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McDonalds verklagt Schlachthof

McDonalds Schlachthof
Foto: © colourbox.de und CC0 Public Domain Pixabay

Die Fastfood-Kette McDonalds bezieht für ihre Burger Fleisch von verschiedenen Schlachthöfen – in den vergangenen Monaten gab es allerdings mehrfach Berichte über Tierquälerei in einigen Betrieben. McDonalds hat nun eine Strafanzeige gestellt.

Es sind schockierende Bilder: Der Tierrechtsverein „SOKO Tierschutz“ hatte verdeckt in einem Schlachthof in Baden-Württemberg gefilmt – sternTV veröffentlichte die Aufnahmen in einer Reportage. Zu sehen sind Rinder, die mit Elektrotreibern malträtiert werden, grobe Gewalt erfahren und scheinbar noch bei Bewusstsein an einen Haken gehängt werden.

Die Aufnahmen sorgten für einen Skandal – auch weil der betroffene Schlachthof in Tauberbischofsheim unter anderem McDonalds beliefert. Der Schlachthof gehört zum Fleischkonzern „OSI“, der international tätig ist.

Kein Einzelfall bei McDonalds

Der Schlachtbetrieb aus den Videos wurde laut Süddeutsche Zeitung online inzwischen von den Behörden geschlossen. McDonalds kündigte außerdem an, gerichtlich gegen Hof vorzugehen. „Die uns vorgelegten Aufnahmen aus dem Schlachthof beinhalten auch aus unserer Sicht gravierende Verfehlungen in dem Schlachtbetrieb. Dies ist für uns nicht akzeptabel“, heißt es in einem Statement. McDonalds forderte außerdem den Fleischkonzern OSI dazu auf, die Vorwürfe zu prüfen und „jegliche Verfehlungen abzustellen“.

Auch wenn die Strafanzeige von McDonalds ein wichtiges Signal ist – der Fall im Schlachthof in Baden-Württemberg ist kein Einzelfall. Erst im Dezember hatten das ARD-Politmagazin „report München“ verdeckte Aufnahmen aus einem Schlachtbetrieb in Düren (Nordrhein-Westfalen) veröffentlicht, die ähnlich grausam waren: Sie zeigten Tiere, die lebendig verbrüht wurden, lange Zeit in Blut und Dreck auf dem Boden lagen und denen wiederholt in den Kopf geschossen wurde. Auch der Schlachthof in Düren hatte McDonalds beliefert.

Tierrechtsverstöße in Schlachbetrieb Düren McDonalds Zulieferer
Eine Aufnahme aus dem Schlachthof in Düren. (Foto: Screenshort Soko Tierschutz / report München / ARD)

Kein Fleisch aus Massentierhaltung

Man muss davon ausgehen, dass die Zustände in konventionellen Schlachtbetrieben generell ähnlich dramatisch sind, wie auf den Videos von SOKO Tierschutz zu sehen ist. Zwar gibt es auch für Schlachthöfe Tierschutzverordnungen und Kontrollen – was aber tatsächlich hinter den verschlossenen Türen der Schlachthäuser vorgeht, ist schwer nachzuvollziehen.

Fleisch aus industrieller Massentierhaltung sollte man darüber hinaus auch wegen den katastrophalen Zucht- und Haltungsbedingungen lieber nicht kaufen. Generell gilt bei Fleisch: Weniger ist mehr, und wenn es doch mal Fleisch sein soll, dann nur in Bio-Qualität.

Die Aufnahmen aus dem Schlachthof: Reportage von Stern TV 

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