Am heutigen Mittwoch findet der „Autogipfel“ der deutschen Autoindustrie statt. Bei einer Videokonferenz sollen Vertreter:innen aus der Branche, Gewerkschaften, Ländern und der großen Koalition teilnehmen. Dabei soll um Digitalisierung und klimaschonende Antriebe diskutiert werden. Eine Studie von Greenpeace zeigt, wie wichtig ein Wandel in der Automobilbranche ist.
Anlässlich des Autogipfels hat die Umweltorganisation Greenpeace das Wuppertal Institut mit der Studie „Klimapaket Autoverkehr“ beauftragt. Das Ergebnis: Der Rückstand des Verkehrs beim Klimaschutz ist so groß, dass sich die CO2-Ziele bis zum Jahr 2030 nur mit einer Kombination mehrerer politischer Maßnahmen erreichen lassen.
Acht Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß zu senken
Acht Maßnahmen empfehlen die Autor:innen der Studie. Beispielsweise könnte eine Neuzulassungssteuer für besonders umweltschädliche Autos den CO2-Ausstoß bis 2030 um 28,5 Millionen Tonnen senken.
Eine weitere Maßnahme ist die Förderung von Elektrofahrzeugen. Für den Kauf oder das Leasen eines Elektroautos soll es eine Kaufprämie geben. Je geringer der Energieverbrauch pro Kilometer des Autos ist, desto höher würde die Förderung für Kauf und Leasing ausfallen.
Die Verfasser:innen der Studie schlagen noch sechs weitere Maßnahmen vor:
- Die Steuervorteile für Dienstwagenfahrzeuge werden in Abhängigkeit von Fahrzeugtyp und Antrieb weitgehend reduziert.
- Abbau klimaschädlicher Subventionen
- Autoabschaffprämie
- Keine weiteren Neu- und Ausbaumaßnahmen der Bundesautobahnen und Bundesstraßen
- Zulassungsverbote für Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor
- Anhebung des CO2-Preises für Diesel- und Benzinkraftstoffe
Lies auch gerne hier weiter: Ökobilanz von Elektroautos: Wie nachhaltig sind E-Autos wirklich?
Die Regierung muss handeln, dafür demonstrieren auch Aktivist:innen
„Die Klimaschutzlücke im Verkehr ist so gigantisch, dass jede Maßnahme notwendig ist“, sagt Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup. „Die nächste Bundesregierung muss daher ein ganzes Bündel einschneidender Maßnahmen wie Zulassungssteuer und den Ausstieg aus dem Verbrenner anpacken. Die klimapolitische Schonzeit für den Verkehrssektor ist vorbei.“
Vor dem Kanzleramt demonstrierten Aktivist:innen bereits ab den Morgenstunden. Dabei platzierten sie auch die Silhouette eines SUV mit flammenden Abgasen, die die Umrisse zweier brennender Bäume entzünden. „Verbrenner stoppen, Klimaschutz jetzt!“ fordern sie auf einem Banner.
„Damit der Autoverkehr die Klimakrise nicht weiter befeuert, müssen Volkswagen, Daimler und BMW viel schneller weg vom Diesel und Benziner. Die Bundesregierung muss diesen Umstieg politisch steuern”, so Austrup.
Utopia meint: Wir brauchen in Deutschland eine Verkehrswende, also umweltfreundliche Möglichkeiten, um sich fortzubewegen. Denn der zunehmende Verkehr führt zu einem hohen Ausstoß von Treibhausgasen, die die Erderwärmung beschleunigen, der Feinstaub schädigt unserer Gesundheit und verbrauchte Bodenflächen bedrohen die Artenvielfalt.
Du musst aber nicht warten, bis die Politik handelt. Schon jetzt kannst du das Auto öfter einmal stehen lassen und deine Wege mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit der Bahn zurücklegen. Wenn du weiter auf dem Land lebst oder aus anderen Gründen auf ein Auto angewiesen bist, kannst du dich schon jetzt nach einem Elektroauto oder nach Fahrgemeinschaften umsehen. Lies dazu gerne hier weiter:
- Ranking: Elektroautos im Vergleich
- Ökobilanz von Elektroautos: Wie nachhaltig sind E-Autos wirklich?
- Günstige Elektroautos: Ein kleines E-Auto tut’s doch auch
- Elektroautos 2020: Diese 25 E-Autos solltest du kennen (Übersicht)
- Die 18 Elektroautos mit der größten Reichweite 2020
- Verkehrswende: Wege zu umweltfreundlicher Mobilität