Für die beliebten schwedischen Fleischbällchen wird es bald eine pflanzliche Alternative geben: Ikea hat angekündigt, vegane Köttbullar ins Sortiment aufzunehmen, die ganz anders zusammengesetzt sind als die bisherigen Gemüsebällchen.
Vegetarier kommen schon heute bei Ikea auf ihre Kosten: Das schwedische Kultgericht „Köttbullar“ gibt es als Gemüse-Variante in den Restaurants („Grönsaksbullar“) sowie gefroren im Shop („Allemansrätten“). Eine Unternehmenssprecherin erklärte gegenüber dem Portal „Business Insider“, diese seien nur deshalb nicht als „vegan“ deklariert, weil man den Kontakt mit tierischen Produkten bei der Produktion nicht völlig ausschließen könne.
Doch nun arbeitet das schwedische Möbelhaus intensiv an einer 100 Prozent veganen Bällchen-Option. In einer Mitteilung hat Ikea angekündigt, der „Fleischbällchen-Familie ein fünftes Familienmitglied“ hinzufügen zu wollen. Demnach soll das neue Produkt die Gemüse-Köttbullar nicht ersetzen, sondern zusätzlich zu den vegetarischen Bällchen und denen aus Hackfleisch, Hühnchen und Fisch (Lachs und Kabeljau) ins Sortiment kommen.
Vegane Köttbullar bei Ikea sollen Fleisch imitieren
Bloomberg berichtet, dass sich derzeit acht Mitarbeiter ausschließlich der Entwicklung der veganen Bällchen widmen. Nach einer Testphase könnten sie laut dem Portal im Sommer 2020 weltweit erhältlich sein – auf dem Unternehmensblog von Ikea ist indes zu lesen, dass das Snackbällchen „voraussichtlich im Laufe des Geschäftsjahres 2021 in allen IKEA Märkten verfügbar sein wird“.
Die neue Rezeptur hat auch einen ganz neuen Anspruch: Die Köttbullar sollen aussehen und schmecken wie Fleisch, aber aus Pflanzenproteinen bestehen. Auf der Seite des Unternehmensblogs heißt es: „Bei der Produktentwicklung des neuen Bällchens aus alternativen Proteinen kommen Pflanzenproteine – wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Getreide und Samen – zum Einsatz.“
Hier siehst du Ikeas Instagram-Post zu den neuen Köttbullar-Plänen:
Mit seinen Bemühungen ist das schwedische Möbelhaus am Puls der Zeit. Denn aktuell bieten immer mehr große Unternehmen Fleischersatz an, der nicht nur eine vegane Alternative darstellen, sondern Fleisch authentisch imitieren soll. So gibt es den Erbsenprotein-Burger von Beyond Meat bald bei Lidl zu kaufen, Burger King testet den veganen Whopper aus Laborfleisch und McDonalds hat sich für die Herstellung des Big Vegan TS mit Nestlé zusammengetan.
Die Nachfrage nach nachhaltigerem Essen wächst
Ikea teilt mit, man kooperiere mit „einigen der führenden Anbieter“, um die veganen Köttbullar aus Pflanzenproteinen zu entwickeln. „Es ist eine wirklich aufregende Industrie“, schreibt Michael La Cour, Geschäftsführer von Ikea Food Services. „Wenn man die Qualität der Produkte betrachtet, die wir probiert haben, freue ich mich darauf, bei Ikea ein köstliches pflanzenbasiertes Fleischbällchen aus alternativen Proteinen zu servieren. Ich hoffe, dass die vielen Fleischbällchen-Liebhaber da draußen es auch mögen werden.“
Weiter erklärt La Cour, Ikea sehe eine wachsende Nachfrage seiner Kunden nach nachhaltigeren Essensoptionen – und dass man auf dieses Bedürfnis reagieren wolle. Derzeit gibt es in den Bistros bereits ein veganes Hotdog im Angebot (wobei das Brötchen Spuren von Milch enthalten kann), veganes Softeis ist ebenfalls geplant. „Unser Anspruch ist es, gesünderes und nachhaltigeres Essen einfach, wünschenswert und erschwinglich zu machen, ohne dabei Kompromisse in Sachen Geschmack und Textur zu machen“, so der Geschäftsführer.
Der Schritt überrascht nicht: Neuer Fleischersatz liegt im Trend
Utopia meint: Der pflanzliche Zuwachs im Ikea-Sortiment ist ein begrüßenswerter Schritt– und angesichts des aktuellen Trends zu neuen Fleischalternativen, der bereits Fast-Food-Ketten und Discounter erfasst hat, nicht überraschend. Möglicherweise wird das Produkt es schaffen, mehr Menschen zu inspirieren, statt der Köttbullar aus Fleisch eine vegetarische Option zu probieren.
Allerdings wäre es wünschenswert, dass die verwendeten Zutaten bei allen Bällchen-Varianten in Bio-Qualität wären – und dass Ikea das Thema Nachhaltigkeit nicht nur beim Angebot seiner Speisen, sondern in allen Bereichen aktiver berücksichtigen würde.
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