Die 16-jährige Aktivistin schwänzte regelmäßig die Schule, um für das Klima zu streiken und bot damit ihren Gegnern eine Angriffsfläche. Doch jetzt hat Greta Thunberg ihr Zeugnis bekommen – und nimmt damit allen Kritikern den Wind aus den Segeln.
Greta Thunberg ist die wohl berühmteste „Schulschwänzerin“ der Welt. Sie begründete nicht nur die weltweiten Proteste Jugendlicher für den Klimaschutz, sondern hat auch jede Menge Termine im Ausland – von internationalen Klimastreik-Demos bis zu Fernsehauftritten und Treffen mit politischen Entscheidungsträgern.
Bei so viel Engagement blieb in diesem Schuljahr nicht viel Zeit für den Unterricht. Kein Wunder, dass Gretas Gegner ihr – neben bösartigen, persönlichen Anfeindungen – unterstellten, sie würde die Schule vernachlässigen und nicht ernst genug nehmen. „Ich wurde sehr stark kritisiert: Ich sei nicht in der Schule, weil ich faul sei, weil ich schlechte Noten hätte oder weil ich die Schule nicht mögen würde“, sagt Greta in einem Video der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“. Doch tatsächlich hat die Aktivistin ihre Pflichtschulzeit mit Bravour gemeistert – und kann jetzt reihenweise Bestnoten vorweisen.
Gretas Zeugnis: In 14 von 17 Fächern die beste Note
Die Sommerferien haben gerade in Schweden begonnen und Greta hält ein exzellentes Zeugnis in den Händen. Die schwedische Zeitung „Dagens Nyheter“ berichtet, dass sie in 14 von 17 Fächern ein „A“ bekommen hat, darunter in Englisch, Französisch, Mathematik, Physik und Geschichte. Die zweitbeste Note „B“ erhielt sie demnach in den Fächern Schwedisch, Sport und Verbraucherkunde.
„Wenn ich nicht gestreikt hätte und so viel gereist wäre, hätte ich in allen Schulfächern ein „A“ haben können“, sagt sie im Interview mit der Zeitung. „Aber das war es wert.“ Sie hätte „wirklich dafür gekämpft, diese Noten zu bekommen.“ Auch wenn die Einserkandidatin laut der Deutschen Presseagentur (dpa) nicht vollkommen zufrieden mit ihren Zensuren ist – man kann ihr mit solch einem Zeugnis wahrlich nicht vorwerfen, sie hätte die Schule schleifen lassen.
Hier siehst du ein Video der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheter“ auf Twitter, das zeigt, wie Greta ihr Zeugnis aufnimmt:
Eine Version mit englischen Untertiteln findest du auf der Website der Zeitung.
Greta setzt nun ein Jahr mit der Schule aus – für den Kampf gegen die Klimakrise
Vor allem zu Beginn des Schuljahres hatte Greta dank ihres Schulstreiks für das Klima zahlreiche Fehlstunden angesammelt und fehlte dann regelmäßig freitags. Ihren Leistungen tat das zwar einen kleinen Abbruch, aber das Gesamtergebnis ist dennoch beeindruckend. Laut Medienberichten hatte die Schülerin immer wieder betont, sie würde den verpassten Stoff in Heimarbeit nachholen. Womöglich stehen Gretas Top-Leistungen auch mit ihrem Asperger-Syndrom in Zusammenhang, einer Form von Autismus. Ihre Schule, die Kringlaskolan in Södertälje, ist auf Schüler mit entsprechenden Diagnosen spezialisiert.
Jetzt ist die Schulpflicht der 16-Jährigen mit dem Abschluss der neunten Klasse beendet. Eigentlich würde sie nun ab August aufs Gymnasium wechseln. Doch nach Angaben der dpa möchte Greta diesen Schritt um ein Jahr verschieben. Sie werde eine Weile mit der Schule aussetzen, um sich voll dem Kampf gegen die Klimakrise widmen zu können – etwa im September beim Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York und im Dezember beim Weltklimagipfel in Santiago de Chile. Ihre Eltern arbeiten derzeit an Möglichkeiten, wie ihre Tochter ohne Flugzeug nach Übersee kommt – zur Diskussion stehe eine Atlantiküberquerung per Schiff.
Und offenbar will Greta auch in den Sommerferien keine Klimastreik-Pause einlegen: Am 13. Juni twitterte sie: „Schulstreik, Woche 43. Obwohl Sommerferien sind und die Schule vorbei ist, machen wir weiter.“
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