Du möchtest im Garten einen Baumstumpf entfernen? Wir zeigen dir verschiedene Möglichkeiten, wie du mit dem Stumpf eines gefällten Baumes umgehen kannst.
Hast du einen Baum gefällt, dann bleibt der Stumpf übrig und muss separat entfernt werden. Manchmal geht das ganz einfach, aber manchmal erfordert es auch ein bisschen mehr Mühe. Unterschätze auch nicht das Gewicht eines Baumstumpfes und hole dir lieber professionelle Hilfe, wenn du dir nicht sicher bist, ob du den Baumstumpf allein entfernen kannst.
Baumstumpf entfernen: Der klassische Weg
Um einen Baumstumpf zu entfernen, gräbt man ihn meist aus. Bei Flachwurzlern reicht dazu ein Spaten – und los geht es. Manche Bäume haben aber tiefere Wurzeln. Miete in diesem Fall zum Beispiel einen Minibagger, um den Baumstumpf zu entfernen.
Zu den Flachwurzlern gehören unter anderem: Ahorn, Birke, Buche, Hartriegel, Magnolie, Rhododendron, Thuja und Zaubernuss.
Tiefer wurzelnde Bäume sind unbeliebter, da sie auch unterirdische Leitungen umwachsen können. Beispiele dafür sind Kiefer, Esche, Lärche, Wacholder und Kastanie.
Die beste Jahreszeit, um den Baumstumpf auszugraben, ist im Herbst oder Winter. Du solltest den Baumstumpf nicht nach Regen ausgraben, denn feuchte Erde erschwert die Arbeit und bleibt am Werkzeug hängen.
Baumstumpf entfernen: Der natürliche Weg
Wenn du den Baumstumpf nicht sofort entfernen musst, kannst du eine zweite Methode wählen. Sie besteht darin, die natürliche „Verrottung“, also Zersetzung, des Baumstumpfes zu fördern. Dazu musst du zunächst einige Materialien besorgen:
- eine Kettensäge; alternativ funktioniert auch ein Holzbohrer
- frischer Kompost aus dem eigenen Garten (siehe Anleitung unten)
- zusätzlich unter Umständen Stallmist vom Bauern in der Umgebung
- Kompostbeschleuniger (siehe Erklärung unten)
- gegebenenfalls Kalkstickstoff
Baumstumpf natürlich entfernen: So geht’s
Die Vorteile dieser Art, einen Baumstumpf zu entfernen, sind auf den ersten Blick ersichtlich: Der Baumstumpf wird nach und nach natürlich zersetzt – du musst ihn nicht mit Gewalt aus der Erde holen. Mit dieser Methode, deinen Baumstumpf zu entfernen, startest du am besten in den Monaten März bis November.
So geht’s:
- Säge den Baumstumpf mit der Kettensäge sehr tief kreuzweise ein. Das entstehende Muster ähnelt dann dem eines Schachbretts.
- Fülle die länglichen Schlitze mit einer Mischung aus Kompost, Stallmist und organischem Dünger auf. Sorge dafür, dass das Material weder zu trocken noch zu nass ist.
Bei Kompostabfällen gilt allgemein: Die richtige Mischung macht’s. Geeignete Hausabfälle wie Gemüse- und Obstreste, Kartoffeln, Kaffeesatz und Teesatz sowie Eierschalen kombinierst du mit Gartenabfällen wie Rasenschnitt oder Herbstlaub. Zusätzlich kannst du Stallmist, zum Beispiel Pferdemist, zugeben, den viele Bauern- oder Reiterhöfe kostenlos in Eimern abgeben.
Im nachfolgenden Frühjahr musst du die Schlitze nochmals mit Kompost befüllen. Wenn du alles richtig gemacht hast, hat sich der Baumstumpf mitsamt seinen Wurzeln oft schon nach zwei Jahren gut zersetzt. Dann kannst du ihn ganz leicht aus dem Boden hebeln.
Warum Kompost hilft, Baumstümpfe zu entfernen
Kompost enthält zum einen Mikroorganismen wie Pilze, Algen und Bakterien. Zum anderen krabbeln in ihm viele Lebewesen wie Regenwürmer, Tausendfüßler, Kellerasseln, Spinnen, Milben und Einzeller. All diese kleinen Helfer können das Holz zwar schnell zersetzen, brauchen aber Nährstoffe. Daher gibst du den organischen Dünger zu, um den Baumstumpf auf natürliche Art zu entfernen.
Kompostbeschleuniger beschleunigt die Umwandlung schwer abbaubarer organischer Abfälle in wertvollen Humus. Er enthält einen organisch-mineralischen Hilfsstoff, der die Mikroorganismen aktiviert und so den Verrottungsprozess beschleunigt. Statt ihn zu kaufen, kannst du deinen Kompostbeschleuniger auch selbst herstellen.
Einige Ratgeber empfehlen, zusätzlich Kalkstickstoff zuzugeben. Er kann den Kompostiervorgang zusätzlich beschleunigen. Als Zwischenprodukt entsteht beim Abbau des Kalkstickstoffs jedoch das giftige Cyanamid, das Unkraut und andere Pflanzen abtötet. Es birgt gesundheitliche Risiken. Erst zwei Wochen später haben die Mikroorganismen es vollständig zu harmlosem Harnstoff, Ammonium und Nitrat umgewandelt. Das Nitrat können die Pflanzen dann direkt verwerten und es bleiben keine toxischen Reststoffe zurück.
Baumstumpf entfernen lassen
Hast du nicht die Möglichkeit, den Baumstumpf selbst zu entfernen, kannst du auch eine Firma beauftragen. Viele Garten- oder Baufirmen bieten diesen Service an und manche haben sich sogar darauf spezialisiert. So ist auf jeden Fall das richtige Material vorhanden und du kannst auch gleich abklären, was mit dem Loch passieren soll, das der Baumstumpf hinterlässt.
Gedankenspiel: Musst du den Baumstumpf wirklich entfernen?
Ein Baumstumpf ist ein wichtiger Lebensraum für Insekten und Co. Schon bevor du den Baum fällst, kannst du dir durch den Kopf gehen lassen: Ist der Baumstumpf wirklich im Weg, oder kann er nicht sogar ein besonderer Hingucker im Garten werden?
Falls du dich entscheidest, den Baumstumpf nicht zu entfernen, sondern ihn als „ökologischen Spielplatz“ stehenzulassen, solltest du ihn höher abschneiden. 1,20 Meter sind eine passende Höhe. Dein Baumstumpf kann nicht nur das neue Zuhause von Käfern, Igeln und Blindschleichen werden, sondern auch das von Wildbienen. Diese legen ihre Eier nämlich in Käfergänge.
Du kannst den Baumstumpf von Kletterpflanzen wie Wildrosen oder Efeu überwachsen lassen. Auch Geranien oder Stiefmütterchen können auf dem Stumpf wachsen, nachdem du ihn etwas ausgehöhlt hast. Alternativ kannst du einfach Moos über ihn wachsen lassen.
Außer Pflanzen kannst du den Baumstumpf natürlich auch gezielt bestimmten Tieren zur Verfügung stellen. Im Winter kannst du beispielsweise ein Vogelhaus auf den Baumstumpf stellen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Überarbeitet von Lena Kirchner
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