen will, der muss doch auch nicht.
4. „Also, auf Käse könnte ich nie verzichten!“
Das ist ein berechtigter Einwand, denn Gruyère, Comté, Camembert oder Bergkäse schmecken einfach gut. Der Fettanteil und die Aromen machen Käse im Prinzip so lecker. Klar, aromatisches Olivenöl und frische Gewürze wie Rosmarin, Thymian oder Oregano sind nicht das Gleiche, aber eine gute Alternative für alle, die auf Käse verzichten wollen.
Wie wäre es mit selbstgemachtem Frischkäse aus Cashewkernen (Fett!), Wasser, Gewürzen und Hefeflocken? Wir haben die besten veganen Käsealternativen zusammengestellt.
5. „Tofu schmeckt doch nach nichts.“
Zugegeben, Naturtofu sieht nach nichts aus und ohne Gewürze schmeckt er wohl den wenigsten. Genauso wie bei Fleisch ist die Marinade (und die Qualität) das Zünglein an der Waage. Eine Marinade aus Olivenöl, frischem Knoblauch, Sojasoße, Zitronensaft und Kräutern schmeckt nicht nur lecker, sondern ist schnell zusammengerührt.
Wer es noch einfacher haben will, der greift zu geräuchertem Tofu wie dem nussigen Mandel-Sesam Räuchertofu von Hersteller Taifun. Wetten, dass die Fleischesser davon ein Stück abhaben wollen? Und übrigens: Kein Vegetarier oder Veganer muss Tofu essen…
6. „Vielleicht solltest du wieder Fleisch essen, dann bist du nicht so oft krank.“
Sprüche aus der Kategorie „Stammtischgespräch“ sind hoffentlich nicht wirklich ernst gemeint. Extremsportler wie der vegane Triathlet Brendan Brazier zeigen, dass Pflanzenkost nicht gesundheitlich einschränkt, sondern – im Gegenteil – ordentlich Power geben kann.
7. „Ich versteh nicht, warum du jetzt bei diesem Trend mitmachst.“
Kein Fleisch? Womöglich auch keine Milchprodukte? Es ist verständlich, wenn „herkömmliche Esser“ diesen Ernährungsformen erst einmal skeptisch gegenüberstehen. Schließlich stellen diese ihr eigenes Weltbild in Frage.
Vor Jahrzehnten noch wurden Vegetarier belächelt, mittlerweile gehören fleischlose Angebote und Alternativen in jedem Supermarkt, in vielen Restaurants und Kantinen wie selbstverständlich dazu. Weniger Fleisch- und Milchprodukte, dafür mehr pflanzenbasierte Kost: Das ist doch mal ein Trend, den es sich lohnt mitzumachen. Schließlich tun wir damit nicht nur unserem Körper etwas Gutes, sondern schonen gleichzeitig die Umwelt und vermeiden Tierleid.
Wer jetzt noch Argumente braucht, der findet sie hier: 11 nachhaltigen Gründe, Vegetarier zu sein.
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