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Butter-Ersatz bei Stiftung Warentest: Wenig Schadstoffe, viel Palmöl

Stiftung Warentest, Streichfett, Butter
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Wenn die Butter frisch aus dem Kühlschrank kommt, ist sie oft zu hart zum Verstreichen. Streichfette sollen Abhilfe schaffen: Dank zusätzlicher Zutaten sind sie besonders streichzart. Stiftung Warentest hat 23 solcher Streichfette getestet.

Schmecken wie Butter, lassen sich aber so leicht verstreichen wie Margarine: Streichfette sollen die Vorteile beider Produkte vereinen. Sie bestehen oft aus Butter und Rapsöl, manche Fette enthalten noch weitere Zutaten wie etwa Joghurt. Menschen, die Butter aus Klimaschutzgründen meiden, können mit Streichfetten zumindest etwas weniger Butter zu sich nehmen.

Stiftung Warentest wollte wissen, ob Streichfette ihre Versprechen und wie gut die Zutaten sind. Die Verbraucherschutzorganisation hat 23 Streichfette untersucht – mit dabei Eigenmarken von Supermärkten und Discountern, Marken wie Rama oder Kerrygold und zwei Bio-Produkte.

Streichfett: Die Ergebnisse von Stiftung Warentest

Am wichtigsten für die Bewertung waren Geschmack, Textur, Aussehen und Geruch des jeweiligen Streichfetts. Stiftung Warentest analysierte außerdem Anteile an gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, sowie die Gehalte an Omega-3– und Omega-6-Fettsäuren. Auch auf Schadstoffe und Keime prüfte die Organisation – und natürlich die Streichfähigkeit.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • 14 Streichfette erhalten die Note „gut“, darunter Produkte von Aldi Süd, Rewe oder Weihenstefan.
  • Fünf Fette sind „befriedigend“, etwa das von Meggle oder von der Netto-Eigenmarke.
  • Vier Streichfette bewertet Stiftung Warentest nur mit „ausreichend“, beispielsweise das von Rama.
  • Von den Bio-Streichfetten schneidet eines mit „gut“ ab (Arla Bio Streichzart) und eines mit ausreichend (Züger Frischkäse Bio Bura, lactosefrei).

Kaum Schadstoffe, aber Palmöl

Bio-Palmöl: Ist das die Lösung?
In fünf Streichfetten steckt Palmfett. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay.de – Tafilah Yusof)

Die gute Nachricht: Schadstoffe entdeckte Stiftung Warentest kaum. Nur die Produkte von Botterram und Rama fielen durch ihre Gehalte an 3-MCPD-Estern auf. Die Substanzen stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, weshalb in der EU über Grenzwerte diskutiert wird. Die Gehalte in den Streichfetten von Botterram und Rama liegen aber unter diesen Werten.

Stiftung Warentest kritisierte die Produkte von Botterram und Rama aber noch aus einem anderen Grund: Beide Hersteller werben demnach damit, dass ihr Streichfett Butter und Rapsöl enthalte. Dabei steckt auch jede Menge Palmfett darin – sogar mehr Palmfett als Rapsöl und Milchfett zusammen. Insgesamt fand Stiftung Warentest in fünf Streichfetten Palmfett, in zwei Produkten zusätzlich Kokosfett.

Utopia meint: Ein Kriterium hat Stiftung Warentest in ihrer Untersuchung vernachlässigt: Die Haltungsbedingungen der Kühe. In Streichfett stecken zwar weniger tierische Bestandteile als in klassischer Butter, es enthält meist aber immernoch Milchfett. In konventionellen Betrieben leben die Kühe extrem beengt, sehen kein Tageslicht und sind nach einigen Jahren völlig ausgelaugt. Erst vor einigen Monaten deckten Tierschützer außerdem Tierquälerei in einem der größten deutschen Milchbetriebe auf. Gerade vor diesem Hintergrund sollte bei der Analyse von Stiftung Warentest eine größere Rolle spielen, wie es den Tieren geht, die eine Grundzutat für die getesteten Produkte liefern.

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