In Supermärkten und Discountern ist das Angebot groß. Was aber, wenn man bewusster Kaufentscheidungen treffen möchte? Der Utopia-Ticker gibt unter anderem einen Überblick über nachhaltigere Neuerungen bei Aldi, Lidl, Edeka & Co.
- „Rewe voll pflanzlich“ in Berlin geplant (19.03.)
- dm testet Abfüllstationen (11.03.)
- Alnaturas Molkerei-Basissortiment nur noch aus Weidemilch (27.02.)
Feste Hafermilch: Veganz kooperiert mit Rewe & Penny
Freitag, 19. April, 14:45 Uhr: Die vegane Foodmarke Veganz verkauft unter anderem Hafermilch in Blattform, das Produkt ist unter dem Namen „Bio Veganz Mililk Hafer Barista“ bekannt. Eine Packung enthält vorportionierte Blätter, die insgesamt fünf Liter Hafermilch ergeben sollen, wenn man sie in einem Mixer mit Wasser mischt. Laut Hersteller sind die Hafermilch-Blätter ein Jahr lang haltbar.
Wie Vegconomist berichtet, wird Veganz die Haferblätter nun bald für Rewe und Penny produzieren, welche beide zur Rewe-Group gehören. Gegenüber Utopia erklärte Rewe, die Produkte werden unter dem Namen „Rewe Bio & vegan Mililk° Hafer-Barista zum Selbermixen“ und Penny „Food for Future Bio Mililk° Hafer-Barista in Blattform“ erscheinen. Sowohl bei „Food for Future“ als auch bei „Rewe Bio“ handelt es sich um Eigenmarken der Händler. Beide Artikel seien biozertifiziert und glutenfrei.
Bei Rewe werden die Haferblätter ab 6. Mai gelistet sein, versichert das Unternehmen. Bei Penny wird der Artikel nicht dauerhaft vorrätig sein, sondern als Aktion ab dem 10. Juni. Beide Artikel sollen deutschlandweit verfügbar sein, dennoch können Märkte selbst darüber entscheiden, ob sie die Artikel listen.
Rewe hebt die Vorzüge von Hafermilchblättern hervor, die über keinen Wasseranteil verfügen – anders als konventionelle Hafermilch. „Wir transportieren kein Wasser mehr, d.h. wir benötigen im Verhältnis für 9 LKWs Milchalternative nur einen LKW Mililk. Im Vergleich zu Pulver ist der Energieaufwand bei der Herstellung von Mililk zudem deutlich geringer“, schreibt das Unternehmen. Außerdem müssten Kund:innen keine schweren Milchkartons tragen und es falle weniger Verpackung an.
„Rewe voll pflanzlich“ in Berlin geplant
Dienstag, 19. März, 10.11 Uhr: Rewe geht einen weiteren Schritt in Sachen Nachhaltigkeit. Wie unter anderem die Lebensmittelzeitung (LZ) berichtet, plant das Unternehmen einen veganen Supermarkt in Berlin zu eröffnen. Die österreichische Konzernschwester Billa hat es bereits mit seinem Konzept „Billa Pflanzilla“ vorgemacht, auf die Erfahrung dort wolle man dem Bericht zufolge zurückgreifen.
Wie die LZ schreibt, soll der vegane Supermarkt bereits in diesem Frühjahr eröffnen und den Namen „Rewe voll pflanzlich“ tragen. Zunächst hatte der Supermarktblog über die Pläne berichtet, Insider:innen hätten das Vorhaben gegenüber der LZ bestätigt. Rewe selbst will sich demnach noch nicht dazu äußern. Auch zum Sortiment gibt es derzeit noch keine Details.
Der LZ zufolge wird Rewe die Fläche an der Warschauer Straße im Stadtteil Friedrichshain in Berlin für den neuen Supermarkt nutzen. Dort war zuletzt der letzte Supermarkt von Veganz zu finden.
Unter dem Namen „Billa Pflanzilla“ hatte die österreichische Schwester Billa im September 2022 in Wien auf 200 qm einen veganen Supermarkt an den Start gebracht. Utopia berichtete. Rund 3000 pflanzenbasierte Produkte gibt es dort zu kaufen. Wie LZ schreibt, will sich „Rewe voll pflanzlich“ zwar von diesem Konzept inspirieren lassen, jedoch soll er sich erkennbar unterscheiden, heißt es.
