Wer Plastik vermeiden will, benutzt oft feste Seifenstücke statt Flüssigseife aus einem Seifenspender. Aber ist das auch hygienisch? Oder überträgt das Seifenstück Bakterien und Keime?
Für die Umwelt ist feste Seife die bessere Wahl – wer Seifenstücke verwendet, spart in der Regel jede Menge Plastik- und Verpackungsmüll ein. Viele bleiben trotzdem lieber bei der Flüssigseife, aus Sorge, dass das Seifenstück zu stark mit Bakterien belastet ist.
Immerhin fassen wir die Seife mit schmutzigen Händen an und verunreinigen sie mit den Keimen, die an unseren Händen kleben. Aber wie groß ist die Infektionsgefahr durch feste Seifenstücke wirklich? Wir haben nachgeforscht.
Feste Seife: Besteht Gesundheitsgefahr durch Keime?
Die Hygiene-Experten des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene in Freiburg (BZH) geben ganz klar und eindeutig Entwarnung: Feste Seifenstücke sind in Privathaushalten nicht unhygienischer als die Seife aus dem Spender. Es stimme zwar, dass sich auf fester Seife mehr Bakterien ansammeln. Eine Vielzahl an Studien hat jedoch gezeigt, dass die Bakterien und Keime nicht übertragen werden, sondern mit dem Seifenschaum zuverlässig abgespült werden und dann im Abfluss verschwinden.
Auch was die Hygiene betrifft, liegen feste und flüssige Seife gleich auf: „Das Vorurteil, dass feste Seife schlechter in der Reinigungskraft ist, ist nicht wahr. Viele Untersuchungen haben dies widerlegt“, betont Reinold Gross, Leiter des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Marienhospital in Osnabrück, gegenüber ntv.
Feste Seifen sind eine rundum gute Wahl
Die gute Nachricht ist also: Feste Seife ist nicht weniger hygienisch als Flüssigseife. Wer daheim feste Seifen verwendet, produziert weniger Plastikmüll – ohne Gefahr für die Gesundheit. Empfehlungen für Seifen findest du in unserer Liste mit den besten Naturseifen:
Für die ärztliche Praxis werden allerdings flüssige Seifen, die neutral oder schwach sauer sind, empfohlen.
Egal ob Flüssigseife oder Seifenstück: Hygiene ist wichtig
Generell gilt bei festen Seifen: Wichtig ist, sie richtig aufzubewahren. Die Seife sollte nicht allzu lange nass sein, denn Bakterien lieben eine feuchte Umgebung. Ideal ist daher eine Seifenschale, bei der das Wasser gut ablaufen kann, damit die Seife schnell trocknet.
Noch besser, weil noch hygienischer: der gute alte Seifenhalter, bei dem die Seife mithilfe eines kleinen Magneten in der Schwebe gehalten wird.
Bei Seifenspendern können sich Keime auf dem Pumpmechanismus ansammeln, deshalb solltest du diesen regelmäßig sauber machen.
Hände richtig waschen verhindert Krankheiten
Fazit: Egal mit welcher Seife – Hauptsache ist, die Hände werden gewaschen. Denn Händewaschen ist ein wichtiger Schutz vor Krankheiten. Wichtig ist dabei das Wie: Die Hände sollten von Innen, Außen und zwischen den Fingern gründlich eingeseift werden – die ganze Prozedur darf ruhig 20 Sekunden in Anspruch nehmen. Weniger wichtig ist die Frage, ob du die Hände mit warmem oder kaltem Wasser wäschst:
Und wann macht Desinfizieren Sinn? Im privaten Umfeld macht das Desinfizieren der Hände laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung nur bei einem erhöhten Infektionsrisiko (z.B. bei einer Salmonellen-Erkrankung, Grippe oder Norovirus-Infektion) Sinn. „Auch wenn abwehrgeschwächte Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko im Haushalt leben oder pflegebedürftige Angehörige versorgt werden, kann eine Händedesinfektion in bestimmten Situationen sinnvoll sein.“
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