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Ooshi bei Höhle der Löwen: Wie empfehlenswert ist die Tampon-Alternative?

Höhle der Löwen, ooshi, Periodenunterwäsche
Foto: © TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Am Dienstag lief die letzte Folge der aktuellen Staffel von „Die Höhle der Löwen“. Mit dabei war unter anderem „ooshi“, ein Start-up, das Periodenunterwäsche herstellt. Mit der Unterwäsche lässt sich jede Menge Müll einsparen – allerdings enthält sie kritische Stoffe.

Frauen, die darauf achten, möglichst wenig Müll zu produzieren, kommen während der Periode schnell an ihre Grenzen. In den letzten Jahren haben Hersteller jedoch verschiedene müllfreie Alternativen zu Tampons und Binden entwickelt.

Eine solche Alternative wurde am Dienstag bei „Die Höhle der Löwen“ vorgestellt: Periodenunterwäsche der Firma „ooshi“. Die Slips sehen aus wie gewöhnliche Unterwäsche, haben im Schritt jedoch ein Membransystem, das aus drei Schichten besteht. Das System fängt die Flüssigkeit auf und hindert sie daran, auszulaufen.

Kein Deal für ooshi bei „Die Höhle der Löwen“

Laut den beiden Gründerinnen können die Unterhosen etwa die Menge von drei Tampons an Flüssigkeit aufnehmen. In der Regel reiche es daher, die Unterwäsche einmal morgens und einmal abends zu wechseln. Die mittlere Schicht der Membran verhindere, dass sich Keime und Bakterien vermehren.

Höhle-der-Löwen-Jurorin Judith Williams mit Periodenunterwäsche. (Foto: © TVNOW / Bernd-Michael Maurer)

Den benutzten Slip soll man zunächst mit kaltem Wasser ausspülen und dann bei 40 Grad in der Waschmaschine waschen. Höhere Temperaturen verträgt die Membran nicht – seien aber aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung auch gar nicht nötig.

Je nach Design kosten die Unterhosen zwischen 37,95 Euro und 44,95 Euro. Die Gründerinnen von ooshi boten den Löwen für 300.000 Euro zehn Prozent der Firmenanteile an – ein Deal kam allerdings nicht zustande. Außer Judith Williams hatten alle Juroren Zweifel, ob Frauen die Unterhosen wirklich tragen würden. Williams bot 300.000 Euro für 30 Prozent Firmenanteile an, damit waren die beiden Gründerinnen wiederum nicht einverstanden.

Ooshi-Periodenunterwäsche enthält Biozide

Aber wie empfehlenswert ist die Periodenunterwäsche wirklich? Laut Hersteller können Frauen ihre Periodenunterwäsche bis zu zwei Jahre lang verwenden, so lange hält die antibakterielle Wirkung an. Im Vergleich zu Tampons und Binden sind die Unterhosen daher tatsächlich nachhaltiger, man spart einiges an Müll ein. Außerdem positiv: Die ooshi-Unterhosen sind GOTS-zertifiziert.

Kritisch ist allerdings, dass die antibakterielle Schicht mit Bioziden behandelt ist. Ooshi setzt hierfür Zinkpyrithion oder Silberchlorid ein. Die beiden Biozide stehen im Verdacht, Allergien hervorzurufen und sogar die Fruchtbarkeit zu gefährden. Die Mehrheit der Periodenunterwäsche-Hersteller nutzt Biozide.

Utopia meint: Mit der Periodenunterwäsche lässt sich Müll reduzieren, das klappt aber auch mit anderen Alternativen wie Menstruationstassen oder waschbaren Stoffbinden und Slipeinlagen. Wer Periodenunterwäsche ausprobieren möchte, sollte sicherheitshalber eine ohne Biozide kaufen. Es gibt einige Hersteller, die auf die Substanzen und ihre antibakterielle Wirkung verzichten. Allerdings lassen sich auch ihre Produkte höchstens bei 40 Grad waschen – bei dieser Temperatur sind viele Bakterien und Keime überlebensfähig. Mehr Informationen und eine Übersicht über die verschiedenen Anbieter: Periodenunterwäsche: Wie empfehlenswert sind Period Panties?

Anmerkung der Redaktion (August 2020): Das Unternehmen hat inzwischen seinen Namen geändert und heißt jetzt ooia“.

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