Manche Menschen sind von Natur aus Frostbeulen. Ständiges Frieren kann jedoch auch ein ernstzunehmendes Krankheitszeichen sein. Was steckt dahinter und wann sollte man handeln?
Beim Frieren fehlt dem Körper Wärme. Wir frieren entweder im Körperinneren oder an der Körperoberfläche. Hinter dem Dauerfrösteln steckt aus biologischer Sicht aber viel mehr als nur kalte Füße: Bei einer starken Abkühlung von außen ziehen sich die Gefäße zusammen, die Durchblutung wird gestört und die Körpertemperatur sinkt ab. Um einer drohenden Unterkühlung entgegenzuwirken, reagiert der Körper mit „Abwehrmechanismen“, unter anderem mit Muskelzittern.
Wer friert am schnellsten?
Einige Personengruppen neigen eher zum Frösteln als andere. So frieren Frauen eher als Männer, ältere Menschen schneller als jüngere. Auch Säuglinge frieren besonders schnell.
Meistens steckt hinter dem Frieren eine harmlose Ursache. Kritisch wird es dann, wenn das Kältegefühl plötzlich auftritt und mit kaltem Schweiß, Schüttelfrost oder Fieber einhergeht. In diesen Fällen deutet das auf eine Erkrankung hin, sodass du dir schnellstmöglich ärztliche Hilfe suchen solltest.
Ständiges Frieren als Krankheitszeichen
Wenn du ständig frierst, kann das ein ernstzunehmendes Warnsignal deines Körpers sein. Vor allem dann, wenn du ganz plötzlich öfter frierst als sonst, solltest du die hausärztliche Praxis aufsuchen. Möglicherweise steckt hinter dem Kältegefühl eine der folgenden medizinischen Ursachen:
- Ein niedriger Blutdruck kann das Kältegefühl auslösen. Solch eine Hypotonie verursacht neben dem Frieren noch weitere Beschwerden wie etwa Schwindel, Blässe und kribbelnde Beine oder Arme.
- In manchen Fällen steckt hinter dem ständigen Frieren eine Erkrankung der Schilddrüse. So kommt es bei einer Schilddrüsenunterfunktion zu verlangsamten Stoffwechselprozessen im Körper. Auch das Regulieren der Körpertemperatur funktioniert nur verlangsamt, weshalb du frierst. Weitere Symptome, die auf einen Mangel an Schilddrüsenhormonen hindeuten, sind etwa Schlafstörungen, Abgeschlagenheit oder Haarausfall. Dein:e Hausärzt:in kann die Erkrankung bei einer Blutuntersuchung bestätigen oder ausschließen, indem er:sie den sogenannten TSH-Wert bestimmt.
- Mitunter frieren Menschen, weil sie einen Magnesiummangel haben. Dieser führt zu Durchblutungsstörungen, was sich wiederum in einem ständigen Kältegefühl äußert. Auch hier hilft eine medizinische Untersuchung, die feststellt, ob ein Mangel vorliegt.
- Sollte dir ständig kalt sein, kann auch ein Eisenmangel dafür verantwortlich sein. Die Eisenvorräte im Körper regeln unter anderem die Sauerstoffversorgung und so die Durchblutung. Sind die Vorräte aufgebracht, zeigt dies der Körper mit Müdigkeit und ständigem Frieren.
Was hilft gegen ständiges Frieren?
Falls dem Frieren keine organische Ursache zugrunde liegt, kannst du selbst einiges tun, um deine Körpertemperatur zu regulieren:
- Auch wenn es selbstverständlich erscheinen mag, solltest du dich wärmer anziehen und – basierend auf dem Zwiebelprinzip – mehrere Kleiderschichten übereinander tragen. Diese funktionieren wie ein Wärmeisolator und halten deine Körpertemperatur konstant.
- Mit Heißgetränken und einer Wärmflasche kannst du dem Kältegefühl ebenfalls entgegenwirken. Selbstgemachter Ingwertee ist beispielsweise eine gute Wahl, da er entzündungshemmend wirkt und die Durchblutung fördert.
- Auch Sport und Bewegung helfen gegen Kälte. Falls du im Winter einmal länger draußen stehst, kannst du deinen Körper mit einfachen „Übungen“ warmhalten. Wippe beispielsweise mit den Füßen hin und her und aktiviere auf diese Weise die Durchblutung. Um deinen Körper warmzuhalten, solltest du regelmäßig Sport treiben und mindestens einmal täglich frische Luft schnappen.
- Achte auf deine Ernährungs- und Trinkgewohnheiten. Eine negative Flüssigkeitsbilanz reduziert die Durchblutung, sodass dein Körper die inneren Organe nicht mehr ausreichend durchblutet. Achte daher darauf, neben Kaffee immer ein Glas Wasser zu trinken oder ungesüßten Tee. Wir empfehlen dir beispielsweise Rosmarintee, da er den Kreislauf anregt. Mehr dazu hier: Sport bei Minusgraden: Was du bei Jogging und Co. beachten solltest.
- Eine Studie hat herausgefunden, dass nächtlicher Schlafentzug die natürliche Körpertemperatur durcheinanderbringt und eher zu Wärmeverlust führt. Du solltest also dafür Sorge tragen, dass du ausreichend (mindestens sieben Stunden) schläfst. Mehr dazu liest du in diesem Artikel:
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Überarbeitet von Lucas Drebenstedt
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