Welche Windel eignet sich am besten für Babys? Öko-Test ist dieser Frage nachgegangen und hat über ein Dutzend Windeln getestet. Alle erzielten ein gutes Ergebnis, doch nur zwei konnten vollständig überzeugen. Am Marktführer Pampers äußern die Tester:innen Kritik.
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Öko-Test hat 15 Windeln untersucht – und wenig zu beanstanden. Sämtliche Modelle schneiden im Test „gut“ oder „sehr gut“ ab. Dennoch kritisieren die Tester:innen kleinere Macken, bestimmte Stoffe sowie falsche Darstellungen.
Windeln bei Öko-Test: nur zwei Produkte „sehr gut“
Öko-Test hat 15 Windeln der Größe 4 (beziehungsweise „Maxi“) in Laboren untersuchen und von 30 Eltern und deren Kindern für einige Tage testen lassen. Die verschiedenen Tests brachten wenige negative Überraschungen. Die Windeln würden sich Öko-Test zufolge in „Detailbereichen“ unterscheiden, aber grundsätzlich halten, was sie versprechen. Nur zwei Produkte erhielten die Gesamtnote „sehr gut“, darunter „Babylove Premium-Windeln“ von Dm (0,14 Euro je Windel).
Hinweis: Öko-Test veröffentlichte die Testergebnisse erstmalig in der Ausgabe 09/2023. Haben sich zwischenzeitlich Änderungen bei den Produkten oder gesetzlichen Grenzwerten ergeben, ließen die Verbraucherschützer:innen eine neue Laboranalyse durchführen. Die Testergebnisse sind aktuell im Öko-Test Jahrbuch Kinder & Familie abrufbar.
Öko-Test: Pampers nutzt paraffinbasierte Lotion
Bei der Schadstoffanalyse fiel die bekannte Windelmarke Pampers negativ auf. Der Markführer tränkt die „Pampers Premium Protection“ (0,35 Euro je Windel) laut Deklaration mit einer paraffinbasierten Lotion. Viele andere Hersteller werben laut Öko-Test dagegen damit, auf diese Lotion bei ihren Windeln zu verzichten – denn erdölbasierte Substanzen fügen sich laut Tester:innen schlecht ins Hautgleichgewicht ein. Der Marktführer schneidet unter anderem deshalb nur mit „gut“ ab.
Außerdem fand das Labor in neun Windelmarken optische Aufheller. Öko-Test sieht diese Stoffe kritisch, weil sie die Umwelt belasten. Laut Herstellerangeben werden die fluoreszierenden Stoffe unter anderem während der Produktion aufgebracht, um zu überwachen, ob Windelmaschinen richtig funktionieren. Auch Umweltsiegel wie der Blaue Engel und das EU Ecolabel lassen den Einsatz optischer Aufheller für diesen Zweck zu.
Öko-Test kritisiert Saugkraft einzelner Windeln
Im Labor prüften die Tester:innen, wie saugstark die Windeln sind. Hier konnten nicht alle Windeln mithalten – unter anderem die Marke Lillydoo („Little Blowballs“, 0,31 Euro je Windel) erreichte im Punkt Aufsauggeschwindigkeit nur ein „befriedigend“ – und schnitt insgesamt mit „gut“ ab. Bei anderen Windeln blieb beispielsweise nach Flüssigkeitszufuhr viel Feuchtigkeit auf der Oberfläche zurück, was ebenfalls negativ auf das Gesamtergebnis einwirkte.
Der Tragekomfort wurde mittels Praxistest ermittelt. Eltern waren mit sechs Modellen nicht ganz zufrieden, zum Beispiel weil die Windeln im vollen Zustand nicht richtig saßen oder weil sie den Babys nicht passten. Auch als „ökologisch“ beworbenen Modelle waren davon betroffen, zum Beispiel „Moltex Pure & Nature Öko-Windeln“ (0,27 Euro je Windel, Gesamtnote „gut“).
Die Moltex-Windeln werben auch damit, bei der Verpackung der Windeln 100 Prozent recyceltes Material einzusetzen. Auf Nachfrage von Öko-Test konnte der Hersteller das jedoch nicht produktbezogen belegen. Nur ein einziges Produkt im Test war nicht in Plastik, sondern in Papier verpackt.
Sind „Öko“-Windeln besser?
An als „Öko“ vermarkteten Windeln haben die Tester:innen noch einen weiteren Punkt auszusetzen: Es handelt sich auch bei ihnen um Wegwerfwindeln, also Einmalprodukte. Ein Hersteller wirbt zwar damit, dass er auf pflanzenbasierten Kunststoff setze – doch einige Elemente der Windel bestehen laut Verpackungsangaben trotzdem aus herkömmlichem Plastik.
Windeln wie die von Moltex tragen das EU Ecolabel, das unter anderem den Einsatz von Schadstoffen beschränkt. Doch Öko-Test sieht trotzdem „nicht unbedingt“ einen erkennbaren Vorteil in „Öko“-Windeln – zumindest gegenüber „normalen“ Windeln, die „nur“ den Blauen Engel tragen.
Alle Details zum Test findest du im Jahrbuch Kinder & Familie sowie online auf www.ökotest.de.
Was nutzen, wenn nicht Wegwerf-Windeln? Zum Beispiel Stoffwindeln. Diese können gewaschen und wiederverwendet werden. Auf lange Sicht sparen sie nicht nur viel Müll, sondern auch Geld. In weiteren Artikeln stellt Utopia die Vor- und Nachteile sowie empfehlenswerte Hersteller von Stoffwindeln vor.
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