Bio-Supermärkte und Unverpackt-Läden sind in Sachen Nachhaltigkeit ganz vorne dabei. Aber auch manch anderer Laden hat eine clevere Idee, um ein bisschen grüner und fairer zu werden. Wir zeigen zehn Läden, die Einfallsreichtum beweisen.
Lebensmittelverschwendung, Verpackungsmüll und Importwaren mit schlechter Öko-Bilanz: Im Supermarkt ballen sich viele Umweltprobleme. Doch es gibt Läden, die zumindest kleine, feine Ideen haben, um eine dieser Baustellen anzugehen. Diese Initiativen sollten auf jeden Fall Nachahmer finden:
1. Fair-Teiler: Kiste mit kostenlosen Lebensmitteln
Die Edeka-Filiale von Raphael Dirnberger schmeißt keine genießbaren Lebensmittel mehr weg, sondern stellt ihren Kunden eine Kiste bereit: Daraus können Obst und Gemüse mit optischen Mängeln oder Lebensmittel mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum kostenlos mitgenommen werden. Dafür ist Dirnberger sogar für den „Zu gut für die Tonne!“-Bundespreis des Landwirtschaftsministeriums nominiert. Vereinzelt gibt es schon ähnliche Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung in anderen Supermärkten.
Lies hier mehr dazu: Dieser Edeka-Supermarkt verschenkt unverkäufliche Lebensmittel
2. Plastikfrei an der Frischetheke
Gerade an der Frischetheke könnte man viel Verpackung vermeiden. Doch meistens wird Wurst und Käse dann doch in Plastik eingepackt. Nicht so in den Edeka-Filialen von Dieter Hieber: Dort kann man sich die Ware ganz unkompliziert in mitgebrachte Boxen füllen lassen. Damit auch andere Supermärkte die Hemmschwelle dafür abbauen, gibt es einige lokale Initiativen wie die Kampagne „Einmal ohne, bitte!“: Sie soll den müllfreien Einkauf an der Theke für Läden und Kunden erleichtern – durch einen speziellen Aufkleber und Informationsmaterial.
Lies hier mehr dazu:
- Dieser Edeka-Markt hatte eine Idee für weniger Plastikmüll an der Frischetheke
- „Einmal ohne, bitte!“: Dieser Aufkleber soll müllfreies Einkaufen erleichtern
3. Leergut für den guten Zweck
Gesichtet in einer Filiale des Bio-Supermarkts Basic: eine strategisch clevere Platzierung einer Spendenbox. Direkt neben dem Leergut-Automaten und versehen mit einem dicken, roten Pfeil können die Kunden diese Möglichkeit, ihr Pfandgeld direkt sinnvoll zu investieren, kaum übersehen. Eine Spende von 2 Euro ermöglicht einem bedürftigen Kind eine warme Mahlzeit.
4. Lebensmittel direkt vom Dach
Die Betreiber eines kanadischen Supermarkt hatten eine ganz besondere Idee: Sie verkaufen Gemüse, das auf dem eigenen Dach des Ladens angebaut wird. Frischer und regionaler geht es wohl nicht – aber das Projekt ist eine besondere Herausforderung, und ohne den Rat eines Agrarwissenschaftlers hätte es wahrscheinlich nicht geklappt.
Lies hier mehr dazu: Dieser Supermarkt verkauft Gemüse, das auf dem eigenen Dach wächst
5. Gratis-Obst für Kinder
Ein Twitter-User ist auf einen Supermarkt aufmerksam geworden, der für Kinder eine Kiste mit kostenlosem Obst bereithält. Eine tolle Sache, um Kindern gesunde Ernährung näherzubringen, und als Bonus gleichzeitig eine Maßnahme gegen Lebensmittelverschwendung – wenn die unverkäufliche, einzelne Rest-Banane dort auch im Korb landen sollte.
6. Beidseitig bedruckte Kassenbons
Kassenzettel verbrauchen täglich große Mengen Papier. Und sie dürfen häufig nicht einmal im Altpapier entsorgt werden, weil es sich um Thermopapier handelt, das in den Restmüll gehört. Auf der Webseite reddit.com lobt ein Nutzer seinen lokalen Lebensmittel-Laden: Dieser bedrucke seine Kassenbons immerhin beidseitig.
7. Kreatives Recycling für Gutscheinkarten
Gutscheinkarten sind vielleicht für die Beschenkten ein Grund zur Freude, aber nicht für die Umwelt. Ein Laden hatte zumindest eine kreative Idee, um die Karten zu recyceln, statt sie wegzuwerfen: Er macht daraus Gitarrenplektren, die seine Kunden kostenlos mitnehmen dürfen.
8. Günstige überreife Bananen mit Rezeptideen
Von Fair-Teiler-Kisten bis zur Spende an die Tafeln: Supermärkte haben viele Möglichkeiten, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Ein Laden hat einen besonders originellen Einfall für überreife Bananen gehabt: Er verkauft sie nicht nur zum reduzierten Preis, sondern packt sie – statt in Plastik – in eine Papiertüte, die mit Rezeptideen bedruckt ist. Denn zum Backen eignen sich gerade sehr reife Bananen hervorragend.
Lies hier mehr dazu: 7 Dinge, die wir bei Bananen häufig falsch machen
9. Eine Bank aus Plastik-Einkaufstaschen
Auch wenn die Gratis-Plastiktüten zumindest in unseren Supermärkten passé sind: Einkaufstaschen aus Plastik sind weltweit immer noch ein alltäglicher Anblick. Ein Reddit-User hat dieses Bild gepostet, das vor seinem lokalen Lebensmittelladen entstand: Der Supermarkt nutzte 3.000 seiner recycelten Plastik-Tüten, um daraus eine Sitzbank vor seiner Filiale herzustellen.
10. Bananenblätter statt Plastik
Der thailändische Supermarkt „Rimpin“ kehrt zurück zu den Wurzeln: Früher hat man in dem südostasiatischen Land Gemüse in Bananenblätter, statt in Plastik eingewickelt. Jetzt hat der Supermarktbetreiber diese altbewährte Methode wiederentdeckt. „Die Sachen werden dann zwar etwas schneller alt, aber wir kehren trotzdem nicht zu Plastik zurück“, sagte der Geschäftsführer gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Der Plastikverzicht gehöre zu einer grünen Initiative.
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