Tesla hat womöglich eine Lösung für das größte Problem von Elektroautos: die langen Ladezeiten. Statt die Autos am Supercharger aufzuladen, sollen die Akkus mit einer speziellen Anlage einfach ausgetauscht werden. Ein kürzlich veröffentlichter Antrag beim US-Patentamt zeigt, was Tesla vorschwebt.
Elektroautos wie die Modelle von Tesla haben einen grundlegenden Nachteil: Wenn der Akku einmal leer ist, dauert es mehrere Stunden, bis er wieder voll aufgeladen ist. An einer Schnellladestation braucht ein E-Auto zum Aufladen zwar nur noch etwa eine halbe Stunde, aber selbst das ist immer noch deutlich länger, als ein gewöhnlicher Tankstopp.
Wer ein Elektroauto fährt, muss also im Vorfeld planen, wann und wo er seinen Wagen auflädt – das kann ziemlich unpraktisch sein. Tesla will das Problem beheben – und hat dafür ein interessantes Patent angemeldet. Teslas Lösung: Den Akku austauschen statt aufladen.
So sieht das Patent von Tesla aus
Das System: Wer eine leere Batterie hat, fährt statt zu einem Supercharger zu einer Akkutausch-Anlage. Eine spezielle Hebebühne hebt das Tesla-Auto hoch, anschließend wird der leere Akku herausgenommen und ein neuer, voll aufgeladener eingesetzt. Die leere Batterie kann so separat vom E-Auto aufgeladen werden und dann bei einem anderen Auto wieder eingesetzt werden.
Das Ganze funktioniert vollautomatisch, ein Mitarbeiter überwacht den Austausch. Wie aus dem Patentantrag hervorgeht, soll der Vorgang weniger als 15 Minuten dauern.
Das Besondere an der Akkutausch-Anlage: Sie soll auch mobil einsetzbar sein und sich sogar auf einem Anhänger unterbringen lassen.
Das Konzept funktioniert nicht für alle Tesla-Modelle
Tesla hat das Patent bereits im Mai beim US-Patentamt angemeldet. Vorgesehen ist das System allerdings nur für das Tesla Model S und Model X. Bei beiden Wägen befindet sich der Akku am Fahrzeugboden und lässt sich relativ problemlos entnehmen. Beim Model 3 ist der Ausbau hingegen komplizierter.
Die Akku-Austausch-Idee ist nicht ganz neu. Schon 2013 hatte Tesla eine Batteriewechsel-Station vorgestellt, die den Akku sogar in nur 90 Sekunden auswechseln sollte. Da die Nachfrage allerdings zu gering war, sei das Projekt nicht weiter verfolgt worden, so das Technik-Magazin The Verge online.
Unklar, ob Tesla das Verfahren einsetzen wird
Ob Tesla das neue Akku-Austauschverfahren per Hebebühne tatsächlich realisiert, ist ebenfalls noch nicht sicher. Außerdem ist unklar, wo die Anlagen konkret aufgestellt würden. Stünden an öffentlichen Plätzen statt der Supercharger-Ladestationen dann die Akkutausch-Anlagen? Oder will Tesla das System nur intern nutzen? Eine offizielle Stellungnahme von Tesla zu dem Patentantrag gibt es noch nicht. Die Webseite „Electrek“ spekuliert allerdings, dass der Akkutausch womöglich auch für den kommenden Elektro-LKW Tesla Semi vorgesehen ist.
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