Grüner wird’s nicht – oder doch? Klimawandel, Pandemie, Ukraine-Krise und Inflation: die Menschen schauen verstärkt darauf, was sie kaufen. Was die Utopia-Studie 2022 zu nachhaltigem Konsum zeigt, darüber spricht Dr. Meike Gebhard in der Folge des Utopia-Podcast.
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Dass es ein Problembewusstsein gibt, was Klimakrise und Co. angeht, zeigen die Ergebnisse der neuen Utopia-Studie „Die grüne Mitte“. Deutlich wird ebenfalls, dass die Menschen sich einen einfacheren Zugang zu nachhaltigeren Produkten wünschen. Was bei der Studie noch herausgekommen ist? Dazu sprechen wir mit Utopia-Geschäftsführerin Dr. Meike Gebhard und was sich daraus sonst noch für ein nachhaltigeres Leben ableiten lässt.
Unser Ziel mit Utopia ist, Nachhaltigkeit zu treiben.
Meike Gebhard, utopia.de
Auszug aus dem Gespräch mit Dr. Meike Gebhard:
Die aktuelle Utopia-Studie trägt den Titel „Die Grüne Mitte“. Kannst du erklären, was das genau bedeutet, oder was die Studie mit diesem Trend belegt?
Man hört ja häufig, aus der Nische in den Mainstream. Das ist ja immer eine Frage, die man sich bei Nachhaltigkeit stellt: Ab wann kann man davon sprechen, dass etwas in der Mitte angekommen ist. Unsere These mit dieser Studie ist, dass Thema Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Damit meine ich nicht, dass auf einmal alle Nachhaltigkeit von A bis Z in ihr Konsumverhalten integrieren, aber wenn man heute Menschen in der Gesamtbevölkerung fragt, ob ihnen Umweltschutz wichtig ist, ob der Klimaschutz wichtig ist, dann sagen inzwischen 80 Prozent: ja. Klimawandel ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen unserer Gesellschaft!
Dreiviertel der Leute sagen, sie machen sich Sorgen um die Zukunft des Planeten. Insofern muss man kein eingefleischter Öko mehr sein, um zu realisieren, dass der Klimawandel wirklich eine Bedrohung für uns alle ist. Deshalb finde ich, und das ist eigentlich die Kernaussage, das Thema ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Auch auf der Konsumebene. Zumindest vom Denken her ist es so, dass die Leute sagen, sie wollen gut informiert sein. Denn Informationen rund um Nachhaltigkeit sind willkommen. Was wir beeindruckend fanden: Dass über 60 Prozent der Leute auch sagen, sie kaufen bestimmte Produkte aus ethischen Gründen nicht, und sie wollen mit ihren Einkaufsentscheidungen Einfluss nehmen. Das in der Summe hat uns dazu veranlasst, diese Aussage zu treffen. Denn das sind so große Zahlen, das ist weit mehr als eine Randgruppe, das ist die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung.
Die Utopia-Studie 2022 ist die dritte große Studie. 2017 kam die erste und 2020 die zweite große Studie raus. Was untersuchen diese Studien genau?
Wir betreiben bei Utopia schon so lange dieses Portal, dass wir ein klares Gespür dafür haben, welche Themen interessieren die Konsument:innen, welche Themen regen sie auf? Wir sind sozusagen immer so ein bisschen am Puls der Zeit, sodass wir auch früh erkennen können: Möglicherweise wird Verpackung zum Aufreger, das Thema Palmöl wird zum Aufreger, das Thema klimaneutrale Produkte. Wir hatten immer das Gefühl, wir wissen ganz viel, aber so richtig greifen konnten wir es nicht. Und dann haben wir gesagt, lasst uns diesen Schatz heben.
Und dieses Wissen, das haben wir mit anderen geteilt. Wir machen die Dinge ja immer aus der Motivation heraus. Wir wollen kein Marktforschungsinstitut werden, das Verbraucher:innen aushorcht und damit Geld verdienen. Unser Ziel mit Utopia ist, den nachhaltigen Konsum zu treiben oder Nachhaltigkeit voranzutreiben. Deshalb auch die Idee, das Wissen zu teilen und zu sagen: Liebe Unternehmen da draußen, wenn ihr wollt, dass Konsument:innen mehr nachhaltige Produkte kaufen, bitte kennzeichnet sie besser. Das ist der Impuls.
Wir wollen besser verstehen, was die Konsument:innen eigentlich beschäftigt. Wir wollen verstehen, was die Motive für nachhaltigen Konsum sind, was die Treiber sind. Was könnte dazu beitragen, mehr nachhaltigen Konsum zu befördern? Auch welche Verbesserungswünsche gibt es zum Beispiel in verschiedenen Konsumbereichen. Wir fragen aber auch nach Erwartungen an Unternehmen, nach Erwartungen an die Politik und auch nach eigenen Beiträgen, die man bereit ist zu leisten. Wir wollen verstehen, was die Einstellungen, Wünsche und Verhaltensweisen von Konsument:innen sind.
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