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Billigfleisch: Grüne wollen Dumpingpreise verbieten

Billigfleisch Verbot in Supermärkten
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Politiker der Grünen sprechen sich für ein Verbot von extrem billigem Fleisch in Supermärkten aus und schlagen einen verbindlichen Mindestpreis vor. Ziel ist es, die Tierhaltung in der Landwirtschaft zu verbessern.

Der Saarbrücker Zeitung liegt ein Konzeptpapier eines Grünen-Abgeordneten zur Verbesserung der Tierhaltung und des Tierwohls in der Landwirtschaft vor. Dieses beinhaltet Maßnahmen, welche die „Preisschlachten an der Fleischtheke“ verhindern sollen. Billigfleisch soll aus Supermärkten verbannt werden, ermöglichen soll das ein verbindlicher Mindestpreis.

Billigfleisch: Tierwohl, Qualität und Produzenten bleiben auf der Strecke

Die Produktion von Billigfleisch lohnt sich weder für den Bauern, noch wirft sie qualitativ gutes Fleisch ab. Vor allem aber bleibt das Wohl der Tiere gänzlich auf der Strecke. „Für 2,99 Euro kann niemand ein Kotelett gewinnbringend produzieren, bei dem es dem Tier auch noch gut gegangen ist“, sagt der Agrarexperte der Fraktion und Autor des Papiers, Friedrich Ostendorff, gegenüber der Saarbrücker Zeitung.

Um die Haltung der Tiere in der Landwirtschaft tierfreundlicher zu gestalten, soll vor allem der Lebensmitteleinzelhandel in die Pflicht genommen werden. Denn „der Handel sagt selbst, dass 70 Prozent der Fleischmenge im Supermarkt verramscht wird und im Sonderangebot erhältlich ist“, so Ostendorff. Der Abgeordnete schlägt deshalb vor, dass Supermärkte Fleisch nicht unter einem bestimmten Preis verkaufen dürfen.

Das Konzept will die Grünen-Fraktion offiziell am Wochenende bei einem Kongress in Hannover diskutieren. Nicht alle Mitglieder sind mit dem Vorschlag einverstanden.

„Eine Diskussion um Dumpingpreise ist angesichts der Krise der Bauern richtig.“ sagt Fraktionsvorsitzender Anton Hofreiter. Aber: „Ich halte staatlich verordnete Mindestpreise nicht für den richtigen Weg. Ich will die Vermachtung im Handel aufbrechen, Marktstrukturen fairer gestalten und die Fördergelder neu verteilen.“

Utopia meint: Teurere Preise für Fleisch stoßen bei einigen Verbrauchern auf Unverständnis. Dass die billigen Preise jedoch nur auf Kosten der Tiere, Produzenten und der Umwelt möglich sind, wird dabei nicht berücksichtigt. Ein Mindestpreis könnte nicht nur ein Gewinn für Tier und Bauer sein, auch wir Verbraucher würden von einer höheren Qualität der Produkte profitieren. Zu viel Fleisch schadet sowieso unserer Gesundheit und der Umwelt – und wer wenig Fleisch isst, kann auch mehr Geld dafür ausgeben.

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