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Lufthansas kürzeste Flugverbindung in Deutschland ist ökologischer Wahnsinn

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Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Der Flugverkehr ist eine der größten Belastungen fürs Klima. Täglich starten und landen hunderttausende Flugzeuge weltweit. Inlandsflüge wären in der Regel gar nicht nötig – solche Strecken könnte man mit dem Zug zurücklegen. Besonders absurd ist aber Lufthansas kürzeste Verbindung.

München und Nürnberg sind etwa 170 Kilometer voneinander entfernt – mit dem Zug braucht man für diese Strecke eine gute Stunde. Es geht aber noch schneller: Ein Lufthansa-Flug von München nach Nürnberg dauert gerade mal 35 Minuten.

Ein Ticket kosten zwischen 140 und 220 Euro (hin und zurück) – je nach dem zu welchen Terminen man bucht. Lufthansa fliegt diese Strecke zwei- bis dreimal täglich. Sie ist laut dem BR die kürzeste Verbindung der Fluggesellschaft.

Kurzflug für Lufthansa-Transitpassagiere

Für Münchner oder Nürnberger macht es allerdings wenig Sinn, zu fliegen: Die Fahrt zum Flughafen, der Check-In und das Boarding dauern in der Regel länger als die einstündige Zugfahrt zwischen den beiden Städten.

Die Flugverbindung richtet sich jedoch vor allem an Transitpassagiere, teilte die Lufthansa laut BR mit. Sie wird also von Personen genutzt, die von Nürnberg aus losfliegen und in München auf internationale Flüge umsteigen.

„Ökologische Absurdität“

Umweltschützer fordern schon länger, dass die Lufthansa die Verbindung einstellen soll. „Die innerbayerische Flugstrecke Nürnberg-München ist eine ökologische und ökonomische Absurdität“, sagte der bayerische Grünen-Landesvorsitzende Eike Hallitzky der Nachrichtenagentur dpa.

Statt solche kurzen Flüge anzubieten, sollte die Fluggesellschaft lieber dafür sorgen, dass die Transitpassagiere mit dem Zug oder Bus anreisen können. Hallitzky schlägt eine „Tarifgestaltung“ vor, in der die Bus- oder Bahnfahrt zum Flughafen im Preis für das Flugticket inbegriffen ist.

Keine direkte Verbindung zum Flughafen

Flugzeuge Fliegen am Himmel
Flüge weltweit (Screenshot flightradar24.com)

Auf einigen Strecken arbeitet Lufthansa bereits mit diesem System – zum Beispiel zwischen Köln und Frankfurt. Das Problem in Bayern: Es gibt keine direkte Zugverbindung zwischen Nürnberg und dem Münchner Flughafen.

Um zum Flughafen zu gelangen, müssten Fluggäste also in den Nahverkehr umsteigen – das macht die Sache komplizierter. „Ein paar Minuten mehr Reisezeit für die Bahnverbindung sollten der Lufthansa die internationalen Klimaziele schon wert sein“, sagt jedoch Grünen-Landeschef Hallitzky.

Utopia meint: In Anbetracht der aktuellen Klimakrise sind solche kurzen, eigentlich unnötigen Inlandsflüge wie die zwischen Nürnberg und München geradezu fahrlässig. Jeder Flug verursacht etliche Tonnen CO2-Emissionen, die den Klimawandel weiter antreiben. Lufthansa und die anderen Fluggesellschaften sollten auf Kurzstrecken daher generell keine Flüge mehr anbieten. Wünschenswert wäre außerdem, dass die Steuervorteile und Subventionen für Flugreisen abgeschafft werden. Wären die Flugtickets teurer, würden auch weniger Menschen fliegen.

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