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„Avocado Light“: So unsinnig ist die neue Diät-Avocado

Avocado, Avocado Light
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Ein spanisches Unternehmen hat eine neue Avocado-Sorte entwickelt, die 30 Prozent weniger Fett haben soll. Warum die kalorienarme Avocado keine gute Idee ist. 

Egal ob in Guacamole, aufs Brot oder pur – Avocados gehören bei uns zu den beliebtesten Superfoods.  Allerdings haben Avocados einen hohen Fettgehalt; für all diejenigen die Kalorien zählen, ist das problematisch.

Die „Avocado Light“ soll dieses Problem nun lösen: Die neue Sorte hat den Herstellerangaben zufolge 30 Prozent weniger Fett als herkömmliche Avocados und ist damit auch für eine fettärmere Ernährung geeignet. Entwickelt hat die Avocado Light die spanischen Marke „Isla Bonita“ des Konzerns Eurobanan.

Ist die Avocado Light genmanipuliert?

Die fettarme Avocado hat eine hellgrün-glänzende, glatte Schale. Neben dem geringeren Fettanteil habe sie den Herstellern zufolge weitere Vorteile: Sie soll besonders mild schmecken und schneller reifen. Nach dem Aufschneiden soll sie außerdem langsamer braun werden. Die Avocado Light werde sich „perfekt in das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten einfügen“, erklärte der Leiter der Marketingabteilung von Eurobanan gegenüber der Webseite „Fruitnet“.

Aber wie ist es überhaupt möglich, den Fettanteil der Avocado so stark zu reduzieren? Die Hersteller betonen, dass die Sorte nicht genetisch verändert wurde: „Isla Bonita garantiert, dass diese Avocado auf natürliche Weise kultiviert wurde“, heißt es auf der offiziellen Webseite. Vielmehr sei die Avocado eine spezielle Züchtung. Das Unternehmen habe 32 Sorten aus verschiedenen Ländern analysiert und aus den Ergebnissen der Analysen die Light-Variante entwickelt.

Brauchen wir Diät-Avocados?

Zu kaufen gibt es die Avodado Light zunächst nur in Spanien. Der Hype um die fettarmen Avocados wird bestimmt groß – aber brauchen wir wirklich Diät-Avocados? Wir finden: Nein! Denn zum einen besteht das Fett in den Avocados vor allem aus ungesättigten Fettsäuren, die gut für uns sind.

Zum anderen wird die neue Sorte wahrscheinlich dazu führen, dass die ohnehin schon hohe Nachfrage nach Avocados weiter steigt. Schon jetzt werden in manchen Gebieten der Welt illegal Wälder gerodet, um Platz für Avocadofelder zu schaffen.

Die Avocado Light stammt aus tropischen Anbaugebieten

Prinzipiell ist der Konsum von Avocados aus ökologischer Sicht bedenklich. Ihr Anbau verbraucht extrem viel Wasser, das in den eher heißen, trockenen Anbaugebieten oft ohnehin schon knapp ist. Hinzu kommen die langen Transportwege in Kühlcontainern, die die Ökobilanz der Avocado weiter verschlechtern.

Auch die Avocado Light hat einen langen Weg hinter sich: Wie die Hersteller auf der Webseite mitteilen, wird die fettarme Avocado-Sorte in bestimmten tropischen Gebieten in der Nähe von Ecuador, Mittel- und Südamerika angebaut.

Wir empfehlen daher: Lieber weniger Avocados essen, dafür aber solche aus Bio-Anbau mit vollem Fettgehalt, die beispielsweise in Spanien angebaut wurden. Noch regionaler: Avocadokern einpflanzen und Avocado züchten.

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