Dein Vorsatz für das neue Jahr lautet „weniger Fleisch essen“? Bei Lidl und Aldi gab es letzte Woche Fleisch mit 40 Prozent weniger Fleisch. Ist das nun sinvoll oder absurd?
Der Umstieg zu vegetarischer oder veganer Ernährung ist für manche schwerer als gedacht. Aber niemand muss die Ernährung Schlag auf Schlag ändern – auch schrittweise ist in Ordnung. Wer Fleisch reduzieren, aber nicht ganz drauf verzichten möchte, könnte diese Woche bei Lidl und Aldi ein interessantes Angebot finden.
Bei der Aktionswoche ab Montag, den 10. Januar, bietet Lidl Fleischprodukte mit einem Gemüse- und Fruchtanteil von bis zu 40 Prozent an. Entwickelt hat der Discounter vier verschiedene Produkte: Hackfleisch und Burger-Patties aus Rindfleisch und Jackfruit, Wiener aus Hähnchen und Möhre und Geflügelfleischwurst mit Gemüse und Soja-Protein (Klassik und Knoblauch).
Das Unternehmen möchte damit Kund:innen unterstützen, „die ihren Konsum von tierischen Produkten und ihren ökologischen Fußabdruck verringern möchten, ohne komplett auf Fleisch zu verzichten“.
Hybridfleisch: Aldi zieht nach
Ebenfalls diese Woche verkauft Aldi als Aktions-Angebot in seinen Filialen Fleisch nach demselben Prinzip. Unter dem Namen „iss neu“ wird es bei Aldi ab Freitag, den 14. Januar, Hybridfleisch zu kaufen geben. Dazu gehört zum Beispiel die „fifty-f!fty Salami“ mit 50 Prozent weniger Fleisch.
Rewe, Netto und Migros haben vorgelegt
Das Konzept des Hybridfleisches haben Lidl und Aldi jedoch nicht neu erfunden. Seit Juni 2021 verkauft die Schweizer Supermarktkette Migros unter der Marke „The Mix“ Fleischprodukte, denen Gemüse beigefügt ist. Im Juli 2021 kündigte der Lebensmittelhändler Rewe an, Hackfleisch und Bratwürste im Halb-halb-Stil mit dem Namen „Better half“ ins Sortiment aufzunehmen. Kurze Zeit später zog der Discounter Netto nach und kündigte die Marke „Less Meat“ mit demselben Konzept an.
Utopia meint: Wir begrüßen es, wenn sich Menschen dazu entscheiden, weniger Fleisch zu konsumieren. Und auch, wenn sich Unternehmen dafür einsetzen Alternativen anzubieten. Auch wenn es erstmal absurd klingt: Der Mix aus Fleisch und Gemüse könnte vielleicht einigen Menschen den Umstieg erleichtern, für die der komplette Verzicht auf Fleisch nicht von heute auf morgen funktioniert.
Aber: Aus konventioneller Massentierhaltung sollte das Fleisch trotzdem nicht stammen. Ein EU-Bio-Siegel sollte daher das mindeste sein. Fleisch der Haltungsform 2 wie bei Lidl ist von Bio-Standards dagegen weit entfernt.
Noch besser als eine langsame Abgewöhung mittels solcher Hybridprodukte wäre es, wir Verbraucher:innen wären noch offener für fleischlose Alternativen – denn für Tiere, Umwelt und Klima ist der Verzicht auf Fleisch immer noch die nachhaltigste Lösung.
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