Öko-Test hat Tiefkühlpommes untersucht, das Ergebnis ist durchwachsen: Bestnoten gibt es für Bio-Pommes – auch einige Eigenmarken von Discountern und Supermärkten schneiden überraschend gut ab. Die schlechteste Note erhält ausgerechnet ein sehr beliebtes Markenprodukt. Das größte Problem ist noch immer das krebserregende Acrylamid.
Dass Pommes nicht gesund sind, wissen wir alle. Trotzdem gibt es wohl kaum jemanden, der sie nicht mag. Schau dir unbedingt den neuen Bericht von Öko-Test an, bevor du das nächste Mal Fritten kaufst.
Acrylamid: Krebserregend und erbgutschädigend
Das größte Problem an Pommes ist laut Öko-Test nach wie vor Acrylamid. Der Schadstoff wird vor allem dann gebildet, wenn kohlenhydratreiche Lebensmittel gebacken, gebraten, frittiert oder geröstet werden. Acrylamid löst in Tierversuchen Krebs aus und ist erbgutschädigend.
Im Vergleich zu vorherigen Tests seien die gemessenen Acrylamid-Werte zwar zurückgegangen, doch neun von 19 getesteten Produkten enthalten auch im aktuellen Test mehr als 10 Mikrogramm. Diese Grenze sollte nach Öko-Test kein Lebensmittel übersteigen. Getestete Produkte mit erhöhtem Acrylamidwert sind u.a.: McCain 1-2-3-Frites, Eismann Backofen Fritten, Bofrost Backofen Frites und Gut & Günstig Backofen-Frites von Edeka.
Keimhemmer: Nur Bio-Produkte ohne Rückstände
Ein weiterer wichtiger Faktor in der Bewertung von Öko-Test sind sogenannte Keimhemmer. Um zu verhindern, dass Kartoffeln auskeimen, verwenden konventionelle Landwirte häufig Stoffe wie das krebserregende Chlopropham. Auch davon hat Öko-Test Rückstände feststellen können. Die Holstensegen Pommes Frites übersteigen die erlaubte Höchstmenge sogar um das Zehnfache. Frei von Keimhemmer-Rückständen waren nur die vier Bio-Produkte im Test.
Pommes: Testsieger und -verlierer
Zwei Produkte schneiden bei Öko-Test mit „sehr gut“ ab: Das Bio-Produkt Natural Cool Pommes Frites von Demeter und die Real Quality Pommes von Real. Vier weitere Discounter- bzw. Supermarkt-Eigenmarken erhalten die Note „gut“: Botato Pommes (Netto), Ja! Feinschnitt Pommes (Rewe), Le Gusto Pommes (Aldi Süd), Penny Pommes (Penny). Bei allen vier Produkten wurden aber erhöhte Rückstände eines Keimhemmers nachgewiesen, darum gab es Abzüge.
Die McCain 1-2-3-Frites erhalten als einziges Produkt die Note „mangelhaft“ und sind damit das am schlechtesten bewertete Produkt. Die Gründe hierfür sind erhöhte Werte für Acrylamid und Keimhemmer sowie irreführende Deklarationen auf der Verpackung.
Tipps von Öko-Test um Acrylamid bei der Zubereitung im Backofen zu vermeiden:
- Backtemperatur bei Ober- und Unterhitze höchstens 200°C, Umluft höchstens 180°C.
- So lang wie nötig, aber so kurz wie möglich backen
- Nicht zu kleine Mengen backen, 400 Gramm dürfen es schon sein
- Pommes möglichst einlagig, nicht zu dicht aneinander verteilen
- Große, dicke Pommes enthalten verhältnismäßig weniger Acrylamid als kleine, dünne.
Den ganzen Test von Tiefkühlpommes findest du in der aktuellen Ausgabe 10/2016 von Öko-Test, die seit 29.9. am Kiosk erhältlich ist.
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