Feste Shampoos, Conditioner und Duschgele: Die Drogeriemärkte bieten immer mehr feste Kosmetik ohne Plastikverpackung an. Bei dm ist nun ein fester Gesichtsreiniger der Marke Foamie dazugekommen. Wir haben ihn uns angesehen.
Noch vor etwa zwei Jahren gab es feste Shampoos und Co. nur in verpackungsfreien Supermärkten zu kaufen. Inzwischen bringen die großen Drogerien ein festes Produkt nach dem anderen in die Regale. Wer sich plastikfrei waschen und pflegen möchte, hat eine große Auswahl. Bei der Gesichtspflege ist es allerdings weiterhin schwer, Plastik zu vermeiden.
Dm bietet jedoch seit kurzem festen Gesichtsreiniger von der Marke Foamie an. Den Gesichtsreiniger gibt es in zwei Sorten: mit Aktivkohle und Teebaumöl für normale Haut oder Mischhaut sowie mit Aloe Vera und Mandelmilch für normale bis trockene Haut. Beide Sorten kosten 4,95 Euro für 60 Gramm.
Der Gesichtsreiniger von Foamie enthält keine Seife
Die Gesichtsreiniger sehen wie reguläre Seifenstücke aus – enthalten aber keine Seife. Stattdessen sorgen künstlich hergestellte waschaktive Substanzen für die Reinigung, sogenanntes Syndet. Syndet ist hautfreundlicher als Seife, da der pH-Wert dem der Haut entspricht.
Die Anwendung ist schnell erklärt: Gesicht anfeuchten, den festen Reiniger erst unter fließend Wasser halten und dann zwischen den Händen reiben. Den entstandenen Schaum ins Gesicht einmassieren und anschließend wieder abwaschen.
Wie gut sind die Inhaltsstoffe des Foamie-Gesichtsreinigers?
Beide Gesichtsreiniger-Sorten sind dermatologisch getestet, vegan und werden ohne Tierversuche hergestellt. Die Inhaltsstoffe sind größtenteils vielversprechend aus, viele von ihnen sind pflanzlich basiert. Allerdings stecken auch einige bedenkliche Substanzen in den Produkten – vor allem in dem Gesichtsreiniger mit Aloe Vera.
Er enthält etwa den Inhaltsstoff CI 77891, dahinter verbirgt sich Titandioxid. Der Stoff ist umstritten: Codecheck zufolge ist er möglicherweise krebserregend, wenn er eingeatmet wird. Kritisch ist der Stoff deshalb vor allem in Sprays und Pulvern – und weniger in fester Kosmetik.
Der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit (SCCS) hat eine „Sicherheitsmarge“ für Titandioxid Sprays und Co. festgelegt – also eine Art Grenzwert für die Titandioxid-Konzentration. Foamie teilte uns bezüglich des Gesichtsreinigers mit: „Die Berechnung der Sicherheitsmarge für das Titandioxid im Reinigungsstäbchen aus Foamie Aloe zeigt, dass sie um ein Vielfaches höher ist als das in der SCCS-Leitlinie geforderte Minimum, so dass sie als sicher angesehen werden kann.“
Naturkosmetik kommt ohne bedenkliche Inhaltsstoffe aus
Außerdem steckt in dem Aloe-Vera-Gesichtsreiniger Tartrazin, was Codecheck als „sehr bedenklich“ einstuft. Tartrazin ist ein synthetischer gelber Farbstoff, der auch in Lebensmitteln vorkommt. Er gehört zu den Azofarbstoffen und kann unter anderem Allergien auslösen. Vor allem wer unter Asthma und Neurodermitis leidet, sollte die Substanz vorsorglich meiden.
Der Reiniger mit Aktivkohle enthält nur einen Inhaltsstoff, den Codecheck als bedenklich klassifiziert: Methyl Gluceth-20. Die Substanz erhöht den Wassergehalt der Haut und hält sie damit weich und glatt. Es wird aber auch vermutet, dass sie ein geringes Potenzial zur Hautpenetration hat.
Utopia meint: Wer regelmäßig Gesichtsreiniger verwendet, kann mit dem festen Produkt von Foamie Plastikmüll einsparen. Von den beiden Reinigern ist der mit Aktivkohle die bessere Wahl – er enthält weniger problematische Inhaltsstoffe. Schade, dass Foamie überhaupt bedenkliche Substanzen verwendet. Auf die bunte Farbe von kritischen Farbstoffen etwa könnte das Unternehmen leicht verzichten. Dass es auch ohne die genannten Substanzen geht, zeigt zertifizierte Naturkosmetik – sie ist daher immer die bessere Wahl.
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