Kokosblütenzucker wird auch Palmzucker genannt und ist eine Alternative zu weißem Haushaltszucker. Viele Hersteller werben damit, dass der Kokosblütenzucker auch gesünder sei – aber stimmt das wirklich?
Es gibt zahlreiche Zuckeralternativen, mit denen du Backwaren, Süßspeisen und Getränke süßen kannst. Eine davon ist Kokosblütenzucker. Er soll gesünder als weißer Zucker sein, da er den Blutzuckerspiegel nur sehr langsam ansteigen lässt. Der Körper verstoffwechselt weniger Insulin und du hast weniger Heißhungerattacken – so die Theorie. Aussagekräftige wissenschaftliche Studien dazu gibt es aber noch nicht.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum Gesundheitsfaktor, zur Verwendung und zur Nachhaltigkeit von Kokosblütenzucker wissen musst.
Kokosblütenzucker: Gesunde Süße oder Kalorienbombe?
Seine Nährwerte sollen Kokosblütenzucker zu einer gesünderen Alternative zu weißem Rübenzucker machen.
- Mit Blick auf die Kalorien stimmt das jedoch nur bedingt: 379 Kalorien pro 100 Gramm stecken in dem Zuckerersatz. Zum Vergleich: In weißem Zucker sind es mit 405 Kalorien pro 100 Gramm nicht viel mehr.
- Auch die enthaltenen Kohlenhydrate (circa 90 Gramm) entsprechen grob der Menge, wie sie auch in weißem Zucker vorkommen (circa 100 Gramm).
Außerdem schwanken die Nährwertangaben von Produkt zu Produkt: Einige Hersteller:innen werben damit, dass besonders viele Vitamine und Mineralstoffe im Kokosblütenzucker enthalten seien. Diese Versprechen sind aber mit Vorsicht zu genießen. Denn um daraus einen gesundheitlichen Vorteil zu ziehen, müsste man schon mehrere Kilos täglich verzehren.
Kochen und backen mit Kokosblütenzucker?
Beim Kochen oder bei kalten Gerichten kannst du Kokosblütenzucker 1:1 gegen weißen Zucker austauschen. Denn Kokosblütenzucker ist fast genauso süß und schmeckt trotz seines Namens nicht nach Kokos. Seine karamellige Note eignet sich gut für Desserts.
Tipp: Wenn du mit Kokosblütenzucker kochst, musst du beachten, dass sich der Zucker nur sehr langsam auflöst. Du solltest deshalb viel Rühren und ein paar Minuten mehr Zeit mit einplanen.
Zum Backen solltest du Kokosblütenzucker allerdings nicht verwenden: Er bildet im Teig leicht Klumpen und geht nicht so gut auf wie weißer Zucker.
Wie nachhaltig ist Kokosblütenzucker?
Der Kokosblütenzucker hat seinen Ursprung in den Blüten der Kokospalme: Sie werden aufgeschnitten und der herausfließende Nektar mit einer Schale aufgefangen. Eine Palme kann am Tag bis zu zwei Liter Nektar abgeben – das reicht für eine 500-Gramm-Packung Kokosblütenzucker. Der Nektar wird dann eingekocht, bis eine bröselige Masse entsteht. Diese muss nur noch trocknen und kann dann verpackt werden.
Fast der gesamte Kokosblütenzucker in Deutschland stammt aus Südostasien. Vor allem in Thailand und Indonesien wird der Nektar aus den Kokospalmen gesammelt und zu Zucker weiterverarbeitet – der lange Transportweg verursacht dabei viele CO2-Emissionen und belastet somit die Umwelt.
Fazit: Da der Zucker aus Kokosblüten nicht viel gesünder als normaler Haushaltszucker ist, empfehlen wir einen Zuckerersatz aus der Region – zum Beispiel regionalen Bio-Honig oder Bio-Rübenzucker.
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Überarbeitet von Paula Boslau
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