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Rapsöl bei Öko-Test: Mineralöl und krebserregende Substanzen

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Fotos: Ökotest

Öko-Test hat 23 Rapsöle auf Problemstoffe und Geschmack getestet. Pestizide hat das Labor zwar nicht entdeckt, dafür aber Mineralöl und krebserregende PAK-Verbindungen. Drei Rapsöle sind daher im Test durchgefallen.

Rapsöl ist ein besonders vielseitiges Öl: Kaltgepresstes, natives Rapsöl schmeckt saatig-nussig und eignet sich zum Marinieren von Salaten sowie zum schonenden Braten und Dünsten. Raffiniertes Rapsöl ist geschmacksneutral und hitzeunempfindlicher und lässt sich daher auch zum Braten und Kochen mit größerer Hitze verwenden.

Beide Öle enthalten wertvolle Fettsäuren, allerdings verliert raffiniertes Rapsöl bei der Herstellung viel von seinem Vitamin-E-Gehalt, erklärt Öko-Test. Das Verbrauchermagazin hat 23 Rapsöle getestet, darunter kaltgepresste und raffinierte Öle. Dreimal gab es die Note „sehr gut“, dreimal sind aber auch Rapsöle durchgefallen.

Rapsöl-Test: Krebserregende Stoffe entdeckt

Die guten Nachrichten: Öko-Test hat in keinem der 23 Rapsöle Pestizide, Fettschadstoffe oder Weichmacher (in nennenswerten Mengen) nachgewiesen. Auch verdorben oder zusammengepanscht sei keines der Öle, so Öko-Test. Allerdings gibt es andere Schadstoffe, die Anlass zur Sorge geben: In gleich zwei Rapsölen hat Öko-Test die krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen. Es handelt sich um mehrere PAK-Verbindungen, zum Teil auch um besonders problematische Stoffverbindungen wie Benzo(a)­pyren.

Betroffen seien Thomy Reines Rapsöl und das Rapsöl nativ von Alnatura, erklärt Öko-Test: „Das getestete Alnatura­Produkt schöpft mehr als die Hälfte des gesetzlichen Grenzwertes laut Kontaminantenverordnung aus.“

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Rapsöl mit einer kleinen Erdöl-Note?

Mineralöl in Lebensmitteln ist ein häufiges Problem – auch diesmal. Denn Mineralöl wird aus klimaschädlichem Erdöl hergestellt und kann sich im Körper anreichern. Nur fünf Rapsöle sind frei von Mineralöl-Rückständen. Besonders hohe Gehalte hat Öko-Test im Thomy Reines Rapsöl gemessen (eine Nestlé-Marke). Was das Mineralöl im Körper genau für Folgen hat, ist bislang nicht genau untersucht worden.

„Klar ist: Es handelt sich um Fremdstoffe, von denen wir möglichst wenig aufnehmen sollten“, meint Öko-Test und kritisiert, dass es bis jetzt noch keinen gesetzlichen Grenzwert gibt. Nur einen unverbindlichen Orientierungswert haben Industrie und Behörden festgelegt: Er liegt mit 13 Milligramm pro Kilogramm sehr hoch und wird daher von allen Rapsölen eingehalten. Das Nestlé-Rapsöl ist bei Öko-Test mit der schlechtesten Note durchgefallen.

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Welches Rapsöl ist empfehlenswert?

Für die meisten Rezepte – schonendes Braten, Backen, Dünsten – eignet sich ein kaltgepresstes Rapsöl. Hier gibt es mit dem K-Bio Rapsöl auch ein preiswertes Bio-Produkt, das mit „gut“ abgeschnitten hat. Für stärkere Hitze greifst du dagegen besser zu einem raffinierten Rapsöl. Die beiden Testsieger und Details findest du bei Öko-Test. Bio-Produkte gibt es hier aber nicht, da Raffination für Bio nicht zulässig ist.

Allerdings sind auch viele Bio-Rapsöle mit Mineralöl-Rückständen belastet und haben daher schlecht abgeschnitten. Neben dem Alnatura-Rapsöl weist auch das kaltgepresste Bio-Rapsöl von Aldi Süd „stark erhöhte“ Mineralöl-Gehalte auf.

Rapsöl im Geschmacks-Test: Nur wenige sind ok

Gutes kaltgepresstes Rapsöl nativ soll intensiv saatig und leicht nussig schmecken – dann ist es erstklassig. Doch das haben nur wenige im Test geschafft.

Oft schmeckten die Öle zu flach, und die Saatigkeit war kaum merkbar. So zum Beispiel beim dm Bio Rapsöl und dem Bio-Rapsöl von Aldi Süd. Beim Aldi-Rapsöl gab es noch einen weiteren Kritikpunkt: Es schmeckte laut Öko-Test deutlich holzig und strohig. Laut den Testern kann dies auf eine nachlassende Frische hinweisen.

Allerdings ist ein solcher Geschmack noch verkraftbar im Vergleich zu dem Fischgeruch, den ein anderes Öl im Test hatte. Die Profisensoriker*innen haben das betroffene Öl als „unbrauchbar“ eingestuft – bei Öko-Test ist es daher durchgefallen.

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Alle Details findest du in Ausgabe 11/2020 von Öko-Test sowie online auf www.oekotest.de

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