Abfüllstationen in 15 dm-Märkten
Montag, 11. März, 14.20 Uhr: In 15 Märkten der Drogeriemarkt-Kette dm können Kund:innen nun testweise lose Lebensmittel einkaufen. Das kündigte der Konzern auf seiner Website an. Zunächst umfasst das Angebot zwölf Produkte der Eigenmarke dmBio. Laut einer Mitteilung auf LinkedIn gehören dazu unter anderem Nüsse, Linsen und Kaffee. Die Lebensmittel können an einer Unverpackt-Station in mitgebrachte Behältnisse gefüllt werden. Alternativ stehen Pfand-Behälter in drei Größen bereit.
Laut dm soll die abgefüllte Ware genauso teuer sein wie das abgepackte Pendant. Ein Produkt, Gabel-Spaghetti, gebe es zudem exklusiv als Unverpackt-Ware.
Welche 15 Filialen aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachen an dem Test teilnehmen, listet das Unternehmen auf seiner Website auf.
Alnaturas Molkerei-Basissortiment nur noch aus Weidemilch
Dienstag, 27. Februar, 8.30 Uhr: Alnatura will eine „Lücke in den Einkaufsregalen des Lebensmittel-Einzelhandels und der Bio-Fachmärkte“ schließen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Demnach plant Alnatura, sein komplettes Bio-Basissortiment an Milch-Produkten nur aus Weidehaltung anzubieten.
„Ab März sind die ersten sechs Produkte verfügbar, bis Juni weitet Alnatura das Angebot auf über 30 Produkte aus. Mit diesem Schritt stellt Alnatura das bestehende Molkerei-Basissortiment komplett auf Milch aus Weidehaltung um“, schreibt das Unternehmen, das seine Qualitätsstandards betont. So müssen die Milchkühe „in der Vegetationszeit mindestens 120 Tage mit wenigstens sechs Stunden je Tag Zugang zum Weideland haben“.
Und weiter: „Über die ohnehin strengen allgemeinen Vorgaben der EU-Bio-Verordnung hinaus, muss die Mindestweidefläche 1.000 qm je Kuh betragen.“ Schutzmöglichkeiten gebe es für die Tiere, ebenso eine ausreichende Trinkwasserversorgung.
Allerdings ist der Begriff „Weidemilch“ rechtlich nicht geschützt. Darauf weist unter anderem die Verbraucherzentrale hin. Demnach orientieren sich viele Milcherzeuger:innen an der Vorgabe, dass die Kühe an mindestens 120 Tagen im Jahr für mindestens 6 Stunden auf der Weide stehen. Folglich können die Tiere an den restlichen 245 Tagen im Jahr nicht auf der Weide stehen. Ihre Milch wird aber dennoch das ganze Jahr über als Weidemilch verkauft.
Edeka-Verbund stellt Käse auf Haltungsform 3 um
Montag, 22. Januar, 09.20 Uhr: Edeka will nach eigenen Angaben einen neuen Standard im Handel setzen. Wie das Unternehmen mitteilte, stellt es ab Januar „relevante Käseartikel“ der Eigenmarke Gut&Günstig auf die Haltungsform 3 um.
„Auch das zum EDEKA-Verbund gehörende Tochterunternehmen Netto Marken-Discount nimmt an der Umstellung teil“, heißt es in einer Pressemitteilung. Damit wolle man sich für mehr „Tierwohl“ in der Lebensmittelindustrie engagieren.
Der Preis der betreffenden Artikel soll dabei gleich bleiben, heißt es. Für Kund:innen gäbe es demnach keinen Aufpreis. „Der Großteil der Artikel unter Gut&Günstig soll bereits bis März 2024 auf Milch aus höherer Haltungsform umgestellt werden. Weitere Käseprodukte werden in Kürze folgen. Um den Bedarf an Milch aus Haltungsform 3 zu decken, arbeitet Edeka mit namhaften Lieferanten zusammen. Die Listung der Produkte kann aufgrund der Verfügbarkeit der Rohware regional unterschiedlich ausfallen“, so das Unternehmen.
