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Hitzewelle in Deutschland: In mehreren Gemeinden wird das Wasser knapp

Wasserknappheit, Trinkwasserversorgung, Hitzewelle
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Steigende Hitze und Trockenheit machen den Trinkwasserversorgern zu schaffen. Manche Gegenden rufen bereits zum Wassersparen auf – in einer Gemeine in Niedersachsen ist die Wasserversorgung am Wochenende zusammengebrochen.

Engpässe in der Trinkwasserversorgung sind in Deutschland selten – passieren in den vergangenen Jahren aber immer wieder. Aktuell sind gleich mehrere Orte betroffen. Am schlimmsten hat es die Gemeinde Lauenau in Niedersachsen getroffen: Dort war der örtliche Wasserspeicher am Samstagnachmittag leer.

Die Gemeinde rief ihre etwa 4.000 Bewohner*innen dazu auf, Wasser zu sparen und einen Trinkwasservorrat für das Wochenende anzulegen. Das Wasser sollten sie im Supermarkt kaufen. Die Feuerwehr stellte außerdem Behälter mit sogenanntem „Brauchwasser“ auf – also Wasser, das man beispielsweise für die Toilettenspülung benötigt. Jede Person eines Haushalts durfte zehn Liter Wasser abholen.

Die Situation in Lauenau wird sich erst im Herbst beruhigen

Dass es überhaupt so weit kommen konnte, liegt an dem gestiegenen Wasserverbrauch: Normalerweise sind im August viele Menschen im Urlaub. Wegen der Coronapandemie benötigten also mehr Menschen Wasser. Wegen der Hitze brauchten sie außerdem größere Mengen als üblich – etwa um ihre Gärten zu bewässern oder Pools zu befüllen. Der Verbrauch war so hoch, dass sich die Wasserspeicher nicht mehr schnell genug auffüllen konnten.

Am Montag erklärte der zuständige Bürgermeister Georg Hudalla, dass die „akute Krise“ beendet sei. Da sich die Bürger*innen an die Sparvorgaben hielten, konnte der Wasserverbrauch um die Hälfte gesenkt werden. Außerdem unterstütze ein benachbarter Wasserverband die Gemeinde. Trotzdem sei Lauenau noch bis zum Herbst auf die Hilfe der Anwohner*innen angewiesen.

Ein Freibad musste schließen

Lauenau ist nicht die einzige Gemeinde mit Problemen bei der Wasserversorgung. In Kronberg, Oberursel und Steinbach in Hessen beispielsweise müssen die Anwohner*innen ebenfalls Wasser sparen. Pools mehr befüllen, Gärten bewässern oder Autos waschen ist verboten. Ähnliches gilt in Simmern-Rheinböllen in Rheinland-Pfalz. In Gütersloh wurde wegen der Wasserknappheit ein Freibad zeitweise geschlossen.

Utopia meint: Es ist eine deutliche Entwicklung erkennbar: Neun der zehn heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung liegen zwischen 2010 und 2019 – das zeigen Zahlen des Deutschen Wetterdienstes. Die Ursache ist bekannt: der Klimawandel. Die Probleme in der Wasserversorgung sollten ein Warnsignal für uns alle sein. Was du selbst tun kannst: Klimaschutz: 15 Tipps gegen den Klimawandel

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