Können vegane Nuggets mit den originalen aus Fleisch mithalten? Ja, wie Stiftung Warentest zeigt. Trotzdem sind wir mit dem Test nicht glücklich.
Stiftung Warentest hat 20 tiefgekühlte Nuggets auf Geschmack und Zutaten getestet. Dabei überzeugte jedes zweite Produkt. Doch auch Schadstoffe wurden gefunden. Von den 20 Nuggets waren 15 aus Hühnerfleisch, ein Nugget-Produkt vegetarisch und vier waren vegan. Zwei der Produkte tragen außerdem das EU-Biosiegel – jeweils ein Produkt mit Fleisch und ein veganes.
Getestet wurden die Nuggets durch eine Verkostung und im Labor. Dort prüfte Stiftung Warentest sie auf gesundheitsrelevante Stoffe, die mikrobiologische Qualität und Antibiotika-Rückstände. Die vegetarischen Nuggets wurden auf Erbgut verschiedener Tierarten untersucht, die veganen Nuggets auf tierische DNA, Laktose und gentechnisch veränderte Organismen. Außerdem wurde die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung getestet.
Unter den besten fünf Nuggets ein Veggie-Produkt
10 der getesteten Nugget-Sorten schnitten gut ab. Unter den besten fünf Produkten ist auch eine Veggie-Variante. Die veganen Mühlen-Nuggets von Rügenwalder Mühle (1,55 Euro pro 100 Gramm) können bei Geschmack, Preis und Inhaltsstoffen mit den besten Hähnchen-Produkten mithalten. Und das sind: Bofrost (1,43 Euro), Bio Cool (2,78 Euro), Edeka Gut & Günstig (0,50 Euro) sowie Kaufland K-Classic (0,54 Euro).
Allerdings fanden die Tester:innen bei einzelnen Produkten neben Schimmelpilzen auch Schadstoffe wie chemische Ester-Verbindungen (3-MCPD). Sie entstehen beim Vorgaren und gelten möglicherweise als krebserregend. Die Verbindungen konnten in den Veggies von Iglo und Penny sowie den Fleisch-Varianten von American Style, Iglo und Lidl nachgewiesen werden.
Auch Chlorat wurde bemängelt. Der Stoff könnte laut Stiftung Warentest etwa von chloriertem Wasser aus dem Produktionsprozess stammen. Zu viel Chlorat kann die Jodaufnahme hemmen.
Nuggets mit positiven Resultaten
Was den Tester:innen positiv auffiel: Der Salzgehalt der meisten Nuggets ist wohldosiert. Zudem decken die meisten Produkte die empfohlene tägliche Eiweißzufuhr für Kita-Kinder zu 83 Prozent. Da eine Portion mit vier gebratenen Nuggets bereits 70 Prozent der Energie liefert, die für eine Hauptmahlzeit vorgesehen ist, sollten Kinder dazu dann aber keine Pommes mehr verdrücken, sondern besser Reis oder Salat, empfiehlt Stiftung Warentest.
Ebenfalls positiv fielen die Untersuchungen der vegetarischen beziehungsweise veganen Nuggets aus. Die als vegan gekennzeichneten Nuggets waren frei von tierischer DNA und Laktose. Bei Nuggets auf Soja-, Reis– oder Maisbasis fanden die Tester:innen keine gentechnisch veränderten Organismen.
Das Fleisch für die Chicken-Nuggets
Laut Stiftung Warentest muss die Herkunft des Fleisches bei verarbeiteten Produkten nicht auf der Verpackung abgebildet sein. Einige Anbieter geben die Herkunft dennoch an, bei anderen Herstellern fragte Stiftung Warentest nach. Daraus ergab sich, dass das Fleisch der meisten Produkte aus Deutschland stammt. Vossko und Iglo nannten jedoch Brasilien als Herkunftsland.
Hier findest du den ausführlichen Test von Stiftung Warentest.
Utopia meint: Tierwohl sollte beachtet werden
Stiftung Warentest hat ausschließlich auf Geschmack und Inhaltsstoffe getestet. Bei einem heiklen Produkt wie Chicken Nuggets ist uns das zu wenig! Öko-Test hat in der letzten Untersuchung von Chicken Nuggets die Tierhaltungsbedingungen radikal kritisiert. Wenn es Chicken-Nuggets sein sollen, empfehlen wir darum unbedingt Bio-Nuggets. Aber warum muss es überhaupt Fleisch sein? Stiftung Warentest zeigt, dass vegane bzw. vegetarische Nuggets absolut mithalten können – und auch die gibt es übrigens in Bio-Qualität.
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