Unter Haltungsform 3 bekommen die Tiere sogenanntes „Außenklima“. Das bedeutet, dass die Tiere Kontakt mit dem Außenklima haben, aber nicht zwingend, dass sie auch ins Freie dürfen. Außenklima kann auch eine offene Stalltür bedeuten. Außerdem ist eine Fütterung ohne Gentechnik vorgeschrieben.
Tierschützer:innen mahnen an, dass das Logo nicht mit einem Tierwohl-Label verwechselt werden dürfte. Denn bis auf die Kennzeichnung für die Verbraucher:innen hat sich an den Haltungsbedingungen der Tiere dadurch nichts geändert.
Rügenwalder Mühle will pflanzlichen Produkten „mehr Platz“ geben
Donnerstag, 18. Januar, 10 Uhr: Die Rügenwalder Mühle hat GmbH & Co. KG gibt bekannt, ihren bekannten „Schinken Spicker“ künftig nur noch pflanzlich anzubieten. Auf LinkedIn teilte das Unternehmen mit: „Unser ikonisches ‚Auf’s Brot‘-Produkt wird es in Zukunft nur noch vegan geben“.
Und weiter: „Mit dieser Entscheidung wollen wir den Weg, den wir 2014 begonnen haben, konsequent weitergehen, indem wir unseren veganen und vegetarischen Produkten mehr Platz einräumen.“
Laut CEO Michael Hähnel habe sich das Sortiment der Rügenwalder Mühle in den vergangenen Jahren „in Richtung der pflanzlichen Produkte“ verschoben. Deshalb gehe man nun diesen Schritt. Das vegane Aufschnitt-Pendant des Schicken Spickers aus Fleisch würde bereits großen Anklang finden.
MyVay jetzt bei Aldi Nord und Süd
Montag, 15. Januar, 09.20 Uhr: Der Discounter Aldi stockt sein Sortiment auf. Passend zum Veganuary starten Aldi Nord und Süd die Eigenmarke MyVay. Alle Produkte sind rein pflanzlich und mit dem V-Label gekennzeichnet, heißt es.
Das Sortiment umfasst unter anderem pflanzlichen Jogurt, veganen Fleischersatz oder Gemüsebällchen. Laut vegconomist möchte der Discounter „eine nachhaltige und bewusste Ernährung für alle leistbar machen“. MyVay ergänzt das bisherige pflanzenbasierte Angebot. Bei Aldi Nord finden Kund:innen demnach mehr als 850 vegane Produktsorten und bei Aldi Süd mehr als 950.
Aldi ist nach eigenen Angaben zum fünften Mal Teil des Veganuarys. Die Initiative setzt sich für eine pflanzliche Ernährung ein. Der Januar wird daher genutzt, möglichst viele Menschen zu einem veganen Lebensstil zu inspirieren. Mehr Informationen dazu gibt es hier:
Neu: Unverpackt-Stationen in elf Rewe-Märkten
Donnerstag, 23. November, 14.07 Uhr: Rewe stellt aktuell in elf Filialen Unverpackt-Stationen mit Trockensortimentsartikeln für seine Kund:innen auf. Das teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Getestet werden Aufsteller des Kooperationspartners MIWA aus Tschechien.
Bis zu 23 Rewe-Bio-Artikel können Kund:innen unverpackt erwerben. Darunter Reis, Nudeln oder Cerealien. Wie Rewe schreibt, sollen die Unverpackt-Stationen zwei Mehrweg-Kreisläufe schließen: Zum einen, den der Konsument:innen, die mit Mehrwegbehältern die Ware abfüllen. Zum anderen werden laut dem Unternehmen die großen Aufbewahrungsbehälter in der Station selbst direkt vom jeweiligen Rewe Bio-Produkthersteller bestückt und an die Märkte geliefert. Ein Umfüllen im Supermarkt – etwa per Plastiktüten – würde somit wegfallen.
Was Kund:innen beim Kauf der Produkte und an der Kasse beachten müssen, erklärt Rewe im Detail hier.
