Gute Nachrichten von Öko-Test: Im aktuellen Kichererbsen-Test haben die meisten Gläser und Dosen gut abgeschnitten. In einigen Kichererbsen hat Öko-Test allerdings Rückstände von Glyphosat und anderen Pestiziden entdeckt.
Kichererbsen sind ein echtes Superfood: Sie sind reich an Eisen, Eiweiß und Zink und liefern zusätzlich zahlreiche Ballaststoffe. Doch wie steht es um mögliche Pestizidrückstände? Öko-Test hat 20 Kichererbsen-Dosen und -Gläser im Labor auf Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat sowie auf verschiedene Bienengifte untersuchen lassen. Die Kichererbsen wurden auch auf Verunreinigungen mit Mineralöl sowie auf Schwermetalle wie Nickel, Arsen und Cadmium überprüft.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Stolze 16 der 20 getesteten Produkte sind frei von Pestiziden und damit „sehr gut“. Besonders Bio-Kichererbsen liegen im Test vorn. Das verwundert nicht, dürfen doch in der Bio-Landwirtschaft keine synthetisch-chemischen Pestizide eingesetzt werden – und damit auch kein Glyphosat.
Kichererbsen im Test: Öko-Test ist zufrieden
Unter den Testsiegern befinden sich zum Beispiel:
- Alnatura Kichererbsen (Herkunft: Italien)
- Basic Kichererbsen (Herkunft: Italien)
- dm Bio Kichererbsen (Herkunft: Italien)
- Rapunzel Kichererbsen (Herkunft: Italien)
Auch mehrere Discounter-Kichererbsen konnten im Test weitestgehend überzeugen – aber nicht alle waren auch „sehr gut“.
Kichererbsen mit Glyphosat-Problem
Wenn Pestizide in den Kichererbsen gefunden wurden, handelte es sich vor allem um Glyphosat. In vier Produkten steckt Glyphosat zumindest in Spuren, kritisiert Öko-Test.
Wie bedenklich das Pestizid genau ist, ist selbst unter Fachleuten umstritten. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat Glyphosat als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft, während die europäische Behörde ECHA keinen Krebsverdacht sieht.
Klar ist jedoch, dass Glyphosat als sogenanntes Totalherbizid die Artenvielfalt bedroht: „Glyphosat tötet alles, was grün ist, und entzieht Insekten damit die Lebensgrundlage“, erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
Kommt das Glyphosat-Komplettverbot?
Deutschland hat für 2024 ein Komplettverbot von Glyphosat beschlossen, das aber nicht gegen den Willen der anderen EU-Länder umgesetzt werden kann. Frühestens 2022 ist mit einer Entscheidung der europäischen Mitgliedsstaaten zu rechnen.
Neben Glyphosat fand sich das Spritzmittel 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D) in einem Produkt – laut IARC ist der Stoff „möglicherweise krebserregend“, die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) stuft ihn als „gewässergefährdend“ ein.
Wo kommen die Kichererbsen her?
Kichererbsen werden zwar nicht in Deutschland angebaut, doch stammen viele der beliebten Hülsenfrüchte aus Europa. Vor allem in Italien werden Kichererbsen für den deutschen Markt angebaut. Einige Unternehmen importieren aber auch Kichererbsen aus Argentinien oder Kanada – mit einer entsprechend schlechten Ökobilanz. Wir empfehlen daher, beim Kauf auf Produkte aus der EU zu achten.
Alle Details findest du im Öko-Test Spezial Vegetarisch & Vegan 2021 sowie online auf www.ökotest.de.
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