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Sonntagsöffnungen, Abstandsmarkierungen, Plexiglas: So reagieren Deutschlands Supermärkte auf die Krise

Aldi Süd, Aldi Nord, Wetteräpfel, Äpfel
Foto: CC0 / Pixabay / Pinacol

Supermärkte können ihre Öffnungszeiten verlängern und auch am Sonntag arbeiten – das hat die Bundesregierung beschlossen. Wir haben überprüft, was sich bei Aldi, Lidl und Rewe sowie einigen Biomärkten jetzt ändert.

Um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken, lautet eine der wichtigsten Regeln: Abstand halten. In vollen Supermärkten ist das jedoch nicht so einfach. Die Regierung hat daher vorgeschlagen, die Öffnungszeiten zu verlängern. In Bayern etwa schließen Geschäfte normalerweise um 20 Uhr, mit der neuen Regelung können sie bis 22 Uhr offenbleiben.

Wenn die Geschäfte länger auf haben, können sich die Kund*innen besser verteilen – so die Annahme. Sogar das Verkaufsverbot für Sonntage ist ausgesetzt, Supermärkte dürfen die ganze Woche öffnen.  

Aldi, Lidl, Rewe und Co bleiben sonntags geschlossen

Davon halten Aldi, Lidl, Rewe und Edeka nichts: Sie alle erklärten, weiterhin an den Öffnungszeiten von Montag bis Samstag festzuhalten. „Das war gut gemeint von der Regierung. Aber unsere Mitarbeiter sind voll an der Belastungsgrenze. Wir werden auf keinen Fall am Sonntag öffnen“, sagte Rewe-Geschäftsführer Lionel Souque in einer Sendung der Bild-Zeitung.

Die Biomärkte sehen das ähnlich: Basic und dennree bleiben Sonntags geschlossen. Bei Alnatura entscheidet jede Filiale selbst, ob sie die Öffnungszeiten anpasst.

Das ändert sich in Biomärkten

Allerdings gibt es innerhalb der Geschäfte einige Änderungen: Alnatura will ab Freitag an allen Kassen Plexiglaswände anbringen, Wechselgeld wird in Bambusschalen übergeben. Basic nimmt keine Vorbestellungen mehr entgegen. Außerdem hat die Bio-Kette ihre Mehrwegangebote mit Pfandbechern und Pfanddosen eingeschränkt. Mit Aufklebern und Bodenmarkierungen will sie gewährleisten, dass die Kund*innen genügend Abstand einhalten. In vielen Läden – nicht nur im Bio-Bereich – wird außerdem dazu aufgerufen, möglichst mit Karte zu zahlen.

Spezielle Öffnungszeiten für ältere Menschen?

Um den Supermarkt-Besuch für ältere Menschen zu erleichtern, gibt es in einigen Ländern spezielle Einkaufszeiten nur für sie, etwa in Luxemburg und Nordirland. Lidl, Aldi, Edeka und Drogerie Müller schließen eigene Öffnungszeiten für Senior*innen in Deutschland jedoch aus. „Das ist ein Modell, das im Vorfeld sehr gut klingt, aber in der Praxis sehr schwer umzusetzen ist. Sollten wir dann andere Kunden draußen vor der Türe stehen lassen? Würde das dazu führen, dass mehr Ansammlung vor der Filiale wäre?“, sagte etwa Aldi-Chef DeLope

Rewe will die Extra-Einkaufszeiten erst einmal in Österreich testen – und anschließend prüfen, ob sie auch hierzulande sinnvoll wären. „In Deutschland gibt es sehr viele Leute über 65 Jahre. Wenn die alle zusammenkommen, haben wir vielleicht noch mehr Chaos in den Läden als sonst.“

Es gibt keinen Grund zur Panik

Die Supermärkte und Biomärkte nehmen die Gefahr durch das Coronavirus ernst. Zugleich betonen sie, dass die Lebensmittelversorgung gesichert ist. Es gebe keinen Grund für Hamsterkäufe. Mehr dazu hier. Übrigens: Auch in Krisenzeiten ist bio, fair und regional die bessere Wahl.

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