In folgenden Märkten gibt es die MIWA-Unverpackt-Stationen:
· REWE Flammuth, Kölner Str. 26, 50859 Köln-Lövenich
· REWE Center, Am Weidenbach 31, 53229 Bonn-Beuel
· REWE Istas, Hauptstr. 128, 50996 Köln-Rodenkirchen
· REWE Koll, Kölner Str. 422, 51515 Kürten-Bechen
· REWE Reinartz, Von-Coels-Str. 206, 52080 Aachen-Eilendorf
· REWE Reinartz, Lütticher Str. 19, 52064 Aachen
· REWE Heinrich, Allmannshausen 8-12, 56410 Montabaur
· REWE Sauter (Hüter EKZ), Samoborstr. 5, 56422 Wirges
· REWE Istas, Kölner Ring 2, 50374 Erftstadt-Lechenich
· REWE Istas, Lise-Meitner-Str. 4, 50321 Brühl
· REWE Cahon, Immenburgstr. 42, 53121 Bonn-Endenich
Zweite Billa-Pflanzilla-Filiale eröffnet in Graz
Freitag, 10. November, 09.20 Uhr: Im September 2022 hatte ein rein veganer Billa unter dem Namen „Billa Pflanzilla“ in Wien eröffnet. Nun hat eine weitere Filiale der Supermarktkette ihre Türen geöffnet – in Graz. Auf mehr als 100 Quadratmetern werden dort mehr als 2000 rein pflanzliche Produkte verkauft.
Wie das Unternehmen mitteilte, reagiert es damit auf die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher:innen, deren Bedürfnisse man nachkommen möchte. Billa ist einer der größten Lebensmittelhändler in Österreich und gehört zur Rewe Gruppe.
Gegenüber MeinBezirk.at erklärte Verena Wiederkehr, Head of Plant-Based Business Development bei Billa, noch eine weitere Neuerung: „Mit dem heutigen Tag werden alle Produkte der pflanzlichen Eigenmarke Vegavita, die ein tierisches Pendant haben, preislich an diese angepasst.“ Das bedeutet, dass einige Produkte bei Billa Pflanzilla günstiger werden.
Im Vergleich zu Fleisch: Vegane Produkte teils gleich teuer oder günstiger
Dienstag, 31. Oktober, 11.14 Uhr: Bereits 2022 hatte die NGO ProVeg stichprobenhaft Preise von veganen und tierischen Nahrungsmitteln verglichen. Damals war ein pflanzlicher Warenkorb circa 53 Prozent teurer als einer mit tierischen Produkten. 2023 wurde das Experiment nun wiederholt. Das Ergebnis: Inzwischen beträgt der Preisunterschied im Schnitt nur 25 Prozent.
Für die ProVeg-Preisstudie 2023 hat der Verein bei Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Kaufland, Edeka und Rewe jeweils zwölf tierische Lebensmittel und zwölf vegane Äquivalente eingekauft. Konkret wurden die Preise in Kategorien wie Burger, Aufschnitt, Fischstäbchen und Pizza untersucht.
Der günstigste pflanzliche Warenkorb lässt sich demnach bei Kaufland finden (23,27 Euro), der teuerste bei Edeka (28,52 Euro). Bei Aldi Süd und Kaufland gab es jeweils fünf pflanzliche Produkte, die bei vergleichbaren Verpackungsgrößen günstiger oder gleich teuer wie die tierischen Pendants waren. Pflanzliche Fischstäbchen waren in gleich drei Supermärkten günstiger als solche aus Fisch – nämlich bei Aldi Süd, Lidl und Kaufland. Aldi Nord hatte als einziger Händler für vier der Kategorien kein entsprechendes veganes Produkt im Sortiment.
Tindle: Pflanzliches Hühnchenfleisch bei Edeka
Mittwoch, 18. Oktober, 10.56 Uhr: Das singapurische Unternehmen Tindle stellt veganes Hühnchen her – und ist ab sofort deutschlandweit für alle Edeka-Filialen verfügbar, wie Vegconomist berichtet. Das pflanzenbasierte Fleisch aus Soja und Weizen wird in den Niederlanden hergestellt und gibt es in verschiedenen Ausführungen: als Schnitzel, Nuggets, Wings, Crispy Filet und Filet Bites. Zuerst wurde Tindle nur in süddeutschen Edeka-Filialen angeboten. 1120 Märkte bieten dort das pflanzliche Produkt bereits an.
