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Virales Video: Beluga-Wal spielt Rugby mit einer Schiffscrew

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Foto: Screenshot Twitter Zels77

In den sozialen Medien verbreitet sich ein niedliches Video: Zu sehen ist, wie ein wilder Beluga-Wal mit einer Schiffscrew Ball spielt. Es scheint, als ob der Wal Spaß hat – die Aufnahmen haben jedoch einen traurigen Hintergrund.

Wer regelmäßig auf Facebook, Instagram oder Twitter unterwegs ist, hat das Video wahrscheinlich schon gesehen – seit Tagen teilen User die Aufnahmen auf sozialen Medien. Kein Wunder, das Video ist außergewöhnlich: Ein weißer Beluga-Wal taucht aus dem Wasser auf, in seinem Mund der offizielle Ball der Rugby-Weltmeisterschaft 2019. Er übergibt den Ball einem Mann auf einem Boot, der ihn wieder ins Wasser wirft. Der Wal taucht hinterher und bringt den Ball erneut zurück.

Das Besondere an den Aufnahmen: Sie sind am Nordpol in freier Wildbahn entstanden. Bei der Crew auf dem Boot handelt es sich um ein südafrikanisches Forscherteam. Die Forscher hatten den Rugby-Ball mitgenommen – kurz zuvor hatte Südafrika die Rugby-WM gewonnen.

Hier das Video auf Twitter:

Ein unterernährter ehemaliger gefangener Beluga

Das Video wurde allein auf Twitter weit mehr über 20 Millionen mal aufgerufen (Stand 12.11.). Die User im Netz bestaunen vor allem die Neugier, Intelligenz und Verspieltheit des Wals.

Allerdings ist es nicht normal, dass ein wilder Wal weiß, wie ein Ballspiel funktioniert und dass er den Ball wieder zurück zum Schiff bringen muss. Ein Walforscher aus Kalifornien geht davon aus, dass der Wal von Menschen trainiert wurde: „Was ihr hier seht, ist nicht das nächste tolle virale Internet-Video. Was ihr hier sehr wahrscheinlich seht, ist ein unterernährter ehemaliger gefangener Beluga, der jetzt in der freien Natur lebt und um Nahrung bettelt.“

Der Wal habe wahrscheinlich früher von seinen Trainern Essen bekommen, wenn er ihnen Objekte wie Bälle aus dem Wasser gefischt hat. Dieses Verhalten wiederhohle er nun, weil er hungrig sei. Weil er von Menschen abhängig geworden sei, falle es ihm schwer, selbst für seine Ernährung zu sorgen.

Womöglich ist der Wal „Hvlademir“

Experten glauben zu wissen, woher der Beluga-Wal ursprünglich stammt. Demnach soll es sich bei dem Tier um „Hvladimir“ handeln, ein vermeintlicher russischer „Spion“, der im Mai in norwegischen Gewässern entdeckt wurde. Der Wal trug damals Gurte am Körper, an dem eine Kamerahaltung befestigt war. An einer Schnalle stand „Equipment St. Petersburg“ – daher die Spekulationen, dass das Tier vom russischen Militär trainiert wurde. Eine andere Theorie besagt, dass Hvladimir ein ehemaliger Therapiewal ist, der in Russland mit benachteiligten Kindern gearbeitet hat.

Der Beluga-Wal kommt nur schwer in freier Wildnis zurecht

Ob nun Spion oder Therapiewal – sehr wahrscheinlich ist, dass das Tier Schwierigkeiten hat, mit den Bedingungen in der freien Natur zurecht zu kommen. Kritisch sind nicht nur seine Probleme bei der Nahrungssuche, schreibt der kalifornische Walforscher auf Twitter.

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Die Nähe zu Menschen kann für den Beluga-Wal gefährlich werden. (Foto: Screenshot Twitter Zels77)

Der Wal sei auch für soziale Interaktionen abhängig vom Menschen und suche daher seine Nähe. Vor Booten habe er keine Angst, was gefährlich werden könnte. Einem Orca-Weibchen namens Luna ist diese Zutraulichkeit zum Verhängnis geworden: 2006 starb es, nachdem es sich einem Schiff genähert hatte und in die Schiffsschrauben geraten war.

Die Aufnahmen von dem Ball-spielenden Beluga-Wal zeigen, wie schwierig es ist, Tiere auszuwildern, die schon einmal in menschlicher Gefangenschaft waren. So niedlich das Video auch ist – eigentlich ist es ein Warnsignal.

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