Bonusprogramm mal anders: In einigen Edeka-Filialen können Kunden Punkte sammeln und dabei helfen, die Umwelt zu schützen. Einen Punkt bekommt, wer beim Einkaufen auf Plastik- oder Papiertüten verzichtet – ist die Karte voll, wird ein Baum gepflanzt.
Seit März können Kunden in einigen Edeka-Südwest-Filialen mit einer Baumpflanzkarte einkaufen. Wenn sie eine Mehrwegbox für Käse, Fleisch- oder Wurstwaren oder ein Tragenetz für den Einkauf von losem Obst und Gemüse verwenden, erhalten sie an der Kasse einen Sticker. Sind alle zehn Felder auf der Baumpflanzkarte abgeklebt, können sie die Karte in eine Box werfen. Für jede eingeworfene Karte wird dann ein Baum gepflanzt.
Und das geschieht wenn möglich, direkt vor Ort: Das Team der Edekafilliale kontaktiert die Gemeinde und den örtlichen Förster, erklärt Pia Kahle von der Edeka-Handelsgesellschaft Südwest im Gespräch mit Utopia. Zusammen beschließen sie, welche Bäume an welchen Ort im Umkreis gepflanzt werden. Sollte sich keine geeignete Stelle finden, unterstützt EDEKA Südwest laut Website Baumpflanzprojekte des WWF.
Baumpflanzkarte bei Edeka: Das sollten Kunden beachten
Wer keinen eigenen Behälter dabei hat, kann trotzdem bei der Aktion mitmachen: Bei den teilnehmenden Märkten gibt es Mehrwegboxen oder Gemüsenetze zu kaufen.
Einen kleinen Logikfehler hat die Aktion leider: Laut Pia Kahle erhält man zwar einen Aufkleber, wenn man selbst eine Tragetasche oder eine Mehrwegbox mitbringt – nutzt man gar keinen Behälter, bekommt man jedoch auch keinen Aufkleber. Diese Regel habe man festgelegt, um den Verkäufern klare Richtlinien an die Hand geben zu können. Trotzdem: Den Einkauf ohne Tragehilfe nach Hause zu tragen ist mindestens so nachhaltig wie einen Stoffbeutel oder eine Mehrwegdose zu nutzen.
Jeder Einzelhändler kann sich der Aktion „Baumsparkarte“ anschließen
Ursprünglich war dieser Logikfehler allerdings nicht vorgesehen: Die Idee stammt nämlich von der Apomore GmbH, einem Spezialisten für nachhaltige Verpackungslösungen wie dem „Tütle“ – das System mit der nachhaltigen Bonuskarte heißt bei ihnen „Baumsparkarte„. Geschäftsführer Daniel Birkhofer erklärt gegenüber Utopia: „Jeder, der einkauft und keine neue Tüte benötigt, bekommt einen Stempel, auch wenn er nicht die Mehrwegtasche dabei hat. Und man kann mit der Baumsparkarte auch die Nutzung eines Mehrwegbechers für den Kaffee belohnen.“ So wurden schon mehrere tausend Bäume gepflanzt und unzählige Tüten eingespart. Der Aktion „Baumsparkarte“ kann sich jeder Einzelhändler anschließen – ob Buchladen, Biomarkt, Apotheke oder Metzger.
Die Edeka-Baumpflanzkarte gibt es derzeit nur in den Filialen von Edeka Südwest – die Regionalgesellschaft der Edeka-Gruppe enthält Märkte in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Südhessen und Teilen Bayerns. Die Baumpflanzkarte ist jedoch auch in diesen Bundesländern nicht in jedem Supermarkt erhältlich. Laut Kahle kann jede Filiale selbst entscheiden, ob sie bei der Aktion mitmachen will. Wie viele es derzeit sind, sei noch nicht bekannt.
Utopia meint: Die Baumpflanzkarte ist eine gute Idee, um Kunden zu motivieren, beim Einkaufen auf Papier- oder Plastiktüten zu verzichten. Denn anders als konventionelle Bonus-Aktionen zielt diese nicht darauf ab, den Kunden Produkte zu einem Sonderpreis zu verkaufen. Von der Baumpflanzkarte profitiert vor allem die Umwelt.
Noch besser wäre allerdings, wenn Supermärkte daraufhin arbeiten würden, die Obst- und Gemüsetüten gar nicht mehr anzubieten und Verpackungen generell zu reduzieren. Wie verpackungsfrei einkaufen funktionieren kann, machen Unverpackt-Läden jetzt schon vor: Dort bekommt man Lebensmittel aber auch Reinigungsmittel und Hygieneartikel wie Deo, Shampoo und sogar Klopapier ohne Verpackung.
Eine Liste aller Unverpackt-Läden findet ihr in unserer Liste verpackungsfreier Supermärkte.
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