Fairer Kaffee – das bedeutet bessere Arbeitsbedingungen für Bauern und ein umweltschonender Anbau. Allerdings ist fairer Kaffee teurer als herkömmlicher. Das müsste er aber nicht sein – wenn die Kaffeesteuer entfallen würde. Genau das fordert jetzt eine Petition von Fairtrade.
Der Marktanteil von fairem Kaffee in Deutschland ist verschwindend gering, gerade mal vier Prozent der Kaffeetrinker kaufen fairen Kaffee. Das liegt wahrscheinlich vor allem am Preis: Die fair gehandelten Bohnen sind teurer als herkömmliche.
Dabei könnte der faire Kaffee günstiger sein – würde die Kaffeesteuer entfallen. Fairtrade startet deswegen eine Petition, die die Abschaffung der Kaffeesteuer für fairen Kaffee fordert.
Kaffee wird doppelt besteuert
Kaffee zählt in Deutschland zu den Genussmitteln, deswegen zahlen wir für die Bohnen eine Genussmittelsteuer. Diese beträgt bei Röstkaffee 2,19 Euro je Kilogramm, bei löslichem Kaffee sind es 4,78 Euro pro Kilo.
Die Kaffeesteuer fällt übrigens zusätzlich zur Mehrwertsteuer an – das Heißgetränk wird also gleich doppelt besteuert. Fiele die Kaffeesteuer bei fairem Kaffee weg, würde sich das im Preis deutlich bemerkbar machen. Die geringeren Kosten würden mehr Menschen dazu motivieren, den Kaffee aus fairem und nachhaltigem Handel zu kaufen, davon ist Fairtrade überzeugt.
50.000 Stimmen gegen Kaffeesteuer für fairen Kaffee
Die Petition der Organisation richtet sich an die Spitzenkandidaten der Bundestagswahl. Bis zum 29. September – dem „Coffee Fairday“ – will Fairtrade 50.000 Stimmen sammeln.
Der Zeitpunkt fünf Tage nach der Bundestagswahl ist dabei nicht zufällig gewählt. Wenn es nach Fairtrade geht, soll die Abschaffung der Kaffeesteuer für fair gehandelten Kaffee Teil der Koalititonsverhandlungen und des neuen Regierungsprogramms werden.
Wieso fairen Kaffee trinken?
In Deutschland trinken wir laut deutschem Kaffeeverband pro Kopf jedes Jahr 162 Liter Kaffee. Angebaut wird der Kaffee hauptsächlich in Afrika, Asien und Lateinamerika. Kinderarbeit, Hungerlöhne und unzumutbare Arbeitsbedingungen: Ausbeutung ist im Kaffeeanbau nach wie vor alltäglich.
Anders ist das bei Fairtrade-Kaffee. Hier sind die Arbeits- und Lebensbedingungen für die Kleinbauern besser, sie profitieren von stabilen Mindestpreisen und einer zusätzlichen Sozialprämie. Grund genug, sich für fairen Kaffee zu entscheiden. In unserer Bestenliste findest du die besten Fairtrade-Kaffees.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Slow Coffee: Das sind die besten Arten, richtig guten Kaffee zu machen
- Coffee to go: 5 Gründe, Pappbecher gegen Thermobecher zu tauschen
- Warum sollte man eigentlich Fair-Trade-Kaffee trinken?
War dieser Artikel interessant?