Der im Südpazifik liegende Inselstaat Vanuatu will die Benutzung von Einwegplastik-Flaschen und -Tüten im Land verbieten. Einwegplastik soll auch nicht mehr importiert werden dürfen.
Das gab der Premierminister von Vanuatu, Charlot Salwai Tabimasmas, am 30. Juli bekannt, dem Unabhängigkeitstag des Inselstaats. Vanuatu wäre damit das erste Land der Welt, das sich so radikal gegen Plastik wehrt, berichtet die Vanuatu Daily Post. Doch auch Costa Rica kündigte kurz darauf an, Einwegplastik bis 2021 komplett verbieten zu wollen.
Die Beseitigung des Plastikmülls sei in den vergangenen Jahren ein riesiges Problem für den kleinen Staat geworden, betont der Premierminister gegenüber der Vanuatu Daily Post. Die Insel sicher und frei von Plastikmüll zu halten habe oberste Priorität, um die Umwelt und die Einwohner der Insel zu schützen.
Das Verbot von Plastikflaschen und -tüten passt zur „National Ocean Policy“ Vanuatus. Sie beinhaltet Vorschriften und Richtlinien, die den den Schutz von 680.000 Quadratkilometern Pazifik gewährleisten.
Online-Petition sorgte für Plastikflaschen-Verbot auf Vanuatu
Anlass für das Plastikverbot auf der Insel war eine Petition, die von Umweltaktivisten Anfang Juli gestartet wurde. Sie fordert die Inselbewohner dazu auf, wiederverwendbare Einkaufstüten und traditionelle Einkaufskörbe zu verwenden statt der beliebten Plastiktüten.
Die Initiatoren der „No Plastic Bag Plis“-Kampagne begrüßen die Bekanntgabe des geplanten Plastikverbots, wollen die Petition aber noch so lange weiter laufen lassen bis ein Gesetz auch tatsächlich erlassen wurde. Wann das geschehen soll, ließ die Regierung nämlich offen. Auf der Plattform change.org unterschrieben bereits fast 2.000 der insgesamt 270.000 Inselbewohner die Petition.
Auch andere pazifische Inseln wehren sich gegen Plastik
Auch Amerikanisch-Samoa, die Marshallinseln, die Föderierten Staaten von Mikronesien und weitere pazifische Inseln haben bereits Verbote gegen Plastiktüten erlassen. Denn besonders für die Inseln im pazifischen Ozean ist der Plastikmüll ein Problem: Laut WWF entstehen der Tourismusbranche dort jährlich Kosten von 622 Millionen Dollar für die Säuberung vom Plastikmüll.
Mehr Bemühungen, Plastikabfälle zu reduzieren:
- San Francisco verbietet Coffee-To-Go-Becher und Take-Away-Boxen
- Frankreich verbietet Plastikgeschirr
- Salzburg verbietet Einwegbecher auf Veranstaltungen
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Gemüse und Brötchen müllfrei einkaufen: der Praxistest mit dem Stoffbeutel
- Kampf gegen Plastikmüll: Plastiktüten-Verbrauch in Deutschland sinkt rapide
- 10 erstaunliche Dinge, die es auch ohne Plastik gibt
War dieser Artikel interessant?