Utopia-Redakteurin Laura, selbst Vegetarierin, hat Tindle während ihrer Zeit in Singapur probiert und sagt: „Der Geschmack überzeugt. Aber besonders überrascht hat mich die Konsistenz, die stark an Hühnchenfleisch erinnert“.
Auch Aldi Süd passt jetzt die Vegan-Preise an
Dienstag, 17. Oktober, 9.00 Uhr: Die Preise für vegane Produkte an die tierischen anzupassen – das hat Lidl nun gemacht. Konkurrent Kaufland zog nach, und nun ergreift auch Aldi Süd entsprechende – wenngleich nicht so umfangreiche – Maßnahmen. Wie die Lebensmittelzeitung (LZ) berichtet, vergünstigt der Discounter die Preise für elf vegane Artikel.
Demnach gebe es den höchsten Abschlag bei der „Almost Milk“ von My Vay, die nun nur noch 0,95 Euro kostet. Damit wird das Produkt 36 Prozent günstiger als zuletzt verkauft. Die vegane Frischkäse-Alternative steht jetzt zu 1,29 Euro im Regal, sie hatte vergangenen Woche noch 50 Cent mehr gekostet. Die LZ schreibt weiter, dass sich Aldi Nord noch in Abstimmung für etwaige Anpassungen befinde.
Preissenkung für vegane Eigenmarke: Kaufland macht es Lidl nach
Freitag, 13. Oktober, 14.07 Uhr: Auch bei Kaufland bekommen Kund:innen künftig ihre veganen und vegetarischen Alternativen zu günstigeren Preisen. Wie das Unternehmen mitteilte, werden die Produkte der Eigenmarke „K-take it veggie“ an das Preisniveau der entsprechenden Artikel tierischen Ursprungs angepasst.
Kaufland nennt konkrete Beispiele: „So kostet beispielsweise der Sojajoghurt 500 Gramm 0,85 Euro statt bisher 1,39 Euro, das vegane Hack 250 Gramm 1,89 Euro statt bisher 2,99 Euro, die veganen Käsescheiben 150 Gramm 1,39 Euro statt bisher 1,99 Euro und die veganen Schnitzel 200 Gramm 1,56 Euro statt bisher 2,19 Euro.“
Bereits Lidl hatte am Mittwoch erklärt, im Zuge seiner Eiweiß-Strategie, die Preise der Eigenmarke Vemondo anzugleichen. Auch Kaufland möchte nach eigenen Angaben, Verbraucher:innen den Zugang zu pflanzlichen Alternativen ermöglichen.
Vegane Produkte günstiger durch Lidls neue Eiweiß-Strategie
Mittwoch, 11. Oktober, 7.32 Uhr: Lidl möchte „Gleichberechtigung auf dem Teller“. Daher hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, die Preise für vegane Artikel der Eigenmarke Vemondo anzupassen. Diese, so Lidl in einer Pressemitteilung, seien – wie in vielen Supermärkten und Discountern – bisweilen teurer als das tierische Pendant.
„Der Lebensmitteleinzelhändler ist davon überzeugt, dass ein bewusster und nachhaltiger Konsum nur in die Breite getragen werden kann, wenn die darauf einzahlende Ernährung für alle erschwinglich und leichter zugänglich ist“, heißt es in der Mitteilung. „Nahezu das gesamte Sortiment“ von Vemondo sei von der Preisanpassung betroffen. „Dadurch sind ein Großteil der Vemondo-Produkte künftig zum gleichen Grundpreis erhältlich wie ihre tierischen Vergleichsprodukte“, heißt es weiter.
Mittlerweile umfasst das vegane Sortiment laut Lidl mehr als 100 Vemondo-Artikel sowie bis zu 650 vegane Produkte, je nach Saison und Aktionsangeboten.
Bis 2030 erhöht Lidl in Deutschland nach eigenen Angaben den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen auf 20 Prozent. Dies umfasst unter anderem Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sowie vegane Alternativprodukte für Fleisch-, Eier- und Fischprodukte. Der Anteil alternativer Molkereiprodukte werde Lidl zufolge auf 10 Prozent steigen.
