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Gesetzesentwurf in den USA: Tierquälerei soll Schwerverbrechen werden

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Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Abgeordnete in den USA fordern ein neues Gesetz: Tierquälerei soll bundesweit als Schwerverbrechen gelten – und entsprechend hart bestraft werden. Die Politiker haben den Gesetzesentwurf vergangene Woche eingereicht.

In allen 50 Staaten der USA ist Tierquälerei bereits gesetzlich verboten. Allerdings gibt es noch kein übergreifendes, einheitliches Gesetz, das für die gesamte USA gilt. Das soll sich jedoch ändern. Zwei Abgeordnete der Demokraten und Republikaner haben gemeinsam einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der Tierquälerei zum Schwerverbrechen machen soll.

Als Tierquälerei zählt in dem Entwurf, wenn ein Tier absichtlich zerquetscht, angezündet, ertränkt, erstickt, aufspießt oder auf eine andere Art und Weise ernsthaft verletzt wird, schreibt die New York Times. Wer verurteilt wird, muss eine Strafe zahlen und/oder bis zu sieben Jahre ins Gefängnis.

Mit der „vollen Härte des Gesetzes“ gegen Tierquälerei

Der Gesetzesentwurf enthält allerdings auch einige Ausnahmen, die unter anderem beim Jagen, Schlachten und Einschläfern gelten. Auch für die Landwirtschaft und wissenschaftliche Forschung gibt es Sonderregelungen.

Mit dem neuen, bundesweiten Gesetz soll die Bekämpfung von Tierquälerei effektiver werden. Denn trotz der bestehenden Verbote in den 50 Staaten werden Tierquäler oft nicht verurteilt – etwa weil sie rechtliche Schlupflöcher finden. Teilweise fehlt es den Staaten auch an Ressourcen, um Tierquälerei tatsächlich strafrechtlich zu verfolgen. Ein einheitliches Bundesgesetz soll diese Schwachstellen beheben.

„Die Quälerei von unschuldigen Tieren ist abscheulich und sollte mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden“, tweetete Vern Buchanan, einer der beiden Abgeordneten, die den Entwurf eingereicht hatten.

Tierquälerei filmen ist bereits verboten

Die neue Verordnung soll auf einem schon bestehenden bundesweiten Gesetz aufbauen, dem sogenannten „Animal Crush Video Prohibition Act“. Das Gesetz bezieht sich auf Videos, in denen Tiere gequält oder getötet werden. Seit 2010 ist es verboten, solche Videos aufzunehmen, zu verbreiten oder zu verkaufen – die Quälereien an sich wurden damals jedoch nicht unter Strafe gestellt.

Ob aus dem neuen Entwurf tatsächlich ein Gesetz wird, muss sich noch zeigen. Beide Kammern des US-Kongresses müssen zustimmen. Die Chancen stehen jedoch gut, meint die New York Times. „Manche Themen sind nicht parteilich, sogar in Washington. Eines dieser Themen ist der Schutz unserer Tiere“, tweetete außerdem Ted Deutsch, der an dem Entwurf beteiligt war.

Situation in Deutschland

In Deutschland ist Tierquälerei strafbar – es drohen Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Solche Strafen erhält laut dem Tierschutzgesetz (§17), wer „ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt.“ Allerdings kommt es selten vor, dass ein Tierquäler tatsächlich ins Gefängnis kommt. Tierschützer fordern daher schon länger strengere Tierschutz-Verordnungen. Wichtig wären vor allem striktere Vorschriften in der Viehzucht und Tierhaltung.

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