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Öko-Test Rote Linsen: Lecker, Pestizide auf dem Teller!

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CC0 / Pixabay

Rote Linsen sind ein echtes Superfood, aber oft mit Pestiziden belastet. Öko-Test hat Linsen von 20 Unternehmen getestet – zwei sind durchgefallen.

Viele Proteine, reich an Ballaststoffen und dazu jede Menge B-Vitamine, Magnesium, Eisen und Zink: Rote Linsen sind äußerst gesund – ein echtes Superfood eben. Genau genommen handelt es sich um geschälte braune Linsen, meist Berglinsen. Die roten Linsen haben eine kurze Garzeit und sind bekömmlicher als andere Linsen, da die Schale fehlt.

Doch wie super ist das Superfood wirklich? Öko-Test wollte es genauer wissen und hat 20 Linsen-Produkte im Labor auf Problemstoffe untersuchen lassen. Das Ergebnis fällt gemischt aus: Oft enthalten rote Linsen Pestizide – vor allem, wenn sie aus konventionellem Anbau stammen. Bio-Linsen sind in der Regel besser …

Rote Linsen im Test: Öko-Test kritisiert Pestizide

In allen roten Linsen aus konventionellem Anbau hat Öko-Test Rückstände von Pestiziden nachgewiesen. Besonders bedenklich: In fast allen Fällen handelt es sich um das umstrittene Glyphosat, in zwei Fällen um Glufosinat. Glyphosat steht schon länger in der Kritik, weil es möglicherweise krebserzeugend ist. Darauf verweist die die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC). Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht dagegen keinen Krebsverdacht.

Glyphosat und Glufosinat sind sogenannte Totalherbizide. Das heißt, dass sie auf den Feldern gegen zahlreiche Pflanzen zugleich wirken, damit aber auch den Lebensraum vieler Insekten zerstören und die biologische Vielfalt gefährden.

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In der EU ist die Verwendung von Glufosinat verboten, weil der Stoff möglicherweise die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und Schäden am ungeborenen Leben hervorrufen kann. Die belasteten Linsen aus dem Test stammen aber aus der Türkei und Kanada, wo der Einsatz erlaubt ist. Besonders pikant: Glufosinat wird auch in Deutschland produziert.

Unter den getesteten Linsen mit Glufosinat befinden sich zum Beispiel Müller’s Mühle Rote Linsen (Note: „ungenügend“), aber auch die Bio-Linsen Dennree Rote Linsen (Note: „ausreichend“). Das ist eine Überraschung, schreibt Öko-Test doch: „Der gemessene Wert liegt über dem Orientierungswert, der üblicherweise für die Beurteilung von Pestizidrückständen in Bio-Produkten herangezogen wird.“ Das Unternehmen erklärt, dass möglicherweise Verwehungen für die Belastung verantwortlich sein könnten.

Rote Linsen in Bio-Qualität sind erste Wahl

Alle anderen Bio-Linsen waren dagegen frei von Pestizid-Rückständen. Wer rote Linsen auf den Speiseplan setzen möchte, greift deshalb nach wie vor am besten zu bio. Denn im Test waren nur Bio-Linsen „sehr gut“. Gleich zehn getestete Produkte kann Öko-Test empfehlen, darunter zum Beispiel:

  • dm Bio Rote Linsen
  • Ener Bio Rote Linsen (Rossmann)
  • Gut Bio Rote Linsen (Aldi)
  • Rewe Bio Rote Linsen

Auch diese vier Linsen-Produkte kommen, wie fast alle Linsen, aus der Türkei.

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Öko-Test: Mineralöl in vielen Linsen

Neben Pestiziden landen auch oft Mineralöl-Rückstände mit den Linsen auf dem Teller. Mehr als die Hälfte der untersuchten Produkte wiesen Mineralöl in Spuren oder größeren Mengen auf. Zweimal wies das Labor in den roten Linsen auch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nach. Einige MOAH-Verbindungen können krebserregend sein, warnt Öko-Test. In fünf Linsen-Produkten fanden sich außerdem „leicht erhöhte“ Werte von gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH), die sich im Körper anreichen können – mit bisher unbekannten Folgen. Betroffen sind zum Beispiel Reformhaus Linsen Rot.

Mineralöl könnte bei der Verarbeitung über das Maschinenöl an die Linsen gelangt sein. Auch Bio-Produkte sind davor nicht gefeit. Zu hohe Werte von MOAH und MOSH fanden sich unter anderem in den Alnatura Rote Linsen.

Alle Details findest du im Öko-Test Spezial Vegetarisch & Vegan 2021 sowie online auf www.ökotest.de.

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