Penny-Eigenmarke nimmt vegane Schoko-Weihnachtsmänner ins Sortiment
Montag, 2. Oktober, 11.09 Uhr: Penny hat mit Blick auf die bevorstehende Adventszeit angekündigt, sein Sortiment um vegane Schoko-Weihnachtsmänner zu erweitern. Das Angebot der Penny-Eigenmarke „Food for Future“ umfasst unter anderem pflanzliches Eis und Süßigkeiten sowie Fleisch-, Fisch-, und Milchalternativen. Der vegane Schoko-Weihnachtsmann wird ab November in den Sorten ‚vegane Helle‘ und ‚vegane Helle Nuss‘ landesweit erhältlich sein, berichtet Vegconomist.
„Aldiamo“ bei Aldi Süd
Donnerstag, 28. September, 13.04 Uhr: Aldi Süd bringt eine eigene Apfelsorte auf den Markt. Sie trägt den Namen „Aldiamo“ und wird nach Angabe des Discounters für die 20.000 Filialen im Alten Land vor Hamburg angebaut.
Laut Pressemitteilung wurde die neue Sorte in Zusammenarbeit der Züchtungsinitiative Niederelbe (ZIN) mit der Hochschule Osnabrück entwickelt. Im Herbst 2019 sei Aldi Süd als strategischer Partner in das Projekt eingestiegen. Demnach soll „Aldiamo“ besonders gut zu lagern sein, weshalb er fast ganzjährig angeboten wird. Ab Mitte Oktober wird er in allen Aldi-Süd-Filialen lose verkauft, heißt es weiter.
Was es beim Kauf von Äpfeln zu beachten gibt, erfährst du hier – und welche Rolle die Lagerung dabei spielt:
Mogelpackungen: Wird Edeka sie bald kennzeichnen?
Donnerstag, 21. September, 08.13 Uhr: Edeka plant, Mogelpackungen in seinen Supermärkten zu kennzeichnen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). „Wir stellen zunehmend fest“, wird ein Edeka-Sprecher zitiert, „dass insbesondere die internationale Markenindustrie alles versucht, um ihre Margen zu maximieren“.
Mit Mogeplackungen sind unverhältnismäßig hohe Preissteigerungen gemeint, sowie die Praxis, weniger Inhalt zum gleichen oder sogar höheren Preis anzubieten. Auch die Bundesregierung erklärte kürzlich, dagegen vorgehen zu wollen.
Die Verbraucherzentralen sensibilisieren immer wieder für das Thema. Im September erklärte die Verbraucherzentrale Hamburg die Mundspülung Listerine – Inhalt minus 100 Milliliter, Preis plus 33,5 Prozent – zur „Mogelpackung des Monats“.
Edeka will offenbar nachziehen. „Wir überlegen, unsere Kundinnen und Kunden auf das Thema aufmerksam zu machen“, sagt der Unternehmenssprecher laut SZ. Armin Valet, der Mogelpackungen bei der Verbraucherzentrale Hamburg aufdeckt, hält Edekas Vorstoß dem Berich zufolge jedoch nur für eine „Imagekampagne“. „Denn die Händler mischen ja bei dieser Masche mit“, wird Valet zitiert. Nur sie dürften den Preis festlegen. Und schlussendlich sei es schwer nachvollziehbar, wer profitiert: der Händler, der Hersteller oder beide.
Lidl verzichtet auf Flugobst und -gemüse
Mittwoch, 20. September, 08.56 Uhr: Lidl verändert sein Angebot. Wie das Unternehmen laut Lebensmittelzeitung (LZ) plant, wird es künftig kein Flugobst sowie -gemüse dort mehr zu kaufen geben. Frischware, die per Flugzeug importiert wird, sei demnach bereits in den letzten Jahren sukzessive reduziert worden. „Wir gehen nun den finalen Schritt“, zitiert die LZ den Discounter.
Mit der Maßnahme will die Tochter der Schwarz-Gruppe nach eigenen Angaben den CO2-Fußabdruck schmälern. Der LZ zufolge mache Flugware jedoch nur einen kleinen Anteil im Obst- und Gemüse-Sortiment des Lebensmittelhandels aus. Dennoch liegen die Emissionen pro Tonnenkilometer Schätzungen zufolge bis zu einem 220-fachen höher als der Transport per Schiff oder Lkw.
