Das Bewusstsein für das Plastikproblem steigt – gleichzeitig verpacken viele Unternehmen ihre Produkte in überflüssige Plastikverpackungen. Ein besonders absurdes Exemplar ist aktuell auf Facebook zu sehen.
Geschälte Eier in der Plastikschachtel, Sahne im To-go-Becher oder Bananen in der Styroporschachtel: Wir haben schon viele merkwürdige Verpackungen gesehen. Ein Bild auf Facebook zeigt jedoch eine neue Dimension des Plastik-Wahnsinns.
Zu sehen sind zwölf grüne Trauben, die einzeln in einer glockenförmigen Verpackung aus hartem Plastik stecken. Zusätzlich ist die Packung mit einer Plastikfolie verschlossen. Das Bild von den Trauben stammt von der Facebookseite des französischsprachigen Blogs „Mr Mondialisation“.
Zwölf Trauben zum Jahreswechsel
Wo das Bild entstanden ist, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich ist aber, dass es aus einem spanischen Geschäft stammt. Das Land hat nämlich eine Silvester-Tradition, für die zwölf Trauben benötigt werden: Kurz vor Jahreswechsel nimmt man Trauben zur Hand. In den letzten zwölf Sekunden isst man jede Sekunde eine Traube – dabei ertönt jedes Mal ein Glockenschlag. Pünktlich zu Mitternacht müssen die zwölf Trauben gegessen sein.
Die zwölf in Plastik verpackten Trauben gibt es also wahrscheinlich nur einmal im Jahr kurz vor Silvester zu kaufen. Trotzdem entsteht dabei extrem viel unnötiger Plastikmüll. Je kleiner ein Produkt ist, desto größer ist der Anteil an Verpackung im Verhältnis.
Solange Kunden solche Produkte kaufen, wird es sie geben
Was der Sinn der Trauben in Plastik ist, ist uns unklar. Normalerweise sollen solche To-go-Artikel den Kunden etwas erleichtern – geschälte Ananas in der Plastikschale beispielsweise muss man nicht mehr selber schälen. Bei den zwölf Trauben ist der Aufwand, die Verpackung aufzuschneiden, allerdings viel größer als sich einfach zwölf Trauben aus einer Rebe zu nehmen.
Hinter den Trauben in Plastik steckt also vor allem ein Marketing-Gag, mit dem sich ein Lebensmittel dank außergewöhnlicher Verpackung teurer verkaufen lässt. Hoffentlich sind die Kunden nicht auf den Trick hereingefallen – und haben die Trauben nicht gekauft. Nur wenn es keine Nachfrage mehr nach solchen Produkten gibt, werden Unternehmen und Supermärkte sie nicht mehr herstellen. Der Umwelt zuliebe wären aber auch politische Maßnahmen wünschenswert, die solche überflüssigen Plastikverpackungen verbieten.
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