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Bei Aldi, Lidl und Co. drohen Dosentomaten knapp zu werden

Tomaten, Dosen, Dosentomaten
Foto: Moving Moment / stock.adobe.com

Nach dem Sonnenblumenöl kann es nun auch zu Engpässen bei Tomaten in Konserven kommen. Von einer „Art Eskalation“ ist die Rede. Grund dafür ist vor allem die Situation in Italien.

Wer bei Aldi, Lidl und Co. einkaufen geht, mag künftig vor weniger gut bestückten Regalen stehen – zumindest, wenn es um Dosentomaten geht. Laut der Lebensmittel Zeitung führen Hamsterkäufe sowie ein Mangel an Glasflaschen und Dosen wohl bald zur Verknappung von Tomatenkonserven.

Besonders problematisch sei zudem, dass Landwirte in Italien einen Teil der Anbaufläche nun für andere Produkte nutzen. „Der Tomatenmarkt ist nun endgültig in einer Art Eskalation angekommen“, zitiert die Zeitung Großhändler Otto Franck. Einige Lieferanten hätten deshalb schon angemeldet, „dass man bei allen Kunden Lieferkürzungen vornehmen müsse“. Franck sagt das auch mit Blick auf die bevorstehende Erntezeit.

Der deutsche Konservenhersteller Hengstenberg teilt diese Einschätzung. Er mahnt Lieferschwierigkeiten insbesondere bei den Produkten an, die vollständig von der italienischen Tomatenernte abhängig sind. Hengstenberg ist hier nach eigenen Aussagen Marktführer, darunter die Marken Oro di Parma und Oro d’Italia. Den Branchenexperten zufolge gibt es für die Schältomaten nur wenig Ausweichmöglichketen, da sie aus Italien kommen.

Tomaten aus Norditalien: 18 Prozent über dem Wert des Vorjahres

Hengstenberg-Geschäftsführer Andreas Reimer sagt der Lebensmittel Zeitung: „Die Anbaufläche in Italien geht um etwa 10 Prozent zurück, unter anderem weil sich die Landwirte für andere Kulturen entscheiden.“ Getreide etwa, um Brot und Nudeln herzustellen. Der Preis von Tomaten-Rohware aus Norditalien liege jetzt schon rund 18 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Auch die hohe Nachfrage im vergangenen Jahr führt laut Bericht dazu, dass es kaum noch Lagerbestände gebe.

Es wäre nicht das erste Lebensmittel, das droht, knapp zu werden. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine sind bereits einige Produkte in Supermärkten deutlich teurer geworden. Eine Liste findest du hier: Teurere Preise beim Einkauf: Stark betroffene Lebensmittel im Überblick. Sonnenblumenöl etwa wird oftmals nur rationiert pro Person ausgegeben.

Utopia meint: Auch wenn Bundesinnenministerin Nancy Faeser Bürger:innen zu einem Notvorrat rät, bedeutet das nicht, dass wir nun alle Hamsterkäufe tätigen sollten. Denn: In der Regel entstehen Hamsterkäufe nicht aus echter Versorgungsnot, sondern aus der Angst, dass eine solche Not eintreten könnte. Diese zeichnet sich derzeit jedoch nicht ab. Wie du am besten mit diesem Gefühl umgehen kannst, erfährst du hier: Warum es Hamsterkäufe gibt – und was du tun kannst

Außerdem gibt es bei Tomaten auch die Möglichkeit, sie selbst zu züchten. Utopia hat hierzu den passenden Ratgeber: Tomaten pflanzen auf dem Balkon: So klappt’s!

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