Wie viel Obst und Gemüse Lidl bislang als Luftfracht nach Deutschland brachte und wie hoch der Anteil am gesamten Obst- und Gemüse-Sortiment war, teilte Lidl nicht mit.
Wie die LZ weiter schreibt, will das Unternehmen zum Beispiel grünen Spargel, der bisher außerhalb der Saison auf dem Luftweg transportiert worden sei, nun „ausschließlich saisonal aus Deutschland und Europa“ anbieten.
Maggi bietet erstmals vegane Dosen-Ravioli an
Dienstag, 19. September, 13.54 Uhr: Die Dosen-Ravioli von Maggi gibt es nun auch in vegan: Wie Nestlé in einer Pressemitteilung schreibt, bietet Maggi „als erster Anbieter im deutschen Handel Dosen-Ravioli mit Fleischersatz“. Die pflanzliche Bolognese besteht demnach aus Soja-Hack. Seit 1958 stellt Maggi die recht bekannten Dosen-Ravioli her, die nun auch „Konsument:innen, die weniger Fleisch essen möchten“, erreichen sollen.
Die Maggi GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Nestlé Deutschland AG. Immer wieder steht Nestlé wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken – auch mit Blick auf die Umwelt – in der Kritik, weswegen manche Verbraucher:innen die Produkte des Konzerns meiden.
Lemke: „Dem möchte ich einen Riegel vorschieben“
Montag, 18. September, 8.33 Uhr: Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke will gegen versteckte Preiserhöhungen im Einzelhandel vorgehen. „Mogelpackungen sind ein großes Ärgernis. Hier werden die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Irre geführt“, sagte die Grünen-Politikerin dem Handelsblatt. „Dem möchte ich einen Riegel vorschieben.“ Demnach sollten künftig gleichbleibend große Verpackungen bei verringertem Inhalt unzulässig sein. Das gleiche gelte, wenn der Inhalt gleich bleibe und die Verpackung vergrößert werde.
„Solche Praktiken sind sowohl aus Sicht des Verbraucherschutzes als auch aus Sicht der Abfallvermeidung problematisch“, betonte Lemke. Entsprechende Vorgaben sollen bei der Novellierung des Verpackungsgesetzes gemacht werden. Ein Gesetzentwurf durchläuft laut dem Bericht derzeit die regierungsinterne Ressortabstimmung.
Der SPD-Verbraucherpolitiker Carsten Träger nannte die angestrebte Gesetzesänderung einen „notwendigen Schritt für den Umwelt- und Verbraucherschutz“. Die FDP-Verbraucherpolitikerin Katharina Willkomm stellte sich gegen die Gesetzespläne: „Ein gesetzliches Schrumpfungsverbot braucht es nicht.“ Verbraucher:innen, die sich vom Produkt verschaukelt fühlten, sollten beim nächsten Einkauf konsequent die Marke wechseln, sagte sie der Zeitung.
Verbraucherschützer:innen kritisieren „Mogelpackungen“ schon länger als Verbrauchertäuschung und Abzocke. Jüngst hatte auch die Stiftung Warentest vor „Shrinkflation“ gewarnt – also vor geschrumpftem Inhalt in kaum merkbar veränderter Verpackung.
Veganer Mozzarella von Vanozza bei Rewe Nord
Dienstag, 12. September, 13.17 Uhr: Vanozza, ein Foodtech-Unternehmen aus Hamburg, bringt seinen veganen Mozzarella erstmalig in den Lebensmitteleinzelhandel. Wie Vegconomist berichtet, wird die Käse-Alternative auf Cashew-Basis bei Rewe Nord erhältlich sein.
