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Nach Rassismus-Debatte: Der neue Name von „Uncle Ben’s“ steht jetzt fest

Uncle Ben's, Reis, Rassismus
Bilder: © Uncle Ben's

Vor drei Monaten hat „Uncle Ben’s“ angekündigt, den Namen der Marke zu ändern – um sich von einem rassistischen Klischee zu verabschieden. Nun wurde der neue Name bekannt.

Schnell und unkompliziert Reis kochen, dafür ist die Marke bekannt. Der Reis im Kochbeutel wird in zahlreichen Ländern verkauft – ab demnächst mit neuem Namen und verändertem Design. Der neue Name: Ben’s Original. Außerdem soll das Bild des lächelnden Schwarzen Mannes verschwinden.

Der Mutterkonzern Mars reagiert damit auf die gesellschaftlichen Debatten um Rassismus, die seit der Ermordung von George Floyd international geführt werden. „Als eine globale Marke wissen wir, dass wir in der Verantwortung sind, dabei zu helfen, rassistische Vorurteile und Ungerechtigkeiten zu beenden“, erklärte Mars in einem Statement. „Wir hören die Stimmen der Konsument*innen, vor allem in der Schwarzen Community und unserer Partner weltweit und wir erkennen, dass jetzt die richtige Zeit ist, die Marke Uncle Ben’s weiterzuentwickeln.“

Was war das Problem mit „Uncle Ben’s“?

Zum Logo von Uncle Ben’s gehörte traditionell ein älterer Schwarzer Mann – er ist „Uncle Ben“. Die Figur repräsentiert allerdings ein rassistisches Stereotyp, schreibt die Nachrichtenseite „Atlanta Black Star„. Zur Zeit der Sklaverei und darüber hinaus galten demnach die Titel „Mr.“ und „Mrs“ (Herr und Frau) als ungeeignet für Schwarze Menschen. Weiße sprachen ältere Schwarze deswegen mit „Uncle“ oder „Aunt“ an (Onkel oder Tante) – daher der Name „Uncle Ben’s“.

„Für manche hatte das eindeutig einen Beigeschmack von Knechtschaft, und das ist nicht die Marke, die wir darstellen wollen“, sagte Fiona Dawson von Mars Food dem Nachrichtennetzwerk CNN.

Rassistische Bilder dürfen kein Bestandteil unseres Alltags sein

Aus dem gleichen Grund kündigte auch der Konzern PepsiCo an, das Logo der Marke „Aunt Jemima“ zu ändern. Das Unternehmen verkauft unter anderem Pfannkuchenmischungen und Ahornsirup – auf dem Logo ist eine Schwarze Frau zu sehen. „Wir erkennen an, dass die Ursprünge von Aunt Jemima auf einem rassistischen Stereotyp gründen“, erklärte PepsiCo.

Utopia meint: Egal ob in Filmen, Büchern oder in der Werbung: In vielen Bereichen des täglichen Lebens werden wir mit rassistischen Bildern konfrontiert – meist ohne uns dessen bewusst zu sein. Viele der Stereotype wurden während der Kolonialzeit und des Sklavenhandels bewusst konstruiert, um Schwarze Menschen zu demütigen. Die Bilder wirkten lange über diese Zeit hinaus – und sind auch heute nicht verschwunden. Dass wir ihren Hintergrund nicht mehr kennen, macht sie nicht weniger problematisch. Es ist gut, wenn sich große Konzerne mit ihrer Geschichte auseinandersetzen – und sich von zweifelhaften Designs verabschieden.

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