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Böhmermann: „Wir müssen endlich aufhören, Fleisch zu essen“

Böhmermann über Zoonosen
Screenshot: ZDF Mediathek / ZDF Magazin Royale

Im ZDF Magazin Royale erklärt Satiriker Jan Böhmermann die Ursachen von Pandemien – und zeigt mal wieder, warum am Ende doch wir Menschen selbst dafür verantwortlich sind.

In der neuesten Ausgabe von „ZDF Magazin Royale“ spricht Jan Böhmermann über Zoonosen, also Krankheiten die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, und die Frage, wieso so etwas passieren kann. Während die Menschen immer noch mit der Corona-Pandemie zu kämpfen haben, hat sich mit den Affenpocken bereits das nächste Virus ausgebreitet – beides sind Zoonosen.

Zoonosen sind menschengemacht

Doch auch schon früher gab es auf der Welt verschiedene Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen wurden: Tollwut, Ebola, Tuberkolose und HIV. Verantwortlich für die Verbreitung sind jedoch nicht einfach die Tiere, stattdessen – so macht es Böhmermann klar – verbreiten sich Krankheiten etwa aufgrund von Massentierhaltung oder der Abholzung des Regenwaldes für den Futtermittelanbau. „Die meisten Zoonosen sind menschengemacht“, so Böhmermann. Daher appelliert der Moderator: „Wir müssen endlich aufhören Fleisch zu essen.

Danach beißt er in eine Salami – seine Art uns zu zeigen, dass viele Menschen gerne über Fleischverzicht reden, aber nicht danach handeln?

Böhmermann findet das „irgendwie belastend“

Zoonosen entwickeln und verbreiten sich nicht nur im Regenwald oder beim Wildtierhandel in Ländern wie China. Denn auch in Deutschland ist es möglich Streifenhörnchen, Waschbären und Echsen zu kaufen – Tiere, die potentiell Krankheiten übertragen können. „Wilde Tiere sind einfach ein Thrill“, kommentiert Böhmermann das Halten von Wildtieren.

In Deutschland macht es zudem der Klimawandel Zoonosen leichter sich zu verbreiten. Durch die höheren Temperaturen breiten sich auch hierzulande die Lebensräume von Mücken und Zecken aus. „Zika, Dengue, Malaria dank menschengemachter Klimazerstörung – bald auch bei uns in Deutschland“, prophezeit Böhmermann und findet: „Es ist irgendwie belastend.“

Zoonosen: Stigmatisierung von Bevölkerungsgruppen

Zudem macht Böhmermann noch auf ein weiteres Problem mit Krankheiten und vor allem Zoonosen aufmerksam: Menschen geben bei Krankheiten gerne anderen die Schuld. Beispielsweise wurde Aids in den 80er Jahren und Affenpocken in diesem Jahr immer wieder als Krankheit von homosexuellen Männern bezeichnet. Für die Pest, übertragen von Flöhen und Ratten, machten Menschen 1349 jüdische Menschen verantwortlich. Und 2020 gaben Menschen Asiat:innen die Schuld für den Ausbruch von Corona. Böhmermann macht jedoch deutlich: „Jeder kann Affenpocken bekommen. Affenpocken sind unser aller Problem.“

Utopia meint: Mit diesem Hinweis macht Böhmermann deutlich: Schuldzuweisungen und Anfeindungen haben noch keine Krankheit geheilt. Stattdessen zeigt sich darin Rassismus und eine Stigmatisierung von Bevölkerungsgruppen. Durch solches Verhalten wird jedoch von der eigentlichen Ursachenbekämpfung von Zoonosen abgelenkt: weniger menschliche Eingriffe in die Natur, weniger Umweltzerstörung, weniger Tierhaltung, weniger Fleischkonsum.

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