Dass Kinderarbeit in Mode ist, dürfte nichts Neues sein. Und auch, dass der Fast Fashion Trend alles andere als umweltfreundlich ist, ist hinreichend bekannt. Wir haben deshalb mal bei euch nachgefragt, wie ihr es beim Shopping mit der Nachhaltigkeit haltet.
Faire Kleidung kann vieles heißen: Die einen fokussieren sich auf faire Produktionsbedingungen, den anderen kommt nur Bio-Baumwolle in den Schrank, und für die ganz Fortgeschrittenen muss es gleich noch vegan sein. Wie so oft im Nachhaltigkeitsbereich geht es wohl auch hier vor allem darum, die richtigen Fragen an die Produzenten zu stellen und die eigenen Konsummuster zu hinterfragen.
Zuerst die gute Nachricht: Für 91% der Utopia-User ist faire Mode ein Thema, mit dem sie sich bereits aktiv auseinandersetzen. Aber gerade einmal 24% schaffen es, sich konsequent an fair und nachhaltig produzierende Marken zu halten. Die anderen 67% würden es gerne – wissen aber oft nicht wie, da es ihnen an modischen und bezahlbaren Alternativen mangelt.
Schaut man sich in den Fußgängerzonen um, drängt sich der Eindruck auf: das stimmt. Viele nachhaltige Modelabels sind noch klein und können sich keine Toplagen in den Innenstädten leisten. Doch wer suchet, der findet. Vor allem online gibt es eine wachsende Vielfalt an umweltfreundlicher und fairer Kleidung. Eine erste Orientierung bieten die Utopia Bestenlisten für Bio-Kleidung und Naturtextilien. Außerdem haben wir 10 nachhaltige Modelabels zusammengestellt, die man sich unbedingt mal anschauen sollte.
Wem das immer noch nicht modisch genug ist, dem sei das Buch „Fashion Made Fair“ ans Herz gelegt, das fernab jeglicher Öko-Klischees verantwortungsbewusste Designer und nachhaltige Marken von cooler Streetwear bis High Fashion porträtiert.
Immerhin 7% der Utopia-User greifen zwischendurch zu nachhaltigen Kollektionen oder Einzelteilen ihrer Lieblingsmarken – „Nachhaltigkeit light“, sozusagen als Zufallsprodukt. Und 2% unserer Leser bekennen ganz klar: „Mode soll vor einfach Spaß machen“. Wohlgemerkt: den Konsumenten. Denn die Produktionsmitarbeiter sowie die Umwelt haben bei konventionell hergestellter Kleidung häufig nichts zu lachen.
Unter welchen Bedingungen Billigmode hergestellt wird, zeigt eindrucksvoll der Film „The True Cost“ von Andrew Morgan. Sein Fazit: Wir sollten unsere Verbrauchermacht gezielt einsetzen und durch strategischen Konsum positive Veränderungen vorantreiben. Wer nicht ganz so viel Zeit hat, dem sei ein soziales Experiment empfohlen, das die Teilnehmer sicher nicht so schnell vergessen werden: Das 2 Euro-T-Shirt.
Faire Kleidung: Warum eigentlich (nicht)?
Zwei Hauptargumente sprechen für nachhaltige Mode: soziale Gerechtigkeit und umweltschonende Produktion. Dabei finden nicht bei allen Marken beide Aspekte die gleiche Beachtung. Während man bei fairer Kleidung vor allem menschenwürdige Produktionsbedingungen, gerechte Löhne und Arbeitnehmerschutz vorfindet, kommt es Öko-Mode besonders auf eine möglichst geringe Belastung der Umwelt durch Rohstoffgewinnung, Verarbeitung und Transport an.
Was genau welchen Unterschied macht, hat Utopia am Beispiel eines modischen Evergreens anschaulich erklärt: Was kann eigentlich an Jeans bio, fair oder vegan sein?
Wenn faire Mode nun also so wichtig – und mittlerweile auch erschwinglich – ist, bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Warum kauft eigentlich (fast) keiner faire Kleidung?
Fashion Victim oder Sustainable Shopper – wie sieht es bei euch im Kleiderschrank aus? Verratet es uns in den Kommentaren!
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- Die schlimmsten Öko-Sünden im Kleiderschrank
- 10 nachhaltige Modelabels, die du dir mal näher anschauen solltest
- Was kann eigentlich an Jeans bio, fair und vegan sein?
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Beachte auch unsere Bestenlisten:
- Die besten nachhaltigen Modelabels
- Die besten nachhaltigen Mode-Shops
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