Im Vorfeld der Fußball WM 2018 hat Ferrero die Sammel-Aktion „Lovebrands“ gestartet: Mit verschiedenen Ferrero-Produkten kann man Punkte sammeln und gegen Prämien wie einen Fußball einlösen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat jetzt allerdings ausgerechnet, dass man dafür ganze 35 Gläser Nutella kaufen müsste.
Mitte Juni beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 und der Lebensmittel-Konzern Ferrero nutzt die Gelegenheit für seine Punkte-Sammel-Aktion „Lovebrand“. Auf verschiedenen Aktionspackungen von Nutella, Duplo, Kinder-Schokolade und Hanuta befinden sich Sammelpunkte. Die kann man in ein Sammelheft einkleben und dieses bis zum Ende der Fußball-WM am 15. Juli an den Hersteller schicken – im Gegenzug bekommt man eine Prämie nach Wunsch.
Wählen kann man dabei – je nach Anzahl der gesammelten Punkte – etwa zwischen einem Rucksack, einer Trinkflasche, einer Powerbank, Bluetooth-Kopfhörern und einem Fußball mit den aufgedruckten Autogrammen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
15 Kilogramm Nutella für einen Fußball
Klingt ganz nett, doch solche Bonus-Aktionen gibt es viele und längst nicht immer lohnen sie sich für die Verbraucher. Deshalb hat sich die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die Ferrero-Aktion genauer angesehen. Und dabei festgestellt: Um eine der Prämien zu bekommen, muss man ganz schön viele „Lovebrands“-Punkte sammeln – also ziemlich viele Süßigkeiten kaufen.
Wer beispielsweise einen der Fußbälle haben will, muss dafür 70 Punkte sammeln. Die Verbraucherzentrale NRW hat das auf Nutella-Gläser umgerechnet: Ein Nutella-Glas mit 450 Gramm Inhalt gibt zwei Punkte. Man müsste demnach also 35 dieser Gläser kaufen, um die 70 Punkte zu sammeln. Das sind über 15 Kilogramm Nutella – oder 85.000 Kilokalorien, knapp neun Kilogramm Zucker und gut fünf Kilogramm Fett.
Ein 450 Gramm-Glas Nutella kostet etwa 2,80 Euro, der Kilopreis liegt bei 6,20 Euro. Die 35 Nutella-Gläser würden demnach fast 100 Euro kosten – ein ganz schön teurer Fußball.
Verbraucherzentrale: „nicht sinnvoll“
Die Verbraucherzentrale NRW schreibt dazu sehr deutlich:
„Nach Ansicht der Verbraucherzentrale NRW handelt es sich bei „Lovebrands“ um eine aufwendige Werbeaktion für einen nicht sinnvollen übermäßigen Kauf von Ferrero-Produkten – unter dem Motto der Fußball-Weltmeisterschaft.“
Der Rat der Verbraucherschützer: Wer einen neuen Fußball kaufen oder verschenken will, ist mit einem aus fairem Handel besser bedient (z. B. bei GEPA**). Fairtrade-Fußbälle werden unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt, ein Teil des Erlöses kommt Menschen in Entwicklungsländern zugute und die Bälle sind günstiger als die Ferrero-Prämie.
Mehr dazu: Diese Produkte solltest du immer fair kaufen
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Bestenliste: Schokoaufstrich ohne Palmöl
- Nutella-Alternative: Schokoaufstrich selber machen
- Nestlé-Marken: Diese Marken gehören zum Unternehmen
War dieser Artikel interessant?