Egal ob Smartphone, Tablet oder Laptop – Elektronikprodukte von Apple, Samsung und anderen Herstellern haben eine schlechte Ökobilanz. Einige Unternehmen schneiden dabei jedoch besser ab, als andere. Ein neues Ranking von Greenpeace zeigt, welche Hersteller auf einem guten Weg sind.
Problematische Rohstoffe, energieaufwendige Produktion und die vergleichsweise kurze Lebensdauer vieler Geräte: Die Elektronik-Branche ist nicht gerade umweltfreundlich. Trotzdem gibt es einige Technik-Produzenten, die es besser machen als andere. Welche das sind, stellt die Umweltschutzorganisation Greenpeace in ihrem aktuellen Elektronik-Ratgeber vor.
Greenpeace hat sich 17 Hersteller genauer angesehen und ein Ranking erstellt. Mit aufgeführt sind Apple, Samsung, Huawei, Amazon, Sony, Microsoft und weitere Riesen der IT-Branche sowie Fairphone.
So wurden Apple und Co. bewertet
Greenpeace bewertete die Unternehmen nach vier Kriterien:
- Verwendet der Hersteller Strom aus erneuerbaren Energien?
- Lassen sich die Materialien recyceln? Kommen bereits recycelte Materialien zum Einsatz?
- Werden für die Produktion gefährliche Chemikalien verwendet?
- Lassen sich die Geräte reparieren?
Apple an der Spitze
Der „Gewinner“ im Greenpeace-Ranking kommt nicht überraschend: Den ersten Platz belegt Fairphone. Fairphone verzichtet weitgehend auf gefährliche Chemikalien, produziert klimafreundlich und nutzt recyceltes Wolfram – außerdem können die Smartphones repariert und aufgerüstet werden.
Auf Platz zwei des Rankings steht Apple. Apple hat Greenpeace zufolge als einziges der 17 Unternehmen zugesagt, nicht nur Datenzentren und Büros, sondern künftig die gesamte Lieferkette mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Auch das Vorhaben von Apple, künftig nur noch recycelte Rohstoffe verwenden zu wollen, bewertet Greenpeace positiv. Auf Platz drei und vier folgen Dell und HP, da ihre Geräte ebenfalls reparierbar und aufrüstbar sind.
Samsung enttäuscht
Am schlechtesten im Ranking schneidet Samsung ab – und das gleich aus mehreren Gründen: Laut Greenpeace verbrauchte das Unternehmen 2016 über 16.000 Gigawattstunden Energie – das sei mehr als die Dominikanische Republik im gesamten Jahr 2015 benötigt habe. Nur ein Prozent davon stamme aus erneuerbaren Energien. Außerdem werde bei Samsung kaum Recycling von wertvollen Rohstoffen betrieben.
Ebenfalls auf den hinteren Plätzen landeten Amazon sowie die chinesischen Firmen Huawei, Oppo und Xiaom mit ihren kurzlebigen „Wegwerfhandys“. Was Greenpeace außerdem negativ auffiel, war der Umgang mit gefährlichen Chemikalien. Nur Apple und Google verzichteten auf die gesundheitsschädlichen Chemikalien BFR, PVC und Phthalate. Zahlreiche andere Unternehmen hatten sich zwar schon länger verpflichtet, diese Stoffe nicht mehr einzusetzen – allerdings hielten sie sich nicht daran.
Fazit des Rankings – Produkte von Apple kaufen?
Zwar ist es erfreulich, dass Unternehmen wie Apple oder Google Ökostrom nutzen und sich mehr um Nachhaltigkeit bemühen, trotzdem liegt noch ein weiter Weg vor ihnen. Dass Apple nun gemeinsam mit dem Fairphone die Spitze des Rankings anführt, sieht Greenpeace als „zweischneidiges Schwert“.
Geräte wie das iPhone seien nämlich nur schwer zu reparieren. Mit Apples rasanten Produktzyklen und den jährlich neu erscheinenden „Must-have-Modellen“ würden deshalb wachsende Berge ausrangierter Technik entstehen, die einmal mit hohem Material- und Energieaufwand erzeugt wurden.
Das geringere Übel
Der Greenpeace-Ratgeber spricht zwar von „grüner“ oder „umweltfreundlicher“ Elektronik, eigentlich liefert er jedoch lediglich eine Orientierung darüber, welche Hersteller derzeit etwas weniger schädlich produzieren, als andere.
Als Verbraucher sollte man sich vor jedem Kauf die Frage stellen, ob man das neue Gerät wirklich braucht, oder ob es das alte noch eine Weile tut. Lies dazu: „iPhone 8: Deshalb kannst du drauf verzichten“
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