Unser Redakteur Michael, selbst Veganer, hat den pflanzlichen Käse bereits probiert und sagt: „Die einzige kommerziell erhältliche Mozzarella-Alternative, die es verdient hat, auf einer Pizza zu sein. Konsistenz und Geschmack an echtem Mozzarella – zumindest im geschmolzenen Zustand – wirklich sehr nah dran.“
Aldi Süd kündigt weiteren Schritt beim „Haltungswechsel“ an
13.00 Uhr: Aldi Süd wird sein Puten-Fleischsortiment umkrempeln. Wie das Unternehmen mitteilte, wird Putenfrischfleisch ab März 2024 ausschließlich aus der Haltungsform 3 angeboten. Auch soll das Puten-Frischfleisch dann nur noch aus deutscher Herkunft stammen. Im Rahmen des Haltungswechsel-Vorhabens will das Unternehmen das gesamte Frischfleisch-Sortiment bis 2030 auf die höheren Haltungsformen 3 und 4 umstellen, heißt es.
Doch eine – nicht unwesentliche – Ausnahme gibt es beim neuen Vorhaben: Ausgenommen von der Umstellung sind laut Aldi Süd (internationale) Spezialitäten und Tiefkühlartikel sowie Saison- und Aktionsartikel.
Haltungsform 3 bedeutet, dass die Tiere Kontakt mit dem Außenklima haben, aber nicht zwingend, dass sie auch ins Freie dürfen. Außenklima kann auch eine offene Stalltür bedeuten. Futter ohne Gentechnik ist bei Stufe 3 vorgeschrieben.
Mehr Informationen zu allen Haltungsbedingungen finden sich hier:
Skimpflation in Supermärkten
Montag, 11. September, 9.30 Uhr: Vielen Konsument:innen dürfte die Shrinkflation ein Begriff sein. Neben teureren Lebensmittelpreisen und kleineren Packungen hält aber noch ein weiteres Phänomen Einzug in deutsche Supermärkte: die Skimpflation. Das englische „skimp“ bedeutet „einsparen“, in Zeiten der Inflation bedeutet Skimpflation so viel wie: Die Hersteller erhöhen die Preise, senken aber die Qualität von Produkten. Wie sich die Entwicklung etwa bei Pommes Frites beobachten lässt, erfährst du hier: Erst Shrinkflation, jetzt Skimpflation: Was sie für dich bedeutet
Zum Oktoberfest 2023: Rügenwalder Mühle verkauft vegane Weißwurst
Montag, 4. September, 12.15 Uhr: Bald beginnt das Münchener Oktoberfest, passend dazu bringt die Rügenwalder Mühle eine vegane Weißwurst auf den Markt. Die fleischlose Alternative zum bayerischen Klassiker sei für all die Menschen gedacht, die mit dem „fleischlastigen Genuss“ nichts anfangen können, erklärt das Unternehmen auf seiner Webseite. Schmecken soll das neue Produkt nach einer „leichten Zitronen- und Petersiliennote“. Die vegane Wurst sei der Weißwurst aus Fleisch sowohl in Geschmack als auch Bissfestigkeit nachempfunden. Sie besteht hauptsächlich aus Weizen und kommt „ohne Hülle“, sodass sich das traditionelle „Zuzeln“ einer Weißwurst erübrigt. Das Angebot gibt es ab Mitte September nur für eine bestimmte Zeit in ausgewählten Märkten, wie es heißt. Zur Händlersuche gehts es hier.
Erst Aldi, jetzt Lidl mit verbessertem Milch-Angebot
Freitag, 11. August, 11.37 Uhr: Die beiden größten deutschen Discounter Aldi und Lidl wollen ihr Angebot an Produkten aus besserer Tierhaltung in den kommenden Monaten deutlich ausbauen. Nachdem Aldi bereits ankündigt hatte, ab dem Frühjahr 2024 nur noch Milch aus den höheren Haltungsformen 3 und 4 anzubieten, folgt nun Wettbewerber Lidl dem Beispiel.
Der Aldi-Rivale kündigte an, das Unternehmen werde nicht nur ab Anfang 2024 seine Frischmilch- und laktosefreien Milch-Eigenmarken vollständig auf die Haltungsformen 3 und 4 umstellen und im Laufe des Jahres diesen Schritt auch bei der haltbaren Milch vollziehen. Darüber hinaus will Lidl zwischen Oktober 2023 und Frühjahr 2024 auch sein gesamtes Angebot an frischem Rindfleisch mindestens auf die Stufe 3 der vierstufige Haltungsformkennzeichnung umstellen.
Alle weiteren Details gibt es hier:
Quelle: Mit Material der dpa
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