Was kochen, wenn es keine frischen Lebensmittel, keinen Strom und damit auch keine funktionierenden Küchengeräte gibt? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz will ein „Notfallkochbuch“ veröffentlichen, das in Katastrophenfällen weiterhilft. Aktuell sucht es nach passenden Rezepten.
Die Bevölkerung soll „für alle Fälle“ vorbereitet sein, sagt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Um das zu erreichen, will die Behörde ein „Notfallkochbuch“ herausgeben. Hierfür hat sie einen Wettbewerb gestartet: Bis zum 15. Mai können Teilnehmer*innen katastrophentaugliche Rezepte für das Kochbuch einschicken – und einen Preis gewinnen.
Die Rezepte müssen so gestaltet sein, dass sie bei einem längeren Stromausfall funktionieren. Ohne Strom gibt es keine Wasserversorgung, die Supermärkte sind geschlossen, Herd und Kühlschrank funktionieren nicht.
Haltbare Zutaten für die Notfall-Rezepte
Alle Rezepte dürfen daher nur aus Zutaten bestehen, die lange haltbar sind, sich gut lagern und in einem Gaskocher zubereiten lassen. Passende Lebensmittel stehen in der Broschüre „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notfallsituationen“.
Mit der Aktion will das Bundesamt für Bevölkerungsschutz darüber aufklären, welche Notvorräte jeder Haushalt anlegen sollte. Im Kochbuch soll es auch Tipps dazu geben, wie man Nahrung selbst anbaut oder haltbar macht. „Die Fähigkeit zur Selbsthilfe und zum Selbstschutz, verbunden mit der Übernahme an Verantwortung für sich und andere, sind wesentliche Elemente eines funktionierenden Bevölkerungsschutzes“, schreibt die Behörde in einer Mitteilung. Für den Wettbewerb hat sie sich mit der Feuerwehr von Bonn sowie mehreren Hilfsorganisationen zusammengeschlossen.
Ist das Notfallkochbuch eine kreative Idee oder unnötiger Alarmismus?
Wer bei dem Wettbewerb mitmacht, muss ein Bild des fertigen Gerichts mitschicken. Eine Jury wählt die „kreativsten und leckersten“ Rezepte aus – sie kommen ins Kochbuch. Zu gewinnen gibt es unter anderem Gasherde und Topfsets aus Edelstahl. Mehr Infos zu den Teilnahmebedingungen gibt es auf der Webseite des BBK.
Utopia meint: Was soll man von der Aktion halten? Wir sind geteilter Meinung: Durch die Klimakrise zum Beispiel könnte es in Zukunft auch in Deutschland vermehrt zu Hochwasser und Wetterkatastrophen kommen. So gesehen kann es also sinnvoll sein, sich mit den Konsequenzen solcher Szenarien auseinanderzusetzen. Aber auch wenn Buch und Wettbewerb gut gemeint sind, schüren sie Ängste und Unsicherheitsdenken – nicht zuletzt, weil viele Medien die Aktion unkritisch aufgreifen. Was meint ihr zum „Notfallkochbuch“ des BBK? Schreibt uns in den Kommentaren! Übrigens: Man kann mit seinen Essgewohnheiten auch dem Untergang des Planeten vorbeugen.
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