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So kommentiert Street-Artist Banksy das Rassismus-Problem der USA

Banksy Bild zu Black Lives Matter
Bild: Banksy

Das offensichtliche Rassismus-Problem in den USA und die Proteste dagegen prägen nach George Floyds Tod die mediale Debatte weltweit. Nun äußert sich auch der bekannte Street-Art-Künstler Banksy zu den Ereignissen – mit einem bedrückenden Kunstwerk.

Banksy ist bekannt dafür, mit seinen Kunstwerken politische Statements zu machen und gesellschaftliche Missstände darzustellen. Immer wieder stellt er sich dabei auf die Seite der Benachteiligten oder Unterdrückten – zuletzt etwa mit einem Kunstwerk, in dem er eine Krankenpflegerin als Superheldinnen-Puppe darstellte.

Das neueste Werk des Künstlers, dessen private Identität unbekannt ist, tauchte gestern auf seinem offiziellen Instagram-Account und seiner Webseite auf. Auf Instagram wurden dazu drei einzelne Bilder (Slides) gepostet. (Eventuell musst du erst die Ansicht aktivieren um den Instagram-Post sehen zu können.)

Das düstere Banksy-Bild ist offensichtlich ein Statement zu den Ereignissen rund um George Floyds Tod in den USA – und seinen Folgen.

Öffnet man das Bild auf Banksys Website, lautet der Dateiname „flag“, also Flagge. Zu sehen ist tatsächlich die an einer Wand aufgehängte amerikanische Flagge, darunter ein kleines Mahnmal, wie sie am Ort von gewaltsamen Toden oft auftauchen: Ein gerahmtes Bild einer unkenntlichen schwarzen Gestalt, Blumen, Kerzen. Beim genaueren Hinsehen fällt auf, dass eine der Kerzen die Flagge in Brand gesteckt hat.

Ein Sinnbild dafür, dass die Ermordung George Floyds bzw. die Reaktionen darauf die amerikanische Nation in Brand stecken? Dass Trauer und Wut der Schwarzen Menschen eine Auseinandersetzung aller Bürger*innen mit der eigenen Gesellschaft entfachen?

Banksy Statement zu Black Lives Matter
Banksy Statement zu Black Lives Matter (Screenshot: Banksy / Instagram)

„Fehlerhaftes System“

Eher ungewöhnlich: Banksy belässt es diesmal nicht bei dem Kunstwerk an sich. Auf Instagram postete er dazu ein Bild mit einem eindeutigen Kommentar (frei übersetzt):

„Zuerst dachte ich, ich sollte zu dem Thema einfach die Klappe halten und den Schwarzen Menschen zuhören. Aber warum sollte ich das tun?
Es ist nicht ihr Problem. Es ist meins.
People of Colour werden von dem System im Stich gelassen. Dem weißen System. Wie ein kaputtes Wasserrohr, das die Wohnung der Leute darunter überschwemmt. Das fehlerhafte System macht deren Leben zur Qual, aber es ist nicht ihre Aufgabe, es zu reparieren. Das können sie nicht – niemand lässt sie in die Wohnung oben rein.
Dies ist ein weißes Problem. Und wenn weiße Menschen es nicht reparieren, wird jemand hoch kommen müssen und die Tür eintreten.“

Banksy

Utopia meint: Dass einflussreiche Persönlichkeiten sich in der aktuellen Situation öffentlich gegen Rassismus positionieren ist richtig und wichtig. Wer eine so große globale Reichweite hat wie Banksy, soll diese nutzen, um sich gegen Diskriminierung einzusetzen und so zu zeigen, dass Rassismus nicht akzeptabel ist. Gleichzeitig dürfen wir uns nicht einfach zurücklehnen und diese Botschaft allein den Berühmten und Mächtigen überlassen. Jede*r von uns kann und sollte jetzt etwas gegen Rassismus tun: Black Lives Matter: 7 Dinge, die wir jetzt gegen Rassismus